Ich mache hierzu mal ein extra Thema auf.
Wenn man von der Landwirtschaft auf La Palma spricht, meint man zuallererst die landschaftsbestimmenden plátanos in den Küstenbereichen. Doch ist das wirklich eine so bestimmende Monokultur?
Im Jahr 2018 betrug die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche auf La Palma 7.609 ha. Sie teilt sich wie folgt auf:
2.928 ha plátanos (38,4%). Das sind 33,1% der gesamten Anbaufläche von Bananen auf den Kanaren
1.267 ha Obstbäume (16,7%)
- davon 748 ha Avocado, knapp 10% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche
1.000 ha Gemüse (13,1%). Dazu zählen auch Kartoffeln sowie privat betriebene Kleingärten, deren Anteil rückläufig ist
537 ha Wein (7,0%)
Von 2008 bis 2018 haben neben Avocado auch Mango und Papaya deutlich zugelegt, während der Anbau anderer Obstsorten und von Zitrusfrüchten gleich geblieben ist. Auch die Anbaufläche der Bananen blieb nahezu unverändert.
Wein ist immer noch die zweitwichtigste Kulturpflanze auf La Palma. Der Anbau geht jedoch kontinuierlich zurück, um insgesamt 250 ha von 2002 bis 2017. Besonders stark war der Rückgang im Südwesten, bedingt durch die großen Brände. Der Vulkanausbruch wird zu einer weiteren deutlichen Verringerung der Flächen geführt haben.
Auch Kartoffeln, eine Feldfrucht vor allem im Norden La Palmas, werden weniger angebaut. Grund hierfür ist die Trockenheit. Man kann derzeit kaum noch Kartoffeln auf unbewässerten Flächen anbauen. Gleiches Trifft auf Tomaten zu, die hier nur für den Eigenverbrauch produziert werden.
Die gesamte Agrarfläche hat im gleichen Zeitraum um 8,3% zugenommen. Besonders stark stieg die bewässerte Anbaufläche 4.865,7 ha oder 64% der gesamten Anbaufläche.
https://www.eldiario.es/canariasahora/l ... 29535.html
https://www.vinoslapalma.com/
Übrigens, frühere sehr wichtige Kulturpflanzen wie Mandeln oder Getreide spielen inzwischen in der Produktionsstatistik fast überhaupt keine Rolle mehr. Mandeln lassen sich nicht wirtschaftlich erzeugen, dafür sind die Flächen zu schlecht zu bewirtschaften und die Qualität der Mandeln ist für eine industrielle Weiterverarbeitung nicht ausreichend. Würde man der Logik der Subventionsgegner folgen, müsste man den Anbau aufgeben nur noch die viel billigeren kalifornischen oder türkischen Mandeln importieren. Damit würde aber ein emblematischer Baum aus der Kulturlandschaft der Insel verschwinden.
Die plátanos erscheinen so bestimmend, weil sie nur in den Küstenzonen und tieferen Lagen zu finden sind. Dort konkurrieren sie besonders stark mit dem Tourismus, mit den hier schon deutlich genannten Konflikten. Für die großen Weinanbauflächen in den Höhenlagen trifft das weniger zu, auch weil dort die touristische Nutzung der Flächen viel geringer ist.