Sportschütze hat geschrieben: ↑Sa 23. Apr 2022, 09:08
Eines möchte ich gleich mal voran stellen :
Ich bin selber (weiterhin) Maskenträger überall dort, wo es "eng" wird.
War vor 1,5 Wochen in D und habe auch weiterhin beim Einkaufen,
essen gehen ( beim Hinein- und Hinausgehen des Lokales) die Maske
getragen und mache das auch weiterhin hier auf unserer Insel, nur nicht
(mehr) im Freien.
Aber wir reden immer davon, dass wir uns daran stören ( warum auch immer),
dass Menschen nun nicht mehr so häufig und "überall" die Maske tragen und
dass wir das als Rücksichtslos usw. empfinden ( was ich verstehe ).
Aber kann es denn nicht sein, dass die, die jetzt keine Maske mehr tragen, es
ähnlich empfinden ? Das auch sie es störend empfinden, dass man sie anprangert
obwohl sie nichts ungesetzliches tun ?
Und bevor jetzt das gehacke hier los geht : Erst noch mal meine Anmerkung ganz
zu Anfang lesen, danke.
Ich sags mal so: Einerseits sind wir ja durch die Impfung(en) sehr gut gegen schwere oder gar tödliche Verläufe geschützt, die bei Omikron ohnehin noch deutlich seltener geworden sind als z.B. bei Delta, auch wenn sich die Hoffnungen auf eine vollständige Immunität (also bereits gegen Infektion an sich) leider nicht erfüllt haben.
Andererseits gibt es halt viele Menschen, die entweder nicht geimpft werden können oder aufgrund verschiedener Umstände nur eine schwache Immunantwort ausbilden. Oder einfach diejenigen, die das Ganze trotz Impfung und Omikron nicht auf die leichte Schulter nehmen, weil ja z.B. die Gefahr von Long Covid noch nicht wirklich gut erforscht ist (wie auch?).
Und letzteres dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass nahezu einhellig die verantwortlichen Politiker, die Virologen, die Ärzteschaft, aber auch viele Ladenbesitzer etc. Appelle und dringende Bitten an die Menschen richten, trotz Wegfalls der gesetzlichen Pflicht weiterhin Masken zu tragen.
Wenn nun also die "Masken-Verweigerer" sich zu unrecht an den Pranger gestellt fühlen sollten, weil sie ja nicht gegen Gesetze verstoßen, ist das meines Erachtens zu kurz gegriffen bzw. blendet einfach aus, dass man die Maske ja nicht nur für sich selbst trägt, sondern eben auch den Schutz für andere erhöht (wenn beide Maske tragen, ist das Risiko nochmals um ein vielfaches geringer, als wenn nur einer eine Maske trägt). Und da sind wir dann wieder bei dem - von mir schon an anderer Stelle angeprangerten - Egoismus: Warum verhallen alle Appelle nach Solidarität und Rücksicht ungehört, nur weil jemand keine Maske mehr tragen "will"?
Es gibt halt auch noch eine Moral und nicht nur das Gesetz.
Edit: Und genau da zeigt sich die - meiner Meinung nach extrem verlogene - Einstellung (z.B.) der FDP. Sich auf die "Eigenverantwortung" der Menschen statt auf gesetzliche Regelungen zu berufen, heißt eigentlich nichts anderes als den Egoismus sich wieder ungehindert entfalten zu lassen.