Jagdzeit mit Hunden

[Boniato]

Hallo allerseits,
weiss jemand zufällig, ob die potentielle Jagdzeit bzw. Hunde-Trainings-Zeit in den unteren Lagen jetzt vorbei ist?
Meines Wissens war das immer im Juni und Juli an allen Donnerstagen und Samstagen und Sonntagen erlaubt.
Ist das immer noch so oder gibts andere/neue Regelungen?
Kann man jetzt wieder aufatmen ohne Angst um seine Katzen haben zu müssen? Dasletzte Juni-Wochenende ist vorbei, und der nächste Donnerstag ist schon der 1. August.
Es ist zwar zumindest in unserer Gegend generell weniger geworden, dass die Hundemeuten über die Grundstücke marodieren, aber trotzdem bin ich immer etwas unruhig an diesen Tagen.
Danke und Grüssle vom Boniato

[nils.k]

Hallo Boniato,

schau mal hier: https://www.eldia.es/sociedad/2019/07/2 ... 96400.html

Dort steht, dass die Jagdsaison auf La Palma bis Anfang Dezember verlängert worden ist: "El calendario de este año varía porque, por ejemplo, en Gran Canaria no comenzará este 4 de agosto, sino el 18, aparte de que no terminará el día 10 de noviembre, como en Tenerife, sino antes, el 27 de octubre. Por su parte, el plazo se estira en La Palma, donde concluirá el 1 de diciembre, si bien durante el último mes se elimina el uso de hurones(...)"

[Boniato]

Hallo Nils,

danke für den Link.
Wenn ich das richtig verstehe, geht es da um die eigentliche Jagd, die immer zwischen August und Dezember dauert, aber nur in den höheren Lagen.
Mir geht es um die Zeit für das "adestramiento" oder "entrenamiento" der Jagdhunde, das war eben immer im Juni und Juli in den tieferen Lagen erlaubt, auch zwischen den Siedlungen und hinunter bis zur Küste, mit dem Effekt, dass die Hunde oft durch private Grundstücke jagten, und gerne auch mal die eine oder andere Katze mitnahmen, in Ermangelung von anderer Beute.
Die Vorschrift besagte immer, dass mindestens 100 Meter Abstand von Häusern und Privatgrundstücken gehalten werden muss, aber erklär das mal einem Podenco....

Wobei ich dieses Jahr eine interessante Begegnung mit einem jungeren Jäger hatte, der mir erklärte, seine Hunde würden definitiv keine Katze anrühren, sie seien nur auf Kaninchen abgerichtet (da hatte ich auch schon ganz andere Kollegen, die ausdrücklich die Hunde Katzen jagen liessen....). Und er hatte ein "mando" an einer Schnur um den Hals hängen, eine Art "Fernbedienung", mit der er die Hunde zu sich rufen könne, wenn sie sich zu weit entfernten. Das war mir neu, und ich habe gehört, das würde über ein Halsband mit Piepton bzw. leichtem Elektroschock funktionieren. Die Hunde würden darauf trainiert, dass sie dann sofort umkehren und zurück zu Ihren "Chef" laufen.
Vielleicht haben dises System jetzt mehrere, denn dieses Jahr war wirklich das erste Jahr, wo keine Hunde bei uns durchs Grundstück liefen, während die Herren Jäger mehrere hundert Meter weiter entfernt irgendwo im Mailpais standen und die Hunde ihre Rufe ignorierten.

Über die Zeiten und Tage und die erlaubten Gebiete für das Hunde-Training gabs jedes Jahr so ein "Bolletin", das veröffentlicht wurde, der Link war mal im alten Forum, aber ich hab den nicht mehr.

[nils.k]

Heute habe ich das zum ersten Mal live erlebt. Ab Sonnenaufgang wurde es laut und später zogen drei Leute mit mindestens 30 Podencos freundlich grüßend über mein Grundstück. Die Hunde beschnupperten uns und zogen dann weiter. Gut, dass ich vorgewarnt war!

[LaGraja]

Es geht wieder los! Hier Ausschnitte aus einem Bericht in El Time von heute:

"Der erste Tag der Jagdhundausbildung hinterlässt eine Spur von verletzten und toten Nutztieren in der Villa de Garafía. Mehrere Einwohner der Gemeinde haben die Anwesenheit von Jagdhunden, die meisten von ihnen unbeaufsichtigt von ihren Besitzern, in der Nähe von Bauernhöfen und Häusern gemeldet.

Ziegen, Schafe und Hühner sind durch diese Tiere geschädigt worden.....ihre Besitzer sind es leid, mit ansehen müssen, wie Jäger und ihre Tiere aus anderen Gemeinden in ihr Eigentum eindringen. Es gibt einen markierten Bereich für die Hundeausbildung, aber dieser wird nicht respektiert. Jäger und ihre Tiere gehen dabei bewusst über die Grenzen hinaus und werden in keiner Weise bestraft.

