TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

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nils.k
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von nils.k »

Nur noch mal zur Erinnerung. Das ist hier kein Ereignis wie der Brand in El Paso oder auch die Flutkatastrophe in Deutschland mit einem exakt definierten Ende. Das hier ist ein Vulkanausbruch in der Frühphase.

Es ist völlig unklar, wie lange das so geht, ob es nicht noch weitere Austrittsöffnungen geben wird, kurz, ob sich die gesamte Orographie des Gebietes noch einmal gewaltig verändern wird. Wird die Gegend später noch bewohnbar sein? Wird man dort noch wohnen oder Urlaub machen wollen?

Selbst wenn es nach dieser aktiven Phase die ersten Tage und Wochen ruhig ist, kann niemand wissen, ob da noch etwas kommt. Der Schlusspunkt dieses Dramas wird sich erst aus der Retrospektive zeigen. Bis dahin ist man einfach gezwungen, zu warten. Und ja, Siltho, das kann mit Puerto Naos passieren - aber nur, wenn Puerto Naos dann überhaupt noch existieren sollte.

In der Zwischenzeit, während der Wochen und Monate des quälenden Wartens auf den nächsten Anschlag des Vulkans, kann man vielleicht eine Behelfslösung á la Bundeswehr finden, mehr nicht.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Kanaren-Fan »

Es wurde ja schon gemeldet, dass in den letzten Stunden weiter südlich in Richtung Fuencaliente vermehrt Erdbeben gab. Das ganze ist also noch lange nicht vorbei. Es muss mit weiteren Öffnungen in der Erde gerechnet werden.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Toni »

Elapuron meldet, es seien Techniker vom Minesterium für Verkehr und Wohnungsbau nach LP entsandt. Die mit dem Cabildo "fast sofort Nebenstrassen ermöglichen sollen",um Puerto Naos und nahe Orte mit dem Rest der Insel zu verbinden. Gemeint sind wohl die Verbreiterungen von Nebenstrassen.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von LasManchas »

Genau so dachte ich mir das, daß man jetzt schon plant, welche Strassen zuerst freigemacht oder erstellt werden, wie auch immer.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von El Jardinero »

Im Zeitstrahl der Erdgeschichte befinden wir uns gerade ein SchrödigersKatzenMaßeinheit nach dem Ausbruch, da ist eine Planung schon sehr, sagen wir mal, optimistisch.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Tanausú »

:) Und mal zur aktuellen Situation zurück: kann man eigentlich heute wieder ohne Probleme z.B. von Tijarafe nach Los Llanos fahren, oder gibt es da Sperrungen/Einschränkungen (nur für Residenten im Aridanetal etc.)?
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von nils.k »

Problemlos. Die LP-1 von Los Llanos über Argual und Amagar nach El Time und von dort weiter nach Norden ist nicht betroffen von Sperrungen.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Tanausú »

Gracias, Nils. Und vom Osten durch den Tunnel nach El Paso?
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von nils.k »

In diesen bewegten Zeiten würde ich selbst vom Flughafen oder von Santa Cruz nach Tijarafe nur über Barlovento fahren. Da bist Du sicher vor Staus, Kontrollen und eventuellen Sperrungen. Die paar Kilometer mehr spielen sicher keine Rolle (wenn man nicht täglich oder berufsbedingt dort unterwegs sein muss).
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Tanausú »

Nochmal Gracias, Nils. Genau so dachte ich mir das eigentlich auch schon.
Und so bekommt die Nordroute mit ihren Ortschaften vielleicht sogar nen kleinen Aufschwung in diesen Zeiten... :)
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von nils.k »

Es ist ja nicht so, dass die Inselregierung in Sachen Verkehrsverbindungen nur abwartet. Derzeit wird die LP-2 auf der Ostseite ausgebaut. Vermutlich ist das auch der einfachste Weg, den Verkehr in den Südwesten flüssiger hinzubekommen.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Toni »

