Dann mal noch etwas mehr zu den Schrammsteinen....
Die lang gezogene Schrammsteinkette gehört zu den schönsten und beliebtesten Wanderzielen des Elbsandsteingebirges. Wir starteten unsere Wanderung an der Schrammsteinbaude von wo man nach kurzem Anstieg durch den Wald den Fuß der Kette erreicht.
Durch den Wald bieten sich gleich herrliche Ausblicke auf den stark zerklüfteten Felsstock und man kann sofort erahnen wie steil der Aufstieg werden wird.
Dann beginnt auch schon der steile Aufstieg auf einer der für das Elbsandsteingebirge so typischen Stiegen.
Da die Felswände oft ansatzlos und nahezu senkrecht aus dem Wald aufragen, konnte man an vielen Stellen keine moderat ansteigenden Serpentinensaufstiege anlegen, sondern musste den direkten Weg wählen. Der Wildschützensteig führt in herrlicher Wegführung durch Steilwände und schmale Felsdurchlässe und soll (eigentlich) nur im Aufstieg begangen werden.
Leider war es sehr schwierig überhaupt ein Foto zu machen auf dem wenigstens nur Nancy zu sehen war, denn es waren doch recht viele Wanderer auf dem Steig unterwegs, wie man überhaupt sagen muss, dass das Elbsandsteingebirge dafür, dass man überhaupt erst seit ein paar Tagen wieder reisen durfte extrem ausgebucht war. Eigentlich hatten nur die Bayern und Baden Würtemberger Schulferien, aber man sah Kennzeichen aus ganz Deutschland. Außerdem waren viele Womo - Fahrer samt Kind und Kegel und Hunden unterwegs. Und einige der Touristen ignorierten leider komplett das Abstiegsverbot des Wildschützensteigs, so dass einem zwischendurch auch immer wieder Wanderer entgegenkamen, was auf diesem schmalen Steig zu echt nervigen Ausweichmanövern führte. An die Corona Problematik durfte man dabei gar nicht erst denken. Der Gipfel waren Leute, die einem mit zwei großen Hunden entgegenkamen, was auf den steilen Leitern an Tierquälerei grenzte! Das Verhalten dieser Leute schmälerte den Genuß dieses tollen Aufstiegs leider doch beträchtlich.
Kurz darauf erreicht man den Kamm der Schrammsteinkette und kommt in den Genuß von herrlichen Ausblicken und wendet sich links Richtung Schrammsteinaussichten. Auch dieser Kammweg besteht aus einem reizvollen Mix aus kurzen Pfadabschnitten, schmalen Stufenanlagen und kurzen Metallbrücken, die steile Abgründe überwinden. Leider wurde es hier noch einmal deutlich voller, da jetzt noch die ganzen Wanderer vom stärker frequentierten Kammweg hinzukammen die auch auf die Aussichtplattformen zustrebten. Immer wieder mußte man an schmalen Passagen warten und erst einmal zehn oder mehr Wanderer durchlassen, die vom Aussichtspunkt zurückkamen, und hinter einem staute es sich auch schon! Das war schon etwas nervig, und auf Fotos von dieser reizvollen Passage habe ich gleich ganz verzichtet.
Rasch sind die kleinen, sich teils an winzige Felsplateaus klammernden Aussichtsplattformen, die mit kleinen Brücken miteinander verbunden sind, ereicht. Das Panorama ist hier großartig und die Tiefblicke atemberaubend. Wer hier oben steht, mag kaum glauben, dass man sich gerade einmal auf 417 m Höhe befindet! Der beste Beweis dafür, dass die Eindrücklichkeit von Gebirgen nur bedingt von ihrer Höhe abhängt.
Blick auf das tief eingeschnittene, aber aus dieser Perspektive nicht ganz einsehbare Elbtal. Den unzähligen steil aufragenden dünnen Felsnadeln verdankt das Elbsandsteingebirge seinen Ruf als Kletter-El Dorado.
Blick auf die die Schlußsteine der Schrammsteinkette, rechts davon der allein stehende Falkenstein:
Ich hab´s nicht dokumentiert da ich eine gewisse Scheu habe fremde Menschen zu fotografieren, aber leider hieß es auf den engen, sehr gefüllten Ausschichtskanzeln auch Augen zu und Durch, was in Corona Zeiten nicht gerade das enspannteste Gefühl war. Freunde von uns waren vor zwei Jahren ebenfalls im Sommer auf den Schrammsteinen und haben dort oben zwar auch schon etwas mehr Besucher angetroffen, aber nicht annähernd solch Massen. Aber man hört ja momentan von so einigen landschaftlichen Highlights Deutschlands ähnliche Berichte von wahren Besucheranstürmen. Und daran muß man sich wohl leider gewöhnen, solange nur so wenig Landsleute in der Ferne urlauben.
Im Hintergrund erkennt man zwei der Tafelberge, den Königstein und den Lilienstein:
Nach dem Abstecher zu den Aussichtsplattformen geht es auf den Steiganlagen und entlang von beeindruckenden Felsformationen wieder zurück auf dem Gratweg.
Ohne die vielen kleinen Brücken und Steiganlagen wäre dieser Teil des Schrammsteingrates für normale Wanderer gar nicht zugänglich.
Nach dem man den Wildschützensteig, den wir im Aufstieg gegangen waren, und den kurz darauf einmündenden Jägersteig passiert hat, verändert der Kammweg seinen wilden Charakter und wird zum gemütlichen Waldweg, der sich in schöner Wegführung über die Schrammsteinkette schlängelt. Ab hier war man dann auch allein unterwegs und hatte seine Ruhe beim Wandern.
Nach einer Weile erreicht man dann die Breite Kluft Aussicht, ein weites Felsplateau, dass wie ein natürlicher Balkon über der Landschaft schwebt und ein herrliches Panorama gewährt. An diesem tollen Ort habe ich mal kaum fotografiert, da es einfach nur schön war diesen Platz mit nur ganz wenigen anderen Menschen, die sich zudem über das weitläufige Plateau verteilten, in aller Ruhe zu genießen. Wobei man sagen muß, dass uns solch, oder ähnliche Menschenmassen, wie um die Schrammsteinaussichten herum nur an relativ wenigen touristischen Hotspots, wie der weltberühmten Bastei, dem Kirschnitztal oder auf dem Lilienstein begegnet sind. Zumeist konnte man, wenn man sich erst einmal vom Parkplatz entfernt hatte relativ entspannt wandern.
Nach dem ausgiebigen Genuß dieses herrlichen Aussichtsplateaus stiegen wir durch die Breite Kluft, eine steile, enge Seitenschlucht der Schrammsteine ab. Auch dieser gestufte Abstieg ist wieder in herrlicher Manier angelegt und hat uns vom ersten Moment an gepackt.
Die Lichtverhältnisse wurden nachmittags am Fuß der Schrammsteine in diesem dunklen, tief verschatteten Wald allerdings immer schwieriger, so dass man mit mit dem fotografieren der Motive im "Vorbeigehen" leider nur wenig brauchbare Resultate erzielen konnte, hierfür hätte es mehr Zeit bedarft. Leider werden die Bilder der Schönheit der kleinen Schluchten die wir danach teils noch passierten nur bedingt gerecht.
Nach dem Abstieg durch die Breite Kluft erreicht man den Elbleitenweg der am Fuß der Schrammsteinkette verläuft und dem man nach rechts folgt. Er verläuft als gemütlicher, breiter Waldweg durch schöne Mischwälder und bietet auch ein paar schöne Passagen.
Und gerade wenn man zu denken beginnt, dass sich der sehr breit angelegte Elbleitenweg doch etwas zu ziehen beginnt, überrascht die Rundtour noch einmal, und präsentiert kurz vor dem Erreichen des Leihwagens mit dem Lattengrund und dem Zahngrund noch zwei dieser engen, tiefen, wildromantischen Schlüchte des Elbsandsteingebirges, die uns so überrascht und begeistert haben,
Uns hat diese abwechslungsreiche Tour bis auf die Fülle rund um die Schrammsteinaussichten ausgesprochen gut gefallen.