La isla Bonita

Allgemeine Themen rund um die Kanareninsel La Palma
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Palmaregi
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La isla Bonita

Beitrag von Palmaregi »

La Isla Bonita


Mich interessiert folgendes:

Was genau fasziniert eigentlich an der Isla Bonita? Ich stelle diese Frage an Oft-Urlauber, ab und zu- Urlauber, Residenten...
Was ist es genau, die herrliche Natur, die Strände, die Menschen, die Kultur? Oder alles zusammen? Es muss doch Gründe geben, wenn Menschen immer wieder auf die gleiche Insel kommen...

Ich hatte vor längerer Zeit mal etwas geschrieben über die Freundlichkeit der Menschen hier. Das wurde von einigen bestätigt. Für mich ein Hauptgrund, dass es mir hier so gut gefällt. Die Entspanntheit und Freundlichkeit der Palmeros. Man wird IMMER freundlich gegrüßt und wenn man will, hält man auch ein kleines Schwätzchen.... und BESITOS bekommt man auch! :kisscheek:
An Deutschland darf ich gar nicht denken, was diesen Punkt betrifft...

Selbstverständlich auch die überwältigende Naturschönheit der Insel, man kann laufen, laufen laufen... hinter jeder Ecke, hinter jeder Wegbiegung ist wieder etwas tolles zu sehen. Unerschöpflich. Man kann stundenlang das tobende Meer betrachten und am selben Tag auch auf 2400Meter sich alles von ganz oben ansehen.

Das entspannte Bussystem, das sich m.M. nach noch verbessert hat (nicht für alle, ich weiß).

Die vielen, vielen kulturellen , allermeistens kostenlosen Kulturangebote. Wie viele Konzerte und Ausstellungen habe ich hier schon besucht, das hätte mich in D. ein Vermögen gekostet!

Das sind nur die Dinge, die mir persönlich zuerst einfallen bei "Isla Bonita" - und warum die "Isla Bonita".
Bin gespannt wie andere das sehen... :grin:
Die Natur stellt keine Fragen und beantwortet auch keine. Sie hat längst ihren Entschluss gefasst.
Henry David Thoreau (1817-1862)
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manteca
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Re: La isla Bonita

Beitrag von manteca »

Vielleicht von mir ein paar Gedanken dazu, Regina:

Als begeisterter Bergwanderer war es Ende der 80er mal ein Versuch, dem Winter zu entkommen und neues Terrain auszuprobieren. Völlig überrascht hat mich damals die "kontinentale Dimension" der Kanaren: Extreme Gegensätze auf kleinstem Raum begleitet von einem wunderbaren Klima.

Nach Teneriffa und Gomera präsentierte sich irgendwann dann La Palma als perfekte Insel mit sowohl Ruhe und Abgeschiedenheit als auch geschäftigem Treiben in lebenswerten kleinen Städtchen und Dörfern.

Die Menschen habe ich fast immer als angenehm offen, zugewandt und entspannt erlebt. Ein wenig Spanisch und augenzwinkernder Humor öffnet hier viele Herzen - auch das eigene!
Ich habe auf La Palma schon in einigen Situationen tatkräftige Hilfe erfahren, die ich so nicht unbedingt erwarten konnte.
Pagurus (selbst gelöschter User)

Re: La isla Bonita

Beitrag von Pagurus (selbst gelöschter User) »

Palmaregi hat geschrieben: Do 27. Jun 2019, 20:37
Was genau fasziniert eigentlich an der Isla Bonita?
Das habe ich mich auch schon gefragt ;)
Eine Insel, als Miniaturausgabe der weiten Welt, ist immer faszinierend. Möglichst mit den Zutaten Berge und (natürlich) Meer. Ich habe schon viele heimgesucht. Von Griechenland bis Indonesien. Griechische Inseln sehen im Sommer aus wie ausgetrocknete Rasierpinsel. Es dominieren die Farben Gelb und Grau. Trotzdem war ich Hellas und seinen Inseln lange verfallen. Da vermischten sich Klischees mit den Träumen meiner Jugend, befeuert durch die altgriechische Mythologie.
Was fällt mir zur Isla bonita ein ?
Eine feine Sauce, bestehend aus vielen guten Zutaten, wird durch Reduktion eingedickt, konzentriert. Ein Teil der Flüssigkeit verdampft, was zurückbleibt ist von erlesenem Aroma.
Vielleicht kann ich so meinen Eindruck von La Palma beschreiben. Konzentriert auf wenig Fläche findet man unglaublich viele und unterschiedlichste landschaftliche Kostbarkeiten.
Den Nebelwald mit Farnen und Flechten. Die windgepeitschte, karge Hochebene. Die Vulkanroute. Natürlich die abenteuerliche Caldera gekrönt vom Roque de los Muchachos. Aber mein persönlicher Favorit ist seit diesem Jahr die Nordküste, wo sich die Insel senkrecht ins Meer stürzt. Und diese dramatische Steilküste erstrahlt auch noch in sattem Grün.
Es gibt viele schöne Inseln auf dieser Welt, aber ich kenne keine, die so vielfältig, auf so engem Raum ist.
Natürlich ist mit zunehmendem Alter auch die Bequemlichkeit der Anreise ein Aspekt. Der Direktflug, ohne Umsteigen, ist schon sehr angenehm.
Wobei ich mich frage, wie lange ich diese Fliegerei von mehr als 7.000 Km für gerade mal 2 Wanderwochen noch verantworten kann. Mein schlechtes Gewissen rumort immer lauter ...
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Theo aus Herne
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Re: La isla Bonita