Neben den Schäden an Nutztieren gab es auch die Plünderung von Obstbäumen und Obstgärten, die heute an Jagdtagen und Hundetrainingstagen üblich ist. Die Bewohner der Villa de Garafía haben die Nase voll von diesen skrupellosen Menschen, die sich, weit davon entfernt, sich für ihre Taten zu schämen, in ihnen bestätigen, sich in sozialen Netzwerken zur Schau stellen und diejenigen bedrohen, die ihre Aufmerksamkeit auf sie lenken...

Es ist seltsam, dass ein und derselbe Jäger mehr als hundert Beschwerden gesammelt hat, ohne Sanktionen zu erhalten. Einige der begangenen Verstöße sind sehr schwerwiegend, und ihm wurde noch nie die Jagderlaubnis entzogen, aber er darf weiter jagen und Illegales tun...

Die überwiegende Mehrheit dieser Jäger sind Wiederholungstäter und wurden bereits früher identifiziert, aber da sie für ihre illegalen Aktivitäten nicht sanktioniert werden, werden sie in ihnen bestärkt und begehen weiterhin die gleichen Untaten. Das Rathaus von La Villa de Garafía hat sich bereits in den vergangenen Jahren an die Staatsanwaltschaft gewandt, um den Mangel an Verfahren bei den an die Jäger gerichteten Beschwerden anzuprangern..."

(Ausschnitte aus: https://eltime.es/isla-bonita/136-medio ... Hd6bZy8RZs )

In dem Bericht wird auch darauf hingewiesen, dass die Guardia Civil sich immer wieder weigert, wegen Verstößen gegen die Jagdgesetze einzugreifen. Wer wohl die wilden Jäger sind?

[Isa (selbst gelöschter User)]

Unglaublich! Und das Rechtssystem schaut zu.
Werden diese Podencos nicht auch oft ausgesetzt? ich erinnere mich schaudernd an eine Begegnung mit einer wilden Horde bei einer Wanderung nahe Mazo.

[LaGraja]

Die werden nicht ausgesetzt, die werden "trainiert". Dafür wird jedes Jahr im Frühsommer eine Zeitraum festgelegt, in dem Donnerstags und Sonntags die Podencos auf die Pickups geladen und im Wald in gekennzeichneten Gebieten losgelassen werden. Am Ende des "Trainings " werden die Viecher dann wieder in Empfang genommen. Dabei bleibt der eine oder andere Hund zurück.

Die eigentliche Jagdzeit, in der dann auch scharf geschossen wird, folgt dann im August. Ich würde dann auffällige Kleidung tragen.

[Isa (selbst gelöschter User)]

Das war im März 2018. Das Training ist doch später.
Aber wenn die kleinen Lieblinge mal Auslauf brauchten. Ja die wollten sicher nur ganz lieb schnuppern.

[Sportschütze (gelöschter User)]

Das war im März 2018. Das Training ist doch später.
Aber wenn die kleinen Lieblinge mal Auslauf brauchten. Ja die wollten sicher nur ganz lieb schnuppern.

Na ja, sagen wir mal so : Die wenigsten dieser Hunde wollen ( und werden ) einen Menschen beißen.
Wenn man denen Selbstbewusst und nicht ängstlich (warum auch sind ja "nur" Hunde ) entgegen
tritt haben die ja selber schon etwas Angst vor einem. Und mal einen kleinen Stein geworfen, aber bitte
nicht gezielt treffen, und die laufen von selbst in eine andere Richtung.

Problem gibt es nur, wenn wir unsere eigenen 2 Hunde dabei haben, dann kommt es durch die Podencos
schon vor, dass sie das Revier verteidigen, dann wird erst mal ernst.

[Boniato]

Diese Jagdhunde habe ich bisher auch nicht als für Menschen gefährlich erlebt.
Für Haustiere wie Katzen und Hühner aber schon. (Eigene Erlebnisse).
Andere berichten, dass auch grössere Haustiere wie Schafe angegriffen werden.
Es würde mich interessieren, wie die Lage vor Ort um Todoque und Las Manchas dieses Jahr ist, meines Wissens sind die "gefährlichen" Tage Donnerstag, Samstag und Sonntag.
Ist überhaupt jemand vom Forum momentan dort und könnte einen Jagd-Lagebericht abgeben?

