Na ja, Herr Spahn hat ja gerade 10.000 Beamtungsgeräte bestellt und alle aufschiebbaren Operationen werden eben aufgeschoben (
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr ... n-100.html), um Kapazitäten an Intensivbetten zu generieren.
Wir haben keine Ahnung, wie lang eine intensiv betreuter Patient mit Corona im Schnitt ein Bett belegt, aber eine Woche "Liegezeit" bedeutet 50 Patienten pro Jahr und Bett. Das macht dann 500.000 per anno bei 10.000 Betten. Idealtypisch, weil das setzt ja voraus, dass die Patienten und Betten am gleichen Orte sind, so dass hier keine Leerstände und dort keine Wartezeiten entstehen...
Die Welt (nicht nur Europa, die USA, Deutschland oder gar La Palma) setzt gegenwärtig darauf binnen eines Monats die unkontrollierbare Verbreitung des Virus einzudämmen. Deshalb werden auch hier in Deutschland Maßnahmen ergriffen, die seit Kriegszeiten nicht mehr vorkamen und die sich die Mehrheit aller hier Lebenden vor zwei Wochen sicherlich noch nicht vorstellen konnte. Die kommende etwas geruhsamere Osterzeit kommt dabei vielleicht sogar zu Hilfe (vor allen bei den Schulen und Kitas).
Nach diesem Monat (es ist ja immer vom 19.04. die Rede) wird man die Situation neu bewerten müssen. Und natürlich ist ein Risiko vorhanden, dass keine Erfolge in der Eindämmung erreicht werden konnten - unter anderem, weil z.B. heute in Düsseldorf bei schönstem Sonnenschein viele bornierte Holzköpfe das verordnete "Home-Office" zum T-Shirt-Kauf genutzt haben...
Und dann kommt wohl die Gretchen-Frage: Das bereits skizzierte Szenario durchlaufen lassen oder aber weiterhin "Shut-Down". Im letzteren Falle wird es im Sommer kein Freibad, kein Biergarten, keine Festivals, keine Volksfeste und natürlich auch keine Urlaubsreisen geben. Was das für die heimische und die Weltwirtschaft bedeuten würde, mögen wir uns gar nicht ausmalen.
Wir denken, genau solche Szenarien hatte @escubic im Sinne als er seine fatalistischen Zeilen hier niederschrieb und das meinte er auch damit, dass es @gonzenbach in vier Wochen leid tun wird.
Es gibt aber noch eine ganz andere Möglichkeit, die Virologen wie Drosen oder Kekulè sogar favorisieren würden. Schützt die vulnerablen Gruppen der Gesellschaft - nur diese haben ernsthafte "Probleme" mit dem Virus. Es sind ja nicht viele: Betagte, Hochbetagte, Vorerkrankte. Bei diesen steigt das Risiko einer Intensivbetreuung exponenziell an. Kann man hier die Infektionskette durchbrechen, spart man also überproportional Intensivbetten ein.
Und da ist es natürlich zum Kotzen, wenn unser männlicher Part heute in der Straßenbahn eine alte Frau mit Rollator sieht, die gerade mit Ihrem Sohn telefoniert, dass sie eine Station fährt, um Geld bei der Bank zu holen. Geht das bitte nicht anders?
Wenn wirklich (fast) jeder auf seine betagten und hochbetagten Verwandten achtet, älteren Nachbarn den Einkauf abnimmt, darauf verzichtet, gerade jetzt die Alten am Sonntag "haptisch" zu besuchen (insbesondere, wenn er am Samstag noch kräftig feiern war) und verdammt nochmal die Alten nicht als Babysitter missbraucht, dann wäre aktuell doch schon viel gewonnen, oder?
Wenn dann noch die Arbeitgeber nicht pauschal alle ins Home-Office schicken, sondern diese Möglichkeit ausdrücklich und und unbedingt sicherstellen für die Menschen mit Asthma, COPD, kardio-vaskulären Erkrankungen usw.....
Tja, und wenn dann noch die vulnerablen Gruppen mehr Vernunft an den Tag legen und sich nicht aufführen wie die 97-jährige Oma, die sagt: "Virus ist mir scheißegal, ich geh' morgen einkaufen", na dann....
Aber das alles wird wohl leider nicht passieren...