Beitrag von Theo aus Herne »

Ich möchte mich Manteca und Pagarus anschließen :
"kontinentale Dimension" der Kanaren: Extreme Gegensätze auf kleinstem Raum begleitet von einem wunderbaren Klima.

Manteca hat es wunderbar in diesen Satz gefasst und Pagarus sehr schön etwas detaillierter beschrieben.
Man kann jederzeit zwischen den unterschiedlichen Klimazonen wählen und die Landschaften sind traumhaft.
Dazu genieße ich die Kleinstadtatmosphäre in den Ortschaften und diese schöne Architektur.
Und entdecke immer neue Patios bei meinen Spaziergängen, die mit ihrer Ruhe, Intimität und Kühle einen wunderbaren Kontrast zu der oft warmen und geschäftigen Umgebung bilden.
Die Fliesen mit Ihren Farben und Mustern in den Höfen und Gebäuden haben mich ebenfalls verzaubert.
Ich muß jedoch gestehen, der große Wanderer bin ich nicht :oops:
Da verneige ich mich vor denen, die diese langen Touren durchführen vom frühen Morgen bis in den Abend :crying-yellow:
Sitze gerne an belebten Orten und sehe dem bunten Treiben zu, oder liege auf den Hügeln um die Landschaft aufzusaugen.
Hin und wieder beneide ich Regina, die dort in El Paso so aktiv mitlebt :thumbup:
Pagurus (selbst gelöschter User)

Re: La isla Bonita

Beitrag von Pagurus (selbst gelöschter User) »

Theo aus Herne hat geschrieben: Sa 29. Jun 2019, 09:15 Ich muß jedoch gestehen, der große Wanderer bin ich nicht :oops:
Nur wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen. ;)
(Johann Wolfgang von Goethe.)

Aber natürlich darf Jeder nach seiner Façon selig werden.
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Re: La isla Bonita

Beitrag von Theo aus Herne »

Nur wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen. ;)
(Johann Wolfgang von Goethe.)
Na ja, zu Goethes Zeiten waren die Mietkutschen extrem schlecht gefedert und hatten nur sehr eingeschränkten Komfort.
Heute ist die Mietkutsche mit Klima, Stereo und vielen Fenstern für die Aussicht schon weit besser ausgestattet.
Vielleicht wäre Goethe heutzutage genauso schwach und bequem wie ich :grin:
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Bejenado
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Re: La isla Bonita

Beitrag von Bejenado »

ich kann es nicht erklären, es ist einfach passiert :heartbeating:
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Palmaregi
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Re: La isla Bonita

Beitrag von Palmaregi »

manteca hat geschrieben: Fr 28. Jun 2019, 08:09 Ein wenig Spanisch und augenzwinkernder Humor öffnet hier viele Herzen - auch das eigene!
Sehr schön gesagt! Kann ich 100% bestätigen... :thumbup:
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Palmaregi
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Re: La isla Bonita

Beitrag von Palmaregi »

Theo aus Herne hat geschrieben: Sa 29. Jun 2019, 09:15 Hin und wieder beneide ich Regina, die dort in El Paso so aktiv mitlebt
Danke, Theo - es war ein langer und schwieriger Weg, von dem ich keinen Schritt bereue...
Die Natur stellt keine Fragen und beantwortet auch keine. Sie hat längst ihren Entschluss gefasst.
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Sportschütze (gelöschter User)

Re: La isla Bonita

Beitrag von Sportschütze (gelöschter User) »

Palmaregi hat geschrieben: So 30. Jun 2019, 00:02
Theo aus Herne hat geschrieben: Sa 29. Jun 2019, 09:15 Hin und wieder beneide ich Regina, die dort in El Paso so aktiv mitlebt
Danke, Theo - es war ein langer und schwieriger Weg, von dem ich keinen Schritt bereue...
Theo, dass tue ich auch; grundsätzlich Beneide ich die die es mit der Sprache so gut hin bekommen....

Ich lebe nun, und das sehr gerne ohne Reue, seit 4 Jahren hier. Aber mit der Sprache, trotz Einzelunterricