Trotz roter Fahne und Absperrung ins Meer: Mann in Tazacorte ertrunken.

Allgemeine Themen rund um die Kanareninsel La Palma
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Gerold (selbst gelöschter User)

Trotz roter Fahne und Absperrung ins Meer: Mann in Tazacorte ertrunken.

Beitrag von Gerold (selbst gelöschter User) »

Schon wieder ist jemand ertrunken, der die rote Fahne (und die Absperrung des Strandes) nicht beachtet hat. Obwohl Helikopter, Rettungsschwimmer, Polizei und Unfallretter im Einsatz waren, konnte der Mann nicht wiederbelebt werden. Offen gesagt, hält sich meine Empathie in Grenzen. Jedes Mal, wenn solche Deppen sich überschätzen und meinen, Vorschriften und Gesetz gelten nicht für sie, müssen die Retter ihr Leben und ihre Gesundheit riskieren,, vom finanziellen Aufwand ganz abgesehen. Zwar werden in solchen Fällen die Geretteten zur Kasse gebeten, aber das scheint nicht abschreckend genug zu sein (und bei einem Toten ohnehin obsolet).

Jedes Jahr gibt es solche Großeinsätze, auch z.B. für risikofreudige "Wanderer", die den Nervenkitzel auf gesperrten Wegen nicht missen mögen. Einige bezahlen das mit ihrem Leben oder ihrer Gesundheit. Gleichzeitig setzen sie das Leben und die Gesindheit von Helfern, Rettern und PIloten aufs Spiel. Ich kann das nicht verstehen...

https://eltime.es/la-calle/144-sucesos/ ... -_zALaIcYg
ebv (selbst gelöschter User)

Re: Trotz roter Fahne und Absperrung ins Meer: Mann in Tazacorte ertrunken.

Beitrag von ebv (selbst gelöschter User) »

Ja, das ist wirklich nicht besonders schlau.

Wer kennt den Darwin Award ? Den gibt es nur posthum, vorzugsweise für besonders einfallsreiche (oder -lose) aber immer erfolgreiche Versuche sich aus dem Fortpflanzungspiel zu nehmen :-)

https://darwinawards.com/

Diesen Monat wurde der Schwachkopf gekürt, der sich im Indischen Ozean dem Zorn der Einheimischen aussetzte beim Versuch, diese trotz strenger Isolation zu bekehren. Ob sein Chef ihm das anrechnet ?
Gerold (selbst gelöschter User)

Re: Trotz roter Fahne und Absperrung ins Meer: Mann in Tazacorte ertrunken.

Beitrag von Gerold (selbst gelöschter User) »

ebv hat geschrieben: Di 4. Dez 2018, 12:08 Diesen Monat wurde der Schwachkopf gekürt, der sich im Indischen Ozean dem Zorn der Einheimischen aussetzte beim Versuch, diese trotz strenger Isolation zu bekehren. Ob sein Chef ihm das anrechnet ?
Sein oberster Chef sicherlich. Schließlich ist er ja ein Martyrer. :grin:

Seine weltlichen Chefs von der christlichen Sekte, für die er missionieren wollte, fordern allerdings von Indien, dass die schuldigen Wilden von irdischen Gerichten bestraft werden....
ebv (selbst gelöschter User)

Re: Trotz roter Fahne und Absperrung ins Meer: Mann in Tazacorte ertrunken.

Beitrag von ebv (selbst gelöschter User) »

*lol*, crazy Gringos.

Mal sehen, ohne Erlaubnis gesperrtes Gebiet betreten, Fischer bestochen, daß sie ihn hinfahren, zweimal beim Versuch anzulanden beschossen worden, beim dritten Mal dann endgültig zurückgepfiffen.

Wenn die Zeitung stimmt hat sich die lokale Polizei nach Beratung mit Anthropologen dazu entschlossen, keine weiteren Provokationen zu riskieren. Recht so :-)
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Palmaregi
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Re: Trotz roter Fahne und Absperrung ins Meer: Mann in Tazacorte ertrunken.

Beitrag von Palmaregi »

Zum eigentlichen Thema:

Vor ein paar Tagen in Puerto Naos:
Allerbestes Wetter, sehr raues Meer, hohe Wellen.

Bei Ankunft mittags wehte die gelbe Fahne. Ich habe großen Respekt vor dem Wasser, bin nur ein, zwei Meter höchstens wadenhoch hineingegangen. Beim Rückweg zog das zurückfließende Wasser dermaßen an mir, dass ich meine Sandalen verlor und fast gestürzt wäre. Ein ordentlicher Schreck für mich...
Bei Fahne gelb wurden während unserer Anwesenheit mindestens 5 Menschen von den Strandwächtern (oder wie nennt man diese Männer?) aus dem Meer geholt. Ein alter Mann war im Wasser und kam nicht mehr heraus - auch ihm musste geholfen werden. Teilweise mit Trillerpfeifen machten die Männer ihren Job. Insgesamt keine schöne Atmosphäre, zumindest nicht entspannend.
Der absolute Höhepunkt war eine Familie mit kleinen Kindern, mehrere kleine Kinder gingen in diese Wellen hinein!
Wenn es mich schon aus den Sandalen holte, was kann eine starke Welle mit einem kleinen Kind machen?

Kurze Zeit später war die Flagge rot...

Ich begreife es auch überhaupt nicht, was solch ein Verhalten soll. Selbstüberschötzung, "sich zeigen" vor vielen Menschen?
Zu einem verdammt hohen Preis, wenn es schiefgeht. :thumbdown:
Die Natur stellt keine Fragen und beantwortet auch keine. Sie hat längst ihren Entschluss gefasst.
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Re: Trotz roter Fahne und Absperrung ins Meer: Mann in Tazacorte ertrunken.

Beitrag von Birigoyo »

Palmaregi hat geschrieben: Di 4. Dez 2018, 20:28 Der absolute Höhepunkt war eine Familie mit kleinen Kindern, mehrere kleine Kinder gingen in diese Wellen hinein!
Wenn es mich schon aus den Sandalen holte, was kann eine starke Welle mit einem kleinen Kind machen?

Kurze Zeit später war die Flagge rot...

Ich begreife es auch überhaupt nicht, was solch ein Verhalten soll. Selbstüberschätzung, "sich zeigen" vor vielen Menschen?
Zu einem verdammt hohen Preis, wenn es schiefgeht. :thumbdown:
Puerto Naos ist ein guter Stichpunkt , ich schwimme dort regelmässig im Atlantik , da man dies hier einigermassen sicher auch tuen kann .
Ausserdem ist mir in Puerto de Tazacorte das Wasser zu dreckig .

Es gibt doch nichts schöneres als nach anstrengender Wanderung eine Runde im Meer zu schwimmen .
Doch was ich die letzten 14 Tage dort zu sehen bekam ( Palmaregi hat es gut beschrieben ) konnte einem mal wieder die Laune verderben .
Und dann fangen sie auch noch an rumzudiskutieren , wenn die Rettungsschwimmer sie bitten mit den Kindern der Brandung fernzubleiben .

Ich durfte diesmal sogar die Wiederbelebung einer Person miterleben , welche sich in der Nähe des Sol ins Wasser gewagt hatte,
dort sind die Wellen nochmal deutlich höher als vorne , Flagge dort hinten wie immer rot . Sehr ärgerlich .

Als ausgebildeter Ersthelfer mit regelmässigen Trainings frustriert es mich immer wieder wie selbstverständlich die Leute nicht nur
Ihr eigenes Leben ,sondern auch das der potentiellen Retter aufs Spiel setzen .
Vor den Rettungsschwimmern in Puerto Naos ziehe ich den Hut , die machen einen Super Job .

Selbst bei einigermassen normalen Wellen ist es in Puerto Naos nicht immer ganz einfach sowohl ins Wasser hinein ,
als auch wieder herauszukommen .
Die letzten 14 Tage war mehrmals Wellenalarm mit Teilweise bis 5m hohen Brechern .
Diese Grundwellen sind auf kein lokales Ereignis ( Wind ) zurückzuführen und zeichnen sich durch keine erhöhte Dünung draussen auf See ab .
Das Wetter war immer ruhig , die Wellen bilden sich erst am Festlandssockel La Palmas auf der Oberfläche heraus .
Das gefährliche ist auch : Sie kommen in Serien von 3- 6 massiven Ereignissen , oft ist dann danach erst mal wieder eine Weile relativ
trügerische Ruhe .

In Portugal , jedenfalls an Stränden die mir bekannt sind , wird rote Flagge etwas anders gehandhabt .
Dort heisst es dann "Wasser berühren verboten" , für alle gleich , Kinder wie Erwachsene .
Bei Zuwiederhandlung kommt sofort die Pfeife zum Einsatz , mit anschliessender Belehrung ...
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Re: Trotz roter Fahne und Absperrung ins Meer: Mann in Tazacorte ertrunken.

Beitrag von Palmaregi »

Offensichtlich reichen "Belehrungen" nicht!
Man stelle sich die Arbeit der Rettungsschwimmer vor, die Tag aus, Tag ein "dumme, ignorante Touristen" aus dem Wasser schleifen müssen... oder wen auch immer.

Oder wenn der komplette Tag oder gar der Urlaub versaut ist durch zufällige Anwesenheit bei Rettung/Wiederbelebung etc.

Warum nicht sofort Strafen? Verweis vom Strand, Bußgeld etc.
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Re: Trotz roter Fahne und Absperrung ins Meer: Mann in Tazacorte ertrunken.

Beitrag von Birigoyo »

Oder Camping am Meer , unter diesen Umständen ebenfalls undenkbar :mrgreen:

Foto La Bombilla vom 03.12.2018 :
Camping Bombilla.png
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Re: Trotz roter Fahne und Absperrung ins Meer: Mann in Tazacorte ertrunken.

Beitrag von Birigoyo »

Palmaregi hat geschrieben: Mi 5. Dez 2018, 20:53 Warum nicht sofort Strafen? Verweis vom Strand, Bußgeld etc.
Da könnte ja dann wieder die "heilige Kuh" Tourist verschreckt werden .
Sobald es ums Geld geht ist der faule Kompromiss nicht weit ...
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