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Mit kleinem Budget zum Ferienhaus
Wem eine eigene Ferienimmobilie zu teuer ist, kann mit anderen zusammenlegen. Neuerdings buhlen auch Start-ups und Genossenen um Käufer. Doch der Gemeinschaftskauf ist nicht ohne Tücken.
..... Es sind nicht sechs Freunde, denen zusammen ein Ferienhaus gehört, sondern 61 Genossen, die einen denkmalgeschützten Wasserturm im mecklenburgischen Waren an der Müritz betreiben.
Seit mehr als hundert Jahren sorgen Wohnungsgenossenschaften für bezahlbaren Wohnraum, vor allem in den Städten. Unter dem Eindruck der stark steigenden Mieten haben sich in den vergangenen Jahren viele Wohnungsgenossenschaften neu gegründet. Für Ferienimmobilien ist dieses Modell in Deutschland jedoch ungewöhnlich, vielleicht sogar einzigartig.
5000 Euro für ein Haus am See
„Für uns war die Genossenschaft eine Möglichkeit, unsere Haftung zu begrenzen“, berichtet Jan Reininger, eines der Gründungsmitglieder und mittlerweile im Vorstand der „Bewahren Ferienhaus eG“. Denn der 120 Jahre alte Wasserturm, den sie schließlich fanden, war als Projekt eigentlich zu groß für die Freunde. Aber der Reiz, das Baudenkmal zu erhalten und es als besondere Ferienunterkunft vielen Menschen zugänglich zu machen, war schließlich größer als die Bedenken.....
....Nutzung am besten schriftlich und detailliert regeln
Meistens wird ein Gemeinschaftskauf über die Rechtsform der Gesellschaft bürgerlichen Rechts, einer GbR, gelöst. „Da haftet allerdings der Stärkste für den Schwächsten mit“, nennt Ferienhaus-Experte Holst eine Eigentümlichkeit dieser Rechtsform. Am besten bestimmt die Gruppe die Ausstiegskonditionen von Anfang an im GbR-Vertrag, ebenso wie die Verteilung eines möglichen Gewinns aus der Vermietung....
...Grundsätzlich rät Holst Freunden, die sich gemeinsam eine Ferienimmobilie anschaffen wollen, im Vorhinein schriftlich und möglichst detailliert deren Nutzung zu regeln: Wie stellt man sicher, dass jeder mal zur Hochsaison ins Haus kommt? Soll vermietet werden oder nicht? Und wie schafft man einen fairen Ausgleich, wenn der eine gerne selbst in der Erde buddelt, während der andere lieber einen Gärtner dafür bezahlt?....