nils.k hat geschrieben: ↑Mi 19. Feb 2020, 13:18
Dadurch ist auch die Wassergalerie in Barlovento zerstört worden. Bisher hat die Gemeinde keine Firma gefunden, die in der Lage war, den Schaden zu beheben. Wahrscheinlich ist das auch eine Frage der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel.
In diesem speziellen Fall ist der Hauptgrund, dass die Schadensstelle(n) nicht zugänglich sind und man erst einen Zugang/Zufahrt schaffen müsste.
Natürlich ist die Crux von La Palma die wasserintensive Landwirtschaft und hier wiederum die Bananen- und Avocado-Monokultur. Es gab hier immer (d.h. in "historischer" Zeit, vorher war alles paletti) Monokulturen, zuerst Zuckerrohr, dann Wein, dann Platanos. Man war und ist also erstens abhängig von den jeweiligen Märkten, die z.B. der Zucker- und der ersten Weinkultur den Hahn abgedreht haben (hier fällt mir auch noch die Seiden- und Cochenille-Industrie ein) und zweitens von der künstlichen Bewässerung. Für die beschriebenen Hauptkulturen waren die Regenfälle noch nie ausreichend. Seit Lugos und Groenenbergs Zeiten musste immer bewässert werden. Das war auch kein Problem, so lange es zumindest im Winter ausreichend geregnet hat, um die Kavernen zu füllen. Mittlerweile wird weit mehr Wasser entnommen als wieder hinzu kommt. Der größte Wasserbesitzer auf La Palma, die Erbengemeinschaft von Tazacorte und Argual, hat im Dezember Alarm geschlagen, dass man in diesem Winter nicht, wie sonst immer, einen großen Teil der Galerien schließen konnte, um sie aufzufüllen, sondern diese ständig offen halten musste, um den aktuellen Wasserbedarf zu decken.
Nun ist die Analyse der Situation das Eine. Es ist schon lange bekannt, dass landwirtschaftliche Produkte, die pro Kg Frucht 1.000 l Wasser verbrauchen, und nur durch hohe Subventionen überhaupt kostendeckend und gewinnbringend erzeugt werden können, auf Dauer ein Wahnsinn sind. Aber was wären die Alternativen? Ohne Bananen- und Avocadoanbau würde beim gegenwärtigen Stand die Insel entvölkert, und diesmal nicht in Richtung Venezuela und Cuba, sondern nach Peninsula und EU.