https://lapalma1.net/2022/09/21/wie-erl ... -la-palma/
(uns persönlich bekannte) Urlaubsgäste während und nach dem Vulkanausbruch berichten (aus Platzgründen gekürzter Text)
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2021 wurden wir während unseres La Palma Urlaubs sogar Augen- und Ohrenzeugen des Vulkanausbruchs oberhalb der Cabeza de Vaca. Wir hatten, wie mehrfach in den letzten Jahren, ein schönes Ferienhaus mit weitem Blick zwischen der Montana Rajada und Montana Cogote (direkt neben der ehemaligen Photovoltaik- Anlage in Las Manchas) gemietet.
Als am Sonntag, dem 19.9.2021 die Erdbeben im Haus morgens immer deutlicher spürbar wurden, haben wir Leute gefragt, wie wir als Individualtouristen bei einer Eskalation der Lage informiert würden. Ein Polizist aus dem benachbarten Coraconcillo (Las Manchas) meinte, dass die Polizei im Katastrophenfall mit dem Auto durch die Straßen fahren und in 3 Sprachen den Notfall ausrufen werde. Wir müssten dann innerhalb von 6 Stunden das Haus verlassen und uns zur zentralen Sammelstelle im Stadion von El Paso begeben.
Aber keine Sorge, dazu werde es nicht kommen. Am Mittag sprachen wir mit einem Mitarbeiter des Centro de Cueva de Las Palomas. Er meinte, dass das Ausrufen der Stufe 3 des Notfallplans am Nachmittag bevorstünde. Man beginne mit der Evakuierung von Personen mit massiven Mobilitätseinschränkungen. Er gab uns eine Telefonnummer, wo wir neue Entwicklungen auch in Englisch oder Deutsch erhalten könnten.
Nach unseren Recherchen zum Verhalten bei einem zu erwartenden Vulkanausbruch hatten wir unsere Koffer und Rucksäcke am Sonntagmorgen gepackt und unser Auto auch in Fahrtrichtung geparkt. Unter Umständen muss man ja schnell aufbrechen. So setzten wir uns nun mit einem Kaffee auf unsere Terrasse mit Blick auf die Berge. Die spürbaren Erdbeben nahmen an Stärke und Frequenz zu.
Dann tat sich die Erde auf
Kurz nach 15:00 gab es ein recht heftiges Beben, das das Haus kräftig erschütterte. Daraufhin habe ich das Glasdach unseres „Patios“ und die Außenwände kurz auf Risse inspiziert. Es gab zum Glück keine Risse. Kurz darauf sahen wir, dass in ca. 1,3 km Luftlinie Entfernung etwas oberhalb der Cabeza de Vaca die Erde unter ungeheurem Lärm aufriss und sich schnell ganz grau verfärbte. Dieser Ort wird auf manchen Karten „Las Plantas“ genannt. Ich machte ca. 3 min nach dem Ausbruch einige Aufnahmen. Ich hatte wenig Angst, dass die Lava bald vor unserem Haus stünde.
Das Gelände dort oben kannten wir von Wanderungen und wir sind auch oft über die LP 212 gefahren. Es war eher zu befürchten, dass die Lava in einigen Stunden zunächst nördlich der Rajada in Richtung El Paradiso fließen würde. Aber wir mussten auch die Möglichkeit weiterer Öffnungen in Betracht ziehen. .........
Etwa 15 Minuten nach dem Ausbruch haben wir unser geliebtes Ferienhaus seinem Schicksal überlassen und sind über die LP2 nach El Paso gefahren. Später wären die Straßen vielleicht verstopft. In Corona-Zeiten wollten wir Nächte in einer Massenunterkunft vermeiden. Der Tunnel nach Osten wäre hoffentlich trotz der Erdbeben noch offen. Das war auch so. Von dort kamen uns bereits Polizei, Feuerwehren und Krankenwagen vom Osten der Insel entgegen.
Wir sind für zwei Nächte in den „Parador“ gegangen. Unsere örtliche Vermietungsagentur und die Stadt El Paso haben wir noch am Abend über unseren Verbleib informiert. Es sollte uns ja niemand unnötig suchen. Abends war vom Hotel aus schon die Rauchsäule über dem neuen Vulkan gut zu sehen.
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