[Isa (selbst gelöschter User)]

Tja, wenn da ein Rudel bellend an der Wanderweggabelung wartet, ist es bei mir mit selbstbewusstem Rantreten nicht mehr weit. Zudem kamen uns später noch zwei bleiche, stockbewehrte Briten mit ihren Dackeln unter der Jacke entgegen, die auch recht bedient waren.
Also d.h. in allen Wandergebieten können mir täglich diese zurückgelassenen Rudel begegnen?

[Sportschütze (gelöschter User)]

Es würde mich interessieren, wie die Lage vor Ort um Todoque und Las Manchas dieses Jahr ist, meines Wissens sind die "gefährlichen" Tage Donnerstag, Samstag und Sonntag.
Ist überhaupt jemand vom Forum momentan dort und könnte einen Jagd-Lagebericht abgeben?

Wohne in Todoque und mein Nachbar hat 10 bis 12 der Hunde und ging vor der Krise jeden
Donnerstag und Sonntag morgen auf die Jagd / oder Training.

Da er das aktuell nicht macht denke ich, dass es noch nicht wirklich freigegeben ist oder nichts
zu jagen aktuell gibt ?!?

[Sportschütze (gelöschter User)]

Also d.h. in allen Wandergebieten können mir täglich diese zurückgelassenen Rudel begegnen?

Leider kann es mal vorkommen, dass solche arme verlassene, meist ältere Hunde, sich mal zeigen....

Wir wohnen aber jetzt schon über 5 Jahre auf der Insel und ein ganzes verlassenes, freilaufendes Rudel
haben wir bisher nicht zu Gesicht bekommen. Ab und mal ein oder 2 verlassene Tiere, aber nie mehr...

[Isa (selbst gelöschter User)]

@Sportschütze
Bellen die Nachbarshunde viel?
Und was wird gejagt? Kaninchen?

[Sportschütze (gelöschter User)]

Tagsüber ist es eigentlich relativ ruhig.

Aber später Abend und früher Morgen, da ist schon mal
was los bei und mit den Hunden. So ne Std. ist da fast
täglich ziemliches Gebell....

Meines Wissens wird nur auf Kaninchen Jagd gemacht,
was anderes gibt es ja in der freien Natur hier ja auch nicht.

[Schnecke]

Also, unsere Katzen machen das ziemlich lautlos.
Sie haben innerhalb der letzten Wochen 3 kleine Kaninchen vor der Haustür zerlegt.

Leider können die Jagdhunde eine gefährliche Plage für die Katzen sein. Ein Kater
wurde mal von einem Podenco erwischt - zum Glück war er durch Genickbiss direkt tot
und musste nicht auch noch leiden.

[Isa (selbst gelöschter User)]

@Sportschütze

Eine Stunde Gebell geht ja noch. Aber frühmorgens, naja.

[LaGraja]

Meines Wissens wird nur auf Kaninchen Jagd gemacht,
was anderes gibt es ja in der freien Natur hier ja auch nicht.

Von wegen. Schon mal was von den arruís gehört? Das sind afrikanische Mähnenschafe (eigentlich eher Ziegen), die in den 70ern aus dem Atlas-Gebirge hierher gebracht und -eigentlich illegal- in der Caldera ausgesetzt wurden, um den wilden Jägern hier mal was Anderes als die ewigen Karnickel und Nachbars Katze zu bieten. Leider erwiesen sich die Viecher als zu clever für die palmerischen cazadores und vermehrten sich, zarte Pflänzlein und neu gepflanzte Kiefernsetzlinge mümmelnd, munter weiter. Die Nationalparkverwaltung hat sich erst kürzlich bitterlich beklagt, dass man ohne kilometerlange Zäune nichts mehr aufforsten kann. Diese arruís sind derart geländegängig (und vorsichtig), dass man sie fast nicht mehr jagen kann. Erst kürzlich tauchte eine Herde in der Nähe von Garafía auf. Sie scheinen also jetzt den Nationalpark zu verlassen. Bald wird an sie dann als Braten oder Ragout in hiesigen Restaurants finden können.

https://www.youtube.com/watch?v=VhnHHC_BJe4

[Sportschütze (gelöschter User)]

Meines Wissens wird nur auf Kaninchen Jagd gemacht,
was anderes gibt es ja in der freien Natur hier ja auch nicht.

Von wegen. Schon mal was von den arruís gehört? Das sind afrikanische Mähnenschafe
https://www.youtube.com/watch?v=VhnHHC_BJe4

Jap, das von habe ich gehört und gelesen, aber bei meinen Wanderungen bisher nie
welche zu Gesicht bekommen....

Komischerweise hat noch keiner meiner Bekannten bei Wanderungen usw., selche gesehen...

[nils.k]

Komischerweise hat noch keiner meiner Bekannten bei Wanderungen usw., selche gesehen...

Hier oben, in der Gegend von Hoya Grande, sind sie häufiger zu sehen - und eine echte Plage.