Oh, NiederBayer, das wird jetzt ein sehr umfangreiches Thema.
Fangen wir mal mit der ökonomischen Seite an. In Deutschland sind die Anlagen zum allergrößten Teil durch Einspeisung rentabel. Erst seit den letzten Jahren lohnt sich der Selbstverbrauch von Solarstrom.
Selbst mit der Einspeisevergütung unterhalb des EK für Strom bringt die Vergütung noch ordentlich Gewinn, weil die Erzeugungsspitzen allesamt ins Netz verkauft werden können. Es geht nur um einen Wert, nämlich wieviele kWh/a ich pro installierter kWp erzeugen kann. Ein vernünftiger Wert ist in Deutschland 1.000, ein guter 1.100.
Strom zu speichern und zeitversetzt selbst zu nutzen ist bei Kosten von immer noch fast 1.000 €/kWh für Akkus nicht vernünftig. Als grobe Richtung kann man sagen: wenn noch etwas Geld übrig ist, investiere es lieber nicht in die Speicherung, sondern in zusätzliche Module auf dem Gartenhäuschen.
Hier könnte ich ganz locker 1.400 kWh/kWp im Jahr erzeugen, ich komme aber mangels Einspeisung vielleicht gerade mal auf 900. Wenn ich nicht den ganzen Tag im Hühnerstall Elektroauto fahre, damit bekäme ich den Wert hochgejazzt. Meine Anlage ist seit November gut ausgelastet, ab März wird die Erzeugung dann wegen fehlender Abnahme gedrosselt.
Die Speicherung des Stroms ist hier auch nicht wirtschaftlich, aber sie kann zur Autarkie führen. Dann kann ich die hier sehr teure potencia meines Anschlusses drastisch reduzieren oder ihn ganz abschaffen. Das ist hinsichtlich der Umstellung der Versorgung hin zu erneuerbaren Energien auf La Palma ein guter Weg. Anschlüsse, die schon technisch keine höhere Netzbelastung ermöglichen, führen in Summe auf der Insel zu einer geringeren benötigten Kraftwerkskapazität.
Die fehlende Grundlastfähigkeit von erneuerbaren Energien wird ja immer wieder ins Feld geführt. Natürlich ist die Dunkelflaute, also ein windstiller Tag ohne Sonnenschein, ein Problem. Doch es wird nie in ganz Europa eine Dunkelflaute geben. Wenn die installierte Leistung groß genug ist, dann kann eben eine Region die Unterproduktion der anderen ausgleichen. Das ist wirtschaftlich deutlich sinnvoller als eine Speicherung vor Ort. Es braucht aber auch große Stromtrassen. Und natürlich werden dann auch immer Anlagen stillstehen, wenn es einen sonnigen, windigen Tag gibt.