Vielleicht mit Kleinbussen von PN nach Fuencaliente. Da Umstieg in den Grossen und ab nach Santa Cruz. Schwups ist man in 2 Stunden da. Oder kürzer?
Aber wo geht man da frühstücken? Naja ist nachrangig.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von don.ronaldo »

Na in der Bar Parada natürlich. :-D
Menschen sind einfach sonderbar, auch ich. (Elisabeth Scott, SZ 28.7.2023)
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Kanaren-Fan »

Meiner Meinung nach wird kaum eine der jetzt zerstörten Straßen an gleicher Stelle wieder aufgebaut.
Wozu auch, wenn diese für das beidseitig an die Straßen angrenzende, auf lange Zeit nicht mehr nutzbare Land keine Bedeutung hat?
Eine Bedeutung/Interesse besteht höchstens darin, die jetzt bestehenden Enden der Straßen auf kürzestem, optimalen Weg wieder zu verbinden, hauptsächlich die LP-2. Viele andere Straßen werden Sackgassen bleiben.
Wenn das Lavafeld so bleibt wie es jetzt ist (wohl eher nicht), dann wird die Erreichbarkeit von Puerto Naos künftig nur noch über die LP-2 und dann die LP-211 in San Nicolás/Las Manchas bis Todoque sein (wo im Bereich des ehemaligen Kreisverkehr nur eine Kurve zur LP-213 Richtung Puerto Naos wieder hergestellt werden müsste). Vielleicht, aber auch nur vielleicht auch wieder eine Anbindung der Straße von La Laguna, aber dort kommt ja momentan die meiste Lava herunter. Wenn es also nur bei einer neuen Kurve am alten Kreisverkehr in Todoque bleibt, kann man die LP-211 und 213 auch gleich zu einer Straße umbenennen und neu kilometrieren und der alten LP-213 von La Laguna bis LL de Aridane eine neue Nummer geben.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von LasManchas »

Alles ist Spekulatius, man weiß ja nicht wie lange der Berg noch spuckt.
Erst dann kann man eine belastbarere Prognose treffen. Überlegungen bzw. Planungen sollten natürlich jetzt schon voll im Gange sein, was alles möglich ist. Und dann die pragmatischste Lösung getroffen werden und keine eierlegende Wollmichsau.
Wasser/Strom hat sowieso die oberste Prio, dann die Strasse(n).
Wenn ich sehe wie lange es dauert bis die LP2 nach Fuencaliente fertig ist, wird mir Angst und Bange.
Dennoch bin ich guter Hoffnung daß alles seinen Gang geht.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von HisCastersVoice »

Eine SEILBAHN wurde ja im "allgemein-Faden" schon mal in den Raum geworfen.
Das ist m.E. eine Option, die man unbedingt mal von allen Seiten aus beleuchten sollte.

Ich weiss, Seilbahnen werden in Deutschland mit grossem Argwohn gesehen, mehrere spannende Ansätze sind am Ende am Widerstand gescheitert: Hamburger Hafen, Wuppertal, Köln... Sicher gibt es noch mehr Beispiele.

Dabei liegen die Vorzüge von Seilbahnen klar auf der Hand:
  • emmissionsfrei
  • lärmfrei
  • geringe Betriebskosten
  • minimaler Platzbedarf
  • hohe Personenkapazität
  • Fahrkomfort
In anderen Regionen der Welt haben sich Seilbahnen zu den modernsten und beliebtesten Fortbewegungsmitteln entwickelt und zu echten Verkehrswenden geführt.

Eine Seilbahn könnte nicht nur das Personen-Transport-Problem relativ schnell lösen. Der Bauaufwand ist klein.
Eine Küsten-Lava-Seilbahn könnte darüber hinaus sogar nachhaltig sein und eine echte Touristen-Attraktion werden.

Sogenannte Spannfelder (der Abstand zwischen zwei Stützen) können bei modernen Anlagen bis zu 3.000 Meter betragen... was ja überhaupt nicht nötig wäre.
Vielmehr bietet sogar die bestehende Topographie hervorragende Möglichkeiten:
So beträgt die Luftlinie vom Montana La Laguna nach Puerto Naos 4,5 km. Für die erste (Zwischen-)Stütze (nicht Stopp!) bietet sich der umflossene Montana Todoque nach 1,4km an. Sogar La Bombilla könnte man mit einem Zwischenstopp als Ausstieg integrieren, bevor die Seilbahn in Puerto Naos endet.

Planerisch ist weder die Gesamtlänge, noch das Spannfeld eine grössere Herausforderung für modernen Seilbahn-Bau.

Mit der Seilbahn würde die Lava-Aussicht zu einem absoluten touristischen Highlight und verschafft wieder Touristen und Einnahmequellen. Sozusagen das Unglück monetarisieren und der Insel und den Bewohnern etwas zurückgeben, was der Vulkan genommen hat.

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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von NiederBayer »

Naja, das ein oder andere “Problemchen“ dürfte sich da schon noch ergeben.
So sind meines Wissens Seilbahnen ziemlich (Seiten-)Windanfällig, d.h. es würde auf La Palma wohl zu relativ häufigen Betriebsunterbrechungen kommen. Außerdem ist auf La Palma der Untergrund ständig in Bewegung, wie man an den häufig aufreißenden Aspahltbelägen der Straßen sieht (am Frost wie hierzulande wird's eher nicht liegen), keine Ahnung, wie hoch die tolerierbare Abweichung für Seilbahnstützen und -trassen diesbezüglich ist. Und mit Seilbahnen ist natürlich der Gütertransport nur sehr eingeschränkt möglich, man müsste dafür also eine zusätzliche Lösung finden.
Trotzdem finde ich die Idee aus meiner (Laien-) Sicht höchst interessant!
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von LasManchas »

Könnte mir auch vorstellen, daß eine provisorische Schotterpiste über ein Lavafeld angelegt werden könnte, die zwar regelmäßig überwacht werden müsste, aber da keine geschlossene Decke, würden auch keine dramatischen Risse entstehen, Ruckzuck wäre die Piste mit einer Raupe wieder eben geschoben. Weiß nicht ob das machbar wäre..
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von aurora »

Die Idee einer Seilbahn hat was! Know-how sollte es vor allem in der Schweiz und in Österreich reichlich geben.

Güter können auch per Schiff/Boot transportiert werden. Menschen zwar auch, aber der Seegang ist manchmal ziemlich heavy und dürfte das regelmäßige Schippern für so manche bisweilen zur Tortur werden lassen. Und ist bei weitem nicht so spektakulär, wie mit einer Seilbahn über einen frischen Lavastrom zu gondeln.

Schotterpisten werden wohl noch eine Weile auf sich warten lassen müssen, um die Reifen nicht zur Weißglut zu bringen.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Lee »

Eine Seilbahn hört sich natürlich erst einmal reizvoll an und ich habe gerade auf Madeira ein paar Fahrten an abgelegene schöne Steilküsten genießen dürfen. War echt toll. Ich denke aber, dass eine Seilbahn eher den Interessen der Touristen gerecht werden würde und weniger den Interessen der Insulaner dienen würde. Der Südwest-Palmero der auf der anderen Seite des Lavastroms angekommen ist, will bestimmt nicht jedes mal ins Taxi steigen oder die Inselbusse nutzen um nach Los Llanos, Tijarafe oder Puntagorda zu kommen, dem wird sein Auto fehlen. Und aus touristischer Sicht würde Puerto Naos solch Seilbahn auch nur wenig nützen. Wahrscheinlich würde es dazu führen, dass sich Touristen tagsüber aus der Seilbahn die Lavaströme, den Atlantik und die Landschaft an sich anschauen und danach vielleicht noch ein Bad in Puerto Naos nehmen, bevor es nach Tazacorte oder Los Llanos zurückgeht. In Puerto Naos würden aufgrund der andauernden Isolation trotz Seilbahn bestimmt nur wenige Touris ihr Lager aufschlagen.
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