LaGraja hat geschrieben: ↑Mi 6. Apr 2022, 16:26
Das fände ich auch, wenn ich denn diesen Vergleich gezogen hätte. Lies einfach nochmal genau, was ich geschrieben habe. Gern erkläre ich es dir aber nochmal: Hitler und Putin haben nie einen Zweifel an ihren jeweiligen Absichten gelassen, man hat die jeweiligen Äußerungen aber nicht ernst genug genommen. Claro?
Ansonsten bewundere ich deine mutige "sowohl als auch"- Haltung. Deinen Standpunkt zu erkennen ist schwieriger als einen Pudding an die Wand zu nageln. Wer noch überlegt, ob er dem notorischen, krankhaften Lügner Putin und seinem Dackel Lawrow plus der gleichgeschalteten, wildgewordenen russischen Regierungsmedien eher glauben soll als den Ukrainern, in deren Land immer noch Presse- und Informationsfreiheit gilt und westliche Medien sich aus erster Hand informieren können, macht mir echt Sorgen. Für die Ereignisse von Bucha gilt, dass die russische Version der "Wahrheit" längst widerlegt ist (z.B. lagen die Leichen schon
vor dem Abzug der russischen Soldateska bzw. Söldnerbanden aus Bucha genau da, wo man sie gefunden hat. Dies beweisen hochauflösende Satellitenbilder.) Die russische Kriegsführung verwendet das Mittel des Terrors gegen die Zivilbevölkerung seit jeher- frage mal nach in Tschetschenien, Syrien, im Donbass oder jetzt z.B. in Mariupol. In letzterer Stadt leben übrigens überwiegend russischsprechende Ukrainer, die Vladolf doch vom ukrainischen Joch befreien wollte. Pech, wenn man dem Ziel einer Landbrücke von RU zur Krim im Wege steht.
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Keinen Zweifel an den Absichten gelassen zu haben und dabei imperialistische Ambitionen zu haben, trifft auf sehr viele Politiker zu, deshalb passt der Vergleich mit Hitler auf diese ebensowenig .
Dass Rußland hier der Agressor ist und die Ukraine das Opfer ist grundsätzlich unstrittig.
Das heißt aber weder, dass jegliche Information der ukrainischen Regierung korrekt und jegliche Information der russischen Regierung inkorrekt ist.
Nie wird so viel gelogen wie zu Kriegszeiten und zwar von allen Beiteiligten.
Noch heißt es, dass jegliche Handlung der Ukrainer välkerrechtlich oder moralisch korrekt ist und jegliche Handlung der Russen völkerrechtlich moralisch inkorrekt.
Auch auf ukrainischer Seite gibt es Figuren, die das Völkerrecht absolut nicht schert.
https://www.fr.de/politik/regiment-ultr ... 25243.html
Es ist auch nicht korrekt, dass die Presse in der Ukraine noch wirklich frei ist:
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 84316.html
" Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lässt alle ukrainischen Fernsehsender zusammenlegen. .... In Kriegszeiten sei es wichtig, eine einheitliche Informationspolitik zu haben, . .... Der Medienpluralismus der traditionellen Medien in der Ukraine, also von Fernsehen, Radio und Zeitungen, war einer Analyse der Bundeszentrale für politische Bildung zufolge auch zuvor stark eingeschränkt."
Meine Haltung bezüglich Kriegverbrechen ist ganz eindeutig: Jeder der Kriegsverbrechen begeht oder anordnet gehört vor Gericht und verurteilt.
In jedem Rechtsstatt bedarf es dazu aber Beweise.
Schaue ich mir die völkerechtswidrigen Kriege und die begangenen Menschenrechtsverletzungen der Vergangenheit an, bin ich aber pessimistisch, dass es dazu kommt.