Spanisch lernen

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LasManchas
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Spanisch lernen

Beitrag von LasManchas »

Moin zusammen,
Mein Spanisch ist leider verbesserungswürdig. Aber in D komme ich einfach nicht dazu das tatsächlich zu verbessern.
Gibt ja da so diverse Möglichkeiten, z.B. Tandempartner, leider ist dort die Nachfrage/Angebot sehr spärlich.
Hab mir mal nen Langenscheidt CD kurs geholt, das ermüdet und bringt mich nicht vorwärts.
Auch die Duolingo App empfinde ich als sehr bescheiden.
Bin ich zu anspruchsvoll?
Natürlich ist die beste Art die Sprache zu lernen im Land direkt zu sein und dann viel mit den Einheimischen zu sprechen.
Aber das ist leider - zur Zeit sowieso - nicht sehr häufig möglich.
Wie macht ihr das?
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El Jardinero
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von El Jardinero »

Ich habe es aufgegeben mich der Sache mit Lernen zu nähern.
Besonders wenn es um das geht, was mir als Jugendlicher schon jegliche Art von Sprachenliebe verleidet hat (inkl. des Deutschen): Die Grammatik.
Im Spanischen hier besonders wegen der unsäglich vielen Vergangenheitsformen und des Subjunktivos.
Geh'mir fott.

Seitdem gehe ich nach dem Prinzip: "Et kütt wie et kütt" vor,
Wenn ich was jemandem sagen will, nehme ich die Zeit, die mir grade einfällt, bzw. die ich meine, dass sie vielleicht halbwegs passt. (z.B. Du wolle Rose kaufe?")
Der Rest sind Vokabeln, die kommen (und gehen leider auch) oder man muss was anderes nehmen, oder umschreiben.

Aber spanische Texte lesen ist sicher schon mal nicht verkehrt. Da stelle ich immer fest, dass doch schon einiges hängengeblieben ist.
Mit dem Sprechen haben ja die meisten die Probleme, dass war bei mir zum Glück nie so.
Ich fange einfach mal den Satz an, es wird sich schon finden, wie er endet :-)
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Enriquez
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von Enriquez »

Hola LasManchas
Ich habe mit Duolingo mal begonnen,es ist 5 Jahre her.
Um Vokabeln zu lernen und kleine Sätze, auch ein bißchen
Gramatik, Futur mit ir ect...... finde ich es ok. Auch die Betonungen lassen sich gut lernen.
Die Vergangenheitsformen sind abenteuerlich, bin mehr mathematisch drauf,
eine muss reichen. :)
Onlinezeitugen kann ich mit Hilfe von Deepl einigermassen lesen.
Allerdings bin ich auch schon in einem Alter, wo das Lernen von Sprachen mir nicht wirklich leicht fällt.
Wenn ich meinen 1-Monat Urlaub alleine(mit meiner Frau spreche ich halt meistens deutsch, wenn wir ein Häuschen mieten) auf La Palma verbringe, sehe ich morgens und auch abends
mehr Palmeros, als Touristen, und wenn sie mich als "Kleinkind" behandeln, also ganz langsam sprechen, können wir uns
auch ganz gut unterhalten.
Fazit:
Ohne längeren Aufenthalt auf La Palma läuft auf spanisch nicht wirklich viel, jedenfalls bei mir.
Die Geschwindigkeit der Sprache ist phänomenal.
Am besten mit älteren Palmeros reden, die haben mehr Zeit. :)
Der Niederrheiner weiß nichts, kann aber alles erklären
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von Tanausú »

Sobre todo: ¡tienes que practicar! Nur die Praxis bringts!

Bei jeder Gelegenheit. Ohne Angst vor grammatikalischen Fehlern. Man will ja nicht gleich ein Buch schreiben. Und Sprache hat ja primär eine soziale Funktion: jeder Spanier/Palmero findet es sympathisch, wenn ein Fremder versucht, sich in seiner Sprache auszudrücken. Man findet gleich einen ganz anderen Zugang.
Enriquez hat geschrieben: Sa 10. Okt 2020, 17:25 Die Vergangenheitsformen sind abenteuerlich, bin mehr mathematisch drauf,
eine muss reichen. :)
genau! :grin:
Enriquez hat geschrieben: Sa 10. Okt 2020, 17:25 Onlinezeitungen kann ich mit Hilfe von Deepl einigermassen lesen.
Damit wäre ich ohne ein gewisses Sprachverständnis/gefühl zunächst vorsichtig. Es gibt bei den maschinellen Tools kaum eine Übersetzung, die nicht händischer Korrekturen bedarf. Sonst kann man damit bös daneben liegen.
Enriquez hat geschrieben: Sa 10. Okt 2020, 17:25 Ohne längeren Aufenthalt auf La Palma läuft auf spanisch nicht wirklich viel, jedenfalls bei mir.
Am besten mit älteren Palmeros reden, die haben mehr Zeit. :)
Hervorragende Idee! :thumbup:
Si naturam sequamur ducem, numquam errabimus - Cicero
Sportschütze (gelöschter User)

Re: Spanisch lernen

Beitrag von Sportschütze (gelöschter User) »

Zum Einen habe ich die ersten 3 Jahre, einmal die Woche, einen
Spanischkurs bei der Spanischhexe (Monika Stegmann) gemacht.

EINZELUNTERRICHT

Mit alles Zeiten usw.

Jedoch ist und bleibt mein Problem eher das Lernen und vor Allem
das Behalten der Vokabeln. Ich vergesse diese bereits nach zwei
bis drei Tage wieder, da sie von mir leider nicht angewendet werden.

Zum Anderen gibt es in Los Llanos kostenfreien Spanischunterricht einmal
die Woche je nach Level in einer Schule. Dieser Schulunterricht wird staatlich
gefördert. Eigentlich für Emigranten, aber da kann sich jeder anmelden und
daran teilnehmen wer möchte !
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LasManchas
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von LasManchas »

Sportschütze hat geschrieben: Sa 10. Okt 2020, 18:57 Zum Anderen gibt es in Los Llanos kostenfreien Spanischunterricht einmal
die Woche je nach Level in einer Schule. Dieser Schulunterricht wird staatlich
gefördert. Eigentlich für Emigranten, aber da kann sich jeder anmelden und
daran teilnehmen wer möchte !
Das ist ja spitze, würde Hänschen Rosental sagen. Muß da nächstes mal schauen.
Ich persönlich habe keine Hemmungen drauf loszuquatschen, sei es beim agroisleña oder sonst wo.
Ich war schultechnisch in Sprachen ne Niete (einfach weil nie Interesse), Aber als ich ein halbes Jahr in den Staaten war, kam ich perfekt englisch sprechend zurück, seitdem habe ich es mit den Sprachen, zumindest den westeuropäischen. Es macht einfach Spass in F, I oder ES etwas kommunizieren zu können. Ich sehe es auch als Respekt ggüber der Bevölkerung.
Aber nun hab ich schon gewisse Ansprüche und möchte nicht unbedingt im "Türkendeutsch" (bitte nicht falsch verstehen) dort ankommen. Ich kann nicht D in gewisse Mitmenschen kritisieren, wenn ich das dann genau so handhabe oder ähnlich.
Wobei ich eben leider - noch - nicht länger oder dauerhaft vor Ort bin (das ist die Krux)
Ich merke das sofort, 2-3 Wochen auf der Insel, einkaufen, allein unterwegs sein, das geht dann wieder relativ schnell, daß man dazu lernt (Auch wenn es dann das Kanarenspanisch ist, ohne letzten Konsonant :lol: )
Ich denke im Alltagsleben hab ich nur wenig Probleme, aber da spricht man ja nicht über Probleme oder was persönliches. Probleme gäbe es auf dem Amt oder beim Steuerberater (die zum Glück sehr gut englisch kann, noch dazu sehr gut aussieht :-)) und wenn es dann mal eine etwas längere Konversation wird, dann kommt man schon ins Schwitzen. Zum Glück hilft meist ein Glas Wein...
Trotzdem sehe ich noch Verbesserungspotential und irgendwie würde ich das Potential eben ausnützen oder den Schatz heben :grin:
Deswegen frag ich ja ob es da irgednwas gibt, bin für alles offen.
Noch halte ich es so, "immer Gosch uffmache"
Aber ich sehe schon, es stümpern noch mehr so rum wie ich :lol:

Grüße Dietmar
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Enriquez
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von Enriquez »

Ja, lieber Dietmar
dann mach mal
Viel Glück und viel Erfolg :grin:
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von El Jardinero »

Enriquez hat geschrieben: Sa 10. Okt 2020, 17:25 Am besten mit älteren Palmeros reden, die haben mehr Zeit. :)
Aber nur, wenn sie die Wolldecke dabei aus dem Mund nehmen ;-)
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von Enriquez »

El Jardinero hat geschrieben: Sa 10. Okt 2020, 21:28
Enriquez hat geschrieben: Sa 10. Okt 2020, 17:25 Am besten mit älteren Palmeros reden, die haben mehr Zeit. :)
Aber nur, wenn sie die Wolldecke dabei aus dem Mund nehmen ;-)
Hola, wo lässt du denn deine Maske ..... :lol:
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von Anke »

El Jardinero hat geschrieben: Sa 10. Okt 2020, 21:28
Enriquez hat geschrieben: Sa 10. Okt 2020, 17:25 Am besten mit älteren Palmeros reden, die haben mehr Zeit. :)
Aber nur, wenn sie die Wolldecke dabei aus dem Mund nehmen ;-)
Stimmt, El Jardinero!

Wir kannten einen älteren Palmero (inzwischen verstorben), der seinen Wein für den persönlichnen Verbrauch hegte und pflegte und uns in seine Bodega "einführte", Es waren über Jahre sehr lustige, weinselige Abende, die aber auch sehr lehrreich waren. Er sprach sehr langsam mit uns und verbesserte ggf. - und das war das Geheimnis!
Ich denke immer noch gern an diese Zeit zurück. Vorallem wenn mich jemand im "Schnellsprech anballert" und ich nur "Fetzen" verstehe und doof gucke!!!!
Aber auch dafür habe ich Verständnis. Ich bin hier der GAST, nicht hier aufgewachsern und muss sehen wie ich trotzdem klar komme. Und einigermassen klappt es ja auch!!!!
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von Palmaregi »

Sehr gutes Thema, danke! :bandera:

Ich habe das wunderbare Glück, im Tandem zu lernen mit einem gebildeten Palmero etwa meines Alters (nicht mehr soooo jung). Er lernt Deutsch schon lange, und kurz nachdem ich hierher kam, lernte ich ihn kennen und lerne spanisch mit ihm.
Das ist SEHR gewinnbringend! Ich konnte kaum die Sprache vorher. Wir treffen uns schon seit drei Jahren, tauschen Material (Zeitschriften, Videos, Spiele usw.) und lernen ca. einmal die Woche.

Was ich schwieriger finde, ist das Gespräch mit älteren Palmeros. Ich fragte meinen Lern-Partner, warum diese Menschen oft nicht verstehen, was ich meine, denn ich dachte natürlich, es läge an mir (falsche Aussprache etc.)
Aber er meinte, nein, die alten Palmeros (70 Jahre+) hätten zumindest teilweise regelrecht ihre eigene Sprache, ihren eigenen Dialekt. Beispiel: der Backofen ist kaputt (ich schrieb mal kurz darüber) = el horno está roto
Mein Nachbar verstand "horno" nicht :seeingstars: nach langem hin und her fragte er: "tuvo?"
Und so ist es mir schon öfter ergangen...

Unbedingt empfehlen kann ich die Bücher "¡Adelante!"
Método de español para estudiantes extranjeros de enseñanza secundaria

Herausgegeben vom Gobierno Canarias nach dem Lehrplan des Instituto Cervantes

Ich arbeite und lerne seit zweieinhalb Jahren mit diesem System:
ein Schülerbuch (libro del alumno)
ein Übungsheft (cuaderno de ejercicios)
einen Band wohl eher für Lehrer, trotzdem extrem hilfreich (guía de didáctica)
kurze Prüfungen, die man selbst machen kann
und noch eine Menge zusätzlichem Material

Das ganze verpackt in 14 Lektionen, die alles abdecken: allererstes kennenlernen, die Zahlen, die Kultur, die Geschichte,
die ungeliebte (auch von mir!) Grammatik, Alltagsgegenstände, Kleidung usw....

Bei Amazon.es habe ich die Bücher letzte Woche noch gesehen, heute nicht - vielleicht Nachschub.
Wie gesagt, beste Empfehlung: sehr gut gemacht, sehr gut illustriert, professionell. Besser gehts nicht!
Kosten insgesamt ich glaube etwa 70 Euro, davon ist jeder Cent gut angelegt, bei jemandem, der es ernst meint mit dem Erlernen der spanischen Sprache. :number1:

Saludos :)
Die Natur stellt keine Fragen und beantwortet auch keine. Sie hat längst ihren Entschluss gefasst.
Henry David Thoreau (1817-1862)
Isa (selbst gelöschter User)

Re: Spanisch lernen

Beitrag von Isa (selbst gelöschter User) »

Ich habe einen VHS-Basiskurs bei einer Spanierin gemacht. Person vorstellen, Alltagsfragen ... Aber ohne tägliche Anwendung wird das nix. Ohne Korrektur auch nicht. Wichtig war da die Aussprache j bei ll, wie Los (Ll)Janos. In Lokalen habe ich immer auf Spanisch bestellt und mich gern verbessern lassen. Habe (ganz retro) ein altes, fleddriges Vokabelheft dabei, in das die neuen Vokabeln/Aussprache eingetragen werden.
Hilfreich ist auch alleine Busfahren, da bin ich oft ins "Gespräch" mit Pantomimeeinlagen geraten. Bei den Alten schien es mir, als ob es verschiedene Dialekte/Worte gibt, je weiter man sich vom Aridanetal entfernt.
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von LaGraja »

Isa hat geschrieben: So 11. Okt 2020, 07:29 Bei den Alten schien es mir, als ob es verschiedene Dialekte/Worte gibt, je weiter man sich vom Aridanetal entfernt.
Palmerisch hat mit Castellano (Hochspanisch) nur bedingt etwas zu tun. Deswegen nützt auch ein VHS- oder Langenscheid- oder Duolingo-Kurs nur wenig. Schriftlich (Lesen und Schreiben) ist man dann schon ziemlich firm und kann sich auch gegenüber den Eingeborenen :roll: verständlich machen, aber das heißt nicht, dass man die auch versteht. Da gibt es immer wieder lustige Momente, z.B. wenn man besonders deutlich DOS cervezas bestellt und zwölf bekommt. "Zwei" heißt hier nämlich "do´", und "zwölf" heißt "dos´", weil der letzte Konsonant grundsätzlich verschluckt wird. Zwei Bier sind hier also "do´ cervesa " (ohne das spanische th) Ich habe schon mehrere Termine z.B. im Centro de Salud versemmelt, weil ich "dos" als "zwei" verstanden habe, aber "zwölf" gemeint war. Oder umgekehrt.

Interessant ist, dass uns dieser fast konsonantenlose Dialekt schon vor vielen Jahren in Cuba aufgefallen ist. Cubaner sprechen ihr Land wie "Cu´a" aus.
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Isa (selbst gelöschter User)

Re: Spanisch lernen

Beitrag von Isa (selbst gelöschter User) »

Mir ist noch nicht gelungen busfahrerverständlich "El Jesus" als Fahrtziel zu nennen. Ich meinte das J so röchelnd ch wie bei Jose aussprechen zu müssen, aber das ist es wohl nicht.
Bei so einer Fahrt saß ich neben einer schwarzgekleideten alten Frau mit Obstkorb. Ich bot ihr einen Hustenbonbon an, den sie gerne annahm. Schien mir fast unangemessen begeistert zu sein. Wollte mir dann sofort 2 Orangen schenken. Sie bot mir noch ein Haus zum Kauf an, mit vielen Blumen. War sehr erstaunt, als ich sagte, ich sei keine reiche Deutsche hätte auch kein Auto. Sie erzählte von der Pflege ihres kranken Mannes... Wie ich mit vielen Gesten, so haben wir uns dann doch verstanden. Ist schon lange her, aber das war sehr berührend.
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von El Jardinero »

LaGraja hat geschrieben: So 11. Okt 2020, 13:42 "Zwei" heißt hier nämlich "do´", und "zwölf" heißt "dos´", weil der letzte Konsonant grundsätzlich verschluckt wird. Zwei Bier sind hier also "do´ cervesa " (ohne das spanische th)
Und da isse wieder, die Wolldecke.
Die wiederum selbst eingelegt schützt vor diesen Verwechselungen.
Ich habe immer festgestellt, dass, wenn ich ordentlich nuschele, ich bestens verstanden werde.
Weglassen ist das Zauberwort!
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von Wanderbär »

LaGraja hat geschrieben: So 11. Okt 2020, 13:42 Interessant ist, dass uns dieser fast konsonantenlose Dialekt schon vor vielen Jahren in Cuba aufgefallen ist. Cubaner sprechen ihr Land wie "Cu´a" aus.
Soweit ich weiß, handelt es sich dabei um eine allgemein lateinamerikanische Eigenart des Spanischen, wie mir vor einigen Jahren war bei der Ansprache des Leiters einer nikaraguanischen Jugendgruppe im Erntedankfestgottesdienst deutlich wurde. Unsere Kirchengemeinde unterhält schon lange eine Partnerschaft mit der lutherischen Kirche in Nikaragua (voller Name: Fé y Esperanza. Iglesia Luterana de Nicaragua ) mit gegenseitigen Besuchen von Jugendgruppen. Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich übrigens, dass diese Kirche seinerzeit von Flüchtlingen aus San Salvador gegründet wurde.
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?!
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von Anke »

[quote=LaGraja post_id=21612 time=1602420167 user_id=335]
Da gibt es immer wieder lustige Momente, z.B. wenn man besonders deutlich DOS cervezas bestellt und zwölf bekommt. "Zwei" heißt hier nämlich "do´", und "zwölf" heißt "dos´", weil der letzte Konsonant grundsätzlich verschluckt wird. [quote]
Ich musste gerade beim Lesen schallend lachen. :lol:

Mir ist das vor vielen Jahren genau andersrum passiert!
Habe ja immer meine Ohren "aufgespannt" und mich stets gewundert, wenn wir dos vino bestellten, der Kellner das immer mit "do" vino bestätigte. Igendwann reichte es mir und bestellte einfach mal "do" vino tinto. Und was macht der Mensch:
er "verbesserte" die Bestellung in "dos" vino tinto. :roll:
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von Palmaregi »

Mir ging es so bei "Gracias".

Am Anfang ist man ja ganz brav, hält sich an die paar Worte gelernte Sprache (obwohl "Gracias" eigentlich Allgemeingut ist) , sagt brav überall "Gracias" , bekommt auch "Gracias" zurück...
Aber oft auch nicht!
Beim Kellner dann irgendwann : "Gracias" - zurück kam "gracia" , das passierte immer wieder, die Verwirrung stieg und ich wechselte auch auf "Gracia", weil der Palmero das "s" eben nicht spricht. Aus Respekt dann beim nächsten Mal : "Gracia"-
was kam als Antwort: "GRACIAS!" :?

Mittlerweise ist es mir egal, und ich glaube den Palmeros auch, Hauptsache alles verläuft nett und angenehm und man bedankt sich, ob mit oder ohne "s".... :seeingstars: :crying-yellow: :seeingstars: :crying-yellow:
Die Natur stellt keine Fragen und beantwortet auch keine. Sie hat längst ihren Entschluss gefasst.
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von Tanausú »

LaGraja hat geschrieben: So 11. Okt 2020, 13:42
Isa hat geschrieben: So 11. Okt 2020, 07:29 Bei den Alten schien es mir, als ob es verschiedene Dialekte/Worte gibt, je weiter man sich vom Aridanetal entfernt.
Palmerisch hat mit Castellano (Hochspanisch) nur bedingt etwas zu tun.
Interessant ist, dass uns dieser fast konsonantenlose Dialekt schon vor vielen Jahren in Cuba aufgefallen ist. Cubaner sprechen ihr Land wie "Cu´a" aus.
Wanderbär hat geschrieben: So 11. Okt 2020, 17:11 Soweit ich weiß, handelt es sich dabei um eine allgemein lateinamerikanische Eigenart des Spanischen.
Ich habe da als ambitionierter Hobby-Linguist (quatsch, ich hab eigentlich keine Ahnung :smile: ) meine eigene Theorie:
die Indianos haben nach ihrer Rückkehr aus Südamerika und Kuba ihr mitgebrachtes Idiom peu à peu in den palmerischen Dialekt eingebracht. Auch meine Tochter, die zuvor 2 Jahre lang in Südamerika unterwegs war, hatte recht bald diesen Eindruck, als sie das erste Mal mit mir auf der Insel war...

So ist der bedeutende Einfluss der Rückkehrer ja auch in allen anderen kulturellen Bereichen der heutigen palmerischen Kultur sicht- und spürbar. Etwa in der Architektur, wie sie in den typisch farbenfrohen Fassaden z.B. in Tazacorte Pueblo oder opulenter in den postkolonialen Prachtbauten in Santa Cruz sichtbar ist. Oder in den zahlreichen Areperas auf der Insel mit ihrer typisch südamerikanischen Küche... sowie in Kleidung, Schmuck, Zigarren, die seither die Folklore der Insel bereichern. Nicht zuletzt auch musikalisch: die Habanera, Erbe der alten kreolischen Tänze Südamerikas, die Guaracha, und andere Fusions afrikanischer und spanischer Rhythmen... Und jedes Jahr aufs Neue präsent am 24. Februar: der grosse Karnevalumzug am Dia de los Indianos.
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Re: Spanisch lernen

Beitrag von Siltho »

Schaut doch einfach mal hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kanarisches_Spanisch

Es gibt sogar Abhandlungen darüber, die man käuflich erwerben kann:

https://www.grin.com/document/165587
Liebe Grüße aus Düsseldorf,

Silke und Thorsten
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