Elbsandsteingebirge

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Elbsandsteingebirge

Beitrag von Lee »

Eigentlich sollte es dieses Jahr ja endlich mal nach Schottland gehen, einem Reiseziel auf das wir uns schon lange gefreut hatten, was wir aber leider aufgrund der Pandemie canceln mussten. Da wir unseren Urlaub nicht verschieben konnten, entschieden wir uns spontan das Elbsandsteingebirge zu besuchen, dass mich auch schon immer gereizt hatte.

Da man im Moment ja manch Lieblings-Reiseziele leider nur unter erschwerten Bedingungen erreichen kann, werde ich in nächster Zeit mal ein paar Fotos aus dieser für Europa so landschaftlich ungewöhnlichen Region ins Forum stellen.....vielleicht interessiert sich ja jemand für dieses reizvolle Wanderziel, das quasi vor unserer Haustür liegt.

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Teufelskammer
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Theo aus Herne
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Theo aus Herne »

Und unten in der Mitte eine bekannte Rückansicht :thumbup:
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Lee »

Apropos Rückansicht.....hier die andere Seite des Felsentors:

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Wenn man beide Bilder einzeln betrachtet, kann man sich finde ich nur schwer vorstellen, dass sich die Perspektive des Anderen auf der gegenüber liegenden Seite auftut, aber es ist so......ein faszinierender Ort!.....mit allerdings sehr schwierigen Lichtverhältnissen.
Isa (selbst gelöschter User)

Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Isa (selbst gelöschter User) »

Wahnsinn. Das könnte was für den Herbst sein.
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Lee »

Isa hat geschrieben: Mo 15. Jun 2020, 06:23 Wahnsinn. Das könnte was für den Herbst sein.
Das Elbsandsteingebirge ist eine wirklich tolle Wanderregion und verfügt vor allem auf der nördlichen Elbseite über ein unglaublich dichtes Netz an reizvollen Pfaden. Wir waren sehr angetan und können uns vorstellen irgendwann noch einmal hinzufahren.
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Lee »

Hier ein paar weitere Fotos dieser Wanderung....

Eine der Überraschungen des Gebietes waren für uns die teils zauberhaften, tiefen und schmalen Schluchten. Diese Mini-Biotope erinnerten uns optisch ein ganz bisschen an die Lorbeerwaldschluchten der Kanaren (z.B. La Zarza auf La Palma), botanisch und klimatisch hingegen ein klein wenig an die kalten Regenwälder der Westküste Amerikas.

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Schnell versteht man warum in diesem Schluchtenlabyrinth Maler wie Caspar David Friedrich oder Dichter wie Hans Christian Andersen Inspriration gesucht und gefunden haben. Friedrich soll gar eine ganze Woche im Uttewalder Grund biwakiert und gemalt haben. Andersen beschrieb seine Eindrücke der Schlucht in seinen "Schattenbildern"

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Nach recht kurzer Wanderzeit verengt sich die Schlucht plötzlich extrem und man erreicht schon das erste Felstor, das Uttewalder Felstor, was von drei verkeilten Felsbrocken gebildet wird und durchschritten werden muss.


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Nach einer Weile zweigt rechts eine schmale, wilde Seitenschlucht ab, die Teufelsschlucht, durch die ein reizvoller, teils abenteuerlicher Rundweg führt.

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Der Pfad wird nun rasch immer steiler und geht bald in Steiganlagen über, die eine Steilstufe überbrücken und in herrlicher Manier hinauf zum großen Felstor in der Teufelskammer führen.

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Isa (selbst gelöschter User)

Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Isa (selbst gelöschter User) »

Traumhaft schön. Und noch mit den passenden Literaturtipps, na wenn das nicht einen Urlaub wert ist. :gracias:
Genau, ich habe auch sofort an den Lorbeerwald gedacht.
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Lee »

Südlich der Elbe breitet sich das liebliche Bielatal aus das in das Elbtal mündet. Wer das schöne und waldreiche Tal durchfährt denkt anfangs nicht unbedingt an wilde Felslandschaften. Wenn man aber nur ein wenig in die Flanken des Tals hinaufwandert wird man von einer großartigen Felslandschaft überrascht. Spätestens hier versteht man, warum das Elbsandsteingebirge trotz seiner selbst für Mittelgebirge recht niedrigen Höhe - nur relativ wenige Erhebungen erreichen über 500 m - zu den spektakulärsten und ungewöhnlichsten Mittelgebirgen Europas gezählt wird.

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Nach kurzer Zeit taucht die erste der beiden Herkulessäulen auf und man betritt ein kleines Felslabyrinth.

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Dann erblickt man die zweite der Herkulessäulen, die die bekanntesten Felsnadeln dieses Tales sind.

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Auf einer Mischung aus schmalen Felsdurchlässen, schönen Pfaden, In den Fels gehauenen Steinstufen und kurzen metallenen Steiganlagen kann diese kleine, aber sehr beeindruckende Felslandschaft erkundet werden.

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Die freistehenden Felsnadeln sind auch bei Kletterern sehr beliebt.......

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Geschafft......Respekt!
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Lee »

Mal keine Bilder von einer spektakulären Wanderung oder dergleichen, sondern einfach von einem früh abendlichen Spaziergang zu einem kleinen Ausblick am Rand des Elbhangs....für Rhein, Mosel und Saar Anrainer sicherlich Ausblicks technisch nichts so ganz ungewöhnliches, für uns Flachland-Mündungselbler hingegen, die die Elbe eher als breiten Strom kennen, ein ungewohnter und schöner Anblick.

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Bei Thürmsdorf - Blick auf den Ort Königstein und den gleichnamigen Tafelberg samt der Burg Königstein.
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Lee »

Da das Elbsandsteingebirge ein Wandergebiet der kurzen Anfahrten ist und wir nach unserem kurzen Trip zu den Herkulessäulen noch recht früh dran waren, beschlossen wir an diesem Tag noch eine Kurztour dranzuhängen. Die südliche Elbseite des Elbsandsteingebirge gilt als das Gebiet der Steine. Als Steine werden hier ganz nüchtern die markanten aus der Landschaft aufragenden Tafelberge bezeichnet, und bis auf den Lilienstein befinden sie sich ausnahmslos auf der Südseite der Elbe. Unser Ziel war der nahegelegene Pfaffenstein, der über ein reizvolles, zerfurchtes Gipfelplateau verfügen soll, und zudem auf seiner Rückseite herrliche Ausblicke auf die Barbarine, der größten Felsnadel des Gebirges gewähren soll.

Vom Ort Pfaffendorf wandert man kurz über einen Feldweg bis zum Fuß des fast senkrecht aufragenden Tafelbergs, wo es dann unter herrlichen Ausblicken auf den Lilienstein sofort und äußerst steil zur Sache geht.

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Der Aufstieg erfolgt durch das sogenannte "Nadelöhr", einem Kamin der sich bis zum Gipfelplateau hinaufzieht. Dieser äußerst steile Aufstieg wird auf einer Mischung aus kurzen Pfadabschnitten, schmalen, sehr steilen Metallleitern, die nahezu am Fels zu kleben scheinen, und in den Fels geschlagenen Trittstufen gemeistert. Wir waren auf den steilen Leiterpassagen über die einen optisch umfassenden Felswände des Kamins sehr dankbar, da wir die wohl ansonsten völlig ausgesetzt daherkommenden Tief - und Seitenblicke eventuell kaum ausgehalten hätten.

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Gegenverkehr hatten wir auf diesen Steiganlagen glücklicherweise kaum. Ein Leiterabschnitt führt steil durch ein schmales Felsloch hinauf, hier musste ich feststellen, dass mein Rucksack wohl die absolute Maximalgröße für den Aufstieg hatte.....puh, das war knapp!

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Nach knapp 200 m steilen Anstiegs erreichten wir das zerklüftete Plateau des Pfaffensteins und kraxelten über die großen Felsplatten um uns einen schönen Pausenplatz zu suchen.

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Die Felsplatten bieten hier oben herrliche weite Ausblicke über die eher lieblich daherkommende Region südlich der Elbe, die von Tafelbergen, sanften Tälern, kleinen Wäldchen und Dörfern samt ihrer Weiden und Wiesen geprägt wird. Nördlich der Elbe gebährdet sich das Elbsandsteingebirge hingegen in weiten Bereichen viel wilder mit seinen engen, tiefen Schluchten, seinen schönen Canyons, und seinem aus dichten Wald aufragenden bizarren Felsformationen. Dort bedindet sich auch das beste Wanderrevier des Elbsandsteingebirges.

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Blick auf zwei der markantesten Tafelberge der Gegend, den Königstein (links) und den Lilienstein.

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Der Lilienstein ist der einzige Tafelberg nördlich der Elbe, auch wenn es hier nicht so ausschaut, da man das tief eingeschnittene Tal der Elbe aus dieser Perspektive nicht erkennt.

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Die Tafelberge sind zumeist von relativ dichtem Wald aus Buchen, Birken, Fichten und Kiefern bedeckt.

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Der angekündigte Wetterwechsel war leider schon etwas früher zu spüren. Das intensive, dunkelblaue Licht deutete auf Gewitter hin und bald hörten wir auch schon das erste Donnergrollen in der Ferne.

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Als wir dann die ersten Blitze in der Ferne sahen, machten wir uns lieber schnell auf den Abstieg und die anvisierte Erkundung anderer Aussichtspunkte und Blickwinkel auf die Landschaft, sowie der Besuch der großen Felsnadel der Barbarine mußten leider ausfallen.
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von rapunzel »

Das scheint ja wirklich ein tolles Wandergebiet zu sein. Sehr schöne Steine gibt's da! :mrgreen:
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Lee »

rapunzel hat geschrieben: Mi 24. Jun 2020, 06:38 Das scheint ja wirklich ein tolles Wandergebiet zu sein. Sehr schöne Steine gibt's da! :mrgreen:
Rapunzel würde sich im El Dorado der Steine wähnen. :grin:
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Lee »

Apropos Steine......

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Ausblick vom großartigen Schrammstein-Gratweg auf den Abschluß der Schrammsteinkette
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JuanDeMarte
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von JuanDeMarte »

Schönes Bild von den Schrammsteinen. :thumbsup:

In meinen jungen Jahren bin ich da auch mal hochgeklettert. Für mich als Gelegenheitskletterer damals ein echtes Erfolgerlebnis, für einen geübten Kletterer natürlich Peanuts.

Aber insgesamt eine wirklich tolle Gegend zum Wandern und Klettern und das nahe Dresden war auch immer schön zu besuchen.
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Lee »

JuanDeMarte hat geschrieben: Mi 24. Jun 2020, 13:56In meinen jungen Jahren bin ich da auch mal hochgeklettert. Für mich als Gelegenheitskletterer damals ein echtes Erfolgerlebnis, für einen geübten Kletterer natürlich Peanuts.
Wenn man diese fast senkrecht aufsteigenden Felswände gesehen (und auf den vereinfachenden Steiganlagen durchwandert) hat....kann man trotzdem nur sagen: Respekt, JuanDeMarte! :thumbsup:
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Lee »

JuanDeMarte hat geschrieben: Mi 24. Jun 2020, 13:56Aber insgesamt eine wirklich tolle Gegend zum Wandern und Klettern und das nahe Dresden war auch immer schön zu besuchen.
Das Netz an reizvollen, wunderschön angelegten Wanderwegen ist vor allem nördlich der Elbe unglaublich engmaschig, und die Kombinationsmöglichkeiten unglaublich vielfältig. Und Dresden fanden wir mit seinen krassen Brüchen zwischen dem Elbflorenz-Dresden und dem "irgendwie wieder hochgezogen" - Dresden auch sehr interessant.
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Lee »

Dann mal noch etwas mehr zu den Schrammsteinen....

Die lang gezogene Schrammsteinkette gehört zu den schönsten und beliebtesten Wanderzielen des Elbsandsteingebirges. Wir starteten unsere Wanderung an der Schrammsteinbaude von wo man nach kurzem Anstieg durch den Wald den Fuß der Kette erreicht.

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Durch den Wald bieten sich gleich herrliche Ausblicke auf den stark zerklüfteten Felsstock und man kann sofort erahnen wie steil der Aufstieg werden wird.

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Dann beginnt auch schon der steile Aufstieg auf einer der für das Elbsandsteingebirge so typischen Stiegen.

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Da die Felswände oft ansatzlos und nahezu senkrecht aus dem Wald aufragen, konnte man an vielen Stellen keine moderat ansteigenden Serpentinensaufstiege anlegen, sondern musste den direkten Weg wählen. Der Wildschützensteig führt in herrlicher Wegführung durch Steilwände und schmale Felsdurchlässe und soll (eigentlich) nur im Aufstieg begangen werden.

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Leider war es sehr schwierig überhaupt ein Foto zu machen auf dem wenigstens nur Nancy zu sehen war, denn es waren doch recht viele Wanderer auf dem Steig unterwegs, wie man überhaupt sagen muss, dass das Elbsandsteingebirge dafür, dass man überhaupt erst seit ein paar Tagen wieder reisen durfte extrem ausgebucht war. Eigentlich hatten nur die Bayern und Baden Würtemberger Schulferien, aber man sah Kennzeichen aus ganz Deutschland. Außerdem waren viele Womo - Fahrer samt Kind und Kegel und Hunden unterwegs. Und einige der Touristen ignorierten leider komplett das Abstiegsverbot des Wildschützensteigs, so dass einem zwischendurch auch immer wieder Wanderer entgegenkamen, was auf diesem schmalen Steig zu echt nervigen Ausweichmanövern führte. An die Corona Problematik durfte man dabei gar nicht erst denken. Der Gipfel waren Leute, die einem mit zwei großen Hunden entgegenkamen, was auf den steilen Leitern an Tierquälerei grenzte! Das Verhalten dieser Leute schmälerte den Genuß dieses tollen Aufstiegs leider doch beträchtlich.

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Kurz darauf erreicht man den Kamm der Schrammsteinkette und kommt in den Genuß von herrlichen Ausblicken und wendet sich links Richtung Schrammsteinaussichten. Auch dieser Kammweg besteht aus einem reizvollen Mix aus kurzen Pfadabschnitten, schmalen Stufenanlagen und kurzen Metallbrücken, die steile Abgründe überwinden. Leider wurde es hier noch einmal deutlich voller, da jetzt noch die ganzen Wanderer vom stärker frequentierten Kammweg hinzukammen die auch auf die Aussichtplattformen zustrebten. Immer wieder mußte man an schmalen Passagen warten und erst einmal zehn oder mehr Wanderer durchlassen, die vom Aussichtspunkt zurückkamen, und hinter einem staute es sich auch schon! Das war schon etwas nervig, und auf Fotos von dieser reizvollen Passage habe ich gleich ganz verzichtet.

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Rasch sind die kleinen, sich teils an winzige Felsplateaus klammernden Aussichtsplattformen, die mit kleinen Brücken miteinander verbunden sind, ereicht. Das Panorama ist hier großartig und die Tiefblicke atemberaubend. Wer hier oben steht, mag kaum glauben, dass man sich gerade einmal auf 417 m Höhe befindet! Der beste Beweis dafür, dass die Eindrücklichkeit von Gebirgen nur bedingt von ihrer Höhe abhängt.

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Blick auf das tief eingeschnittene, aber aus dieser Perspektive nicht ganz einsehbare Elbtal. Den unzähligen steil aufragenden dünnen Felsnadeln verdankt das Elbsandsteingebirge seinen Ruf als Kletter-El Dorado.

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Blick auf die die Schlußsteine der Schrammsteinkette, rechts davon der allein stehende Falkenstein:

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Ich hab´s nicht dokumentiert da ich eine gewisse Scheu habe fremde Menschen zu fotografieren, aber leider hieß es auf den engen, sehr gefüllten Ausschichtskanzeln auch Augen zu und Durch, was in Corona Zeiten nicht gerade das enspannteste Gefühl war. Freunde von uns waren vor zwei Jahren ebenfalls im Sommer auf den Schrammsteinen und haben dort oben zwar auch schon etwas mehr Besucher angetroffen, aber nicht annähernd solch Massen. Aber man hört ja momentan von so einigen landschaftlichen Highlights Deutschlands ähnliche Berichte von wahren Besucheranstürmen. Und daran muß man sich wohl leider gewöhnen, solange nur so wenig Landsleute in der Ferne urlauben.

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Im Hintergrund erkennt man zwei der Tafelberge, den Königstein und den Lilienstein:

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Nach dem Abstecher zu den Aussichtsplattformen geht es auf den Steiganlagen und entlang von beeindruckenden Felsformationen wieder zurück auf dem Gratweg.

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Ohne die vielen kleinen Brücken und Steiganlagen wäre dieser Teil des Schrammsteingrates für normale Wanderer gar nicht zugänglich.

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Nach dem man den Wildschützensteig, den wir im Aufstieg gegangen waren, und den kurz darauf einmündenden Jägersteig passiert hat, verändert der Kammweg seinen wilden Charakter und wird zum gemütlichen Waldweg, der sich in schöner Wegführung über die Schrammsteinkette schlängelt. Ab hier war man dann auch allein unterwegs und hatte seine Ruhe beim Wandern.

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Nach einer Weile erreicht man dann die Breite Kluft Aussicht, ein weites Felsplateau, dass wie ein natürlicher Balkon über der Landschaft schwebt und ein herrliches Panorama gewährt. An diesem tollen Ort habe ich mal kaum fotografiert, da es einfach nur schön war diesen Platz mit nur ganz wenigen anderen Menschen, die sich zudem über das weitläufige Plateau verteilten, in aller Ruhe zu genießen. Wobei man sagen muß, dass uns solch, oder ähnliche Menschenmassen, wie um die Schrammsteinaussichten herum nur an relativ wenigen touristischen Hotspots, wie der weltberühmten Bastei, dem Kirschnitztal oder auf dem Lilienstein begegnet sind. Zumeist konnte man, wenn man sich erst einmal vom Parkplatz entfernt hatte relativ entspannt wandern.

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Nach dem ausgiebigen Genuß dieses herrlichen Aussichtsplateaus stiegen wir durch die Breite Kluft, eine steile, enge Seitenschlucht der Schrammsteine ab. Auch dieser gestufte Abstieg ist wieder in herrlicher Manier angelegt und hat uns vom ersten Moment an gepackt.

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Die Lichtverhältnisse wurden nachmittags am Fuß der Schrammsteine in diesem dunklen, tief verschatteten Wald allerdings immer schwieriger, so dass man mit mit dem fotografieren der Motive im "Vorbeigehen" leider nur wenig brauchbare Resultate erzielen konnte, hierfür hätte es mehr Zeit bedarft. Leider werden die Bilder der Schönheit der kleinen Schluchten die wir danach teils noch passierten nur bedingt gerecht.

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Nach dem Abstieg durch die Breite Kluft erreicht man den Elbleitenweg der am Fuß der Schrammsteinkette verläuft und dem man nach rechts folgt. Er verläuft als gemütlicher, breiter Waldweg durch schöne Mischwälder und bietet auch ein paar schöne Passagen.

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Und gerade wenn man zu denken beginnt, dass sich der sehr breit angelegte Elbleitenweg doch etwas zu ziehen beginnt, überrascht die Rundtour noch einmal, und präsentiert kurz vor dem Erreichen des Leihwagens mit dem Lattengrund und dem Zahngrund noch zwei dieser engen, tiefen, wildromantischen Schlüchte des Elbsandsteingebirges, die uns so überrascht und begeistert haben,

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Uns hat diese abwechslungsreiche Tour bis auf die Fülle rund um die Schrammsteinaussichten ausgesprochen gut gefallen.
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von rapunzel »

Die Steine und Schluchten sind toll, und die Beschreibung der Menschenmengen klingt gruselig.
Auf den Fotos dieser Wanderung fallen mir dort erstmals auch größere Flächen mit abgestorbenen Fichten auf, aber insgesamt wirkt der Wald in dieser Gegend noch recht intakt. Hoffentlich halten die Bäume da noch lange durch.
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Lee »

rapunzel hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 08:59Auf den Fotos dieser Wanderung fallen mir dort erstmals auch größere Flächen mit abgestorbenen Fichten auf, aber insgesamt wirkt der Wald in dieser Gegend noch recht intakt. Hoffentlich halten die Bäume da noch lange durch.
Ja, der Borkenkäfer treibt auch im Nationalpark sein Unwesen und rafft ganze Flächen von Nadelbäumen, hauptsächlich Fichten dahin. Wir sind durch mehrere solche Gebiete gewandert. Das ganze könnte aber auch der Nationalparkverwaltung gar nicht so ungelegen kommen, da dadurch der Wald verjüngt wird und zudem wieder in seinen ursprünglichen hauptsächlich aus Laubbäumen bestehenden Zustand versetzt wird. Wenn der Klimawandel mit seiner zunehmenden Trockenheit das zulässt....
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Anke
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Re: Elbsandsteingebirge

Beitrag von Anke »

Sehr schöne Beschreibung der Wanderung.
Ich finde die "Licht- und Schattenbilder" im letzten Teil der Tour sehr gelungen. :thumbup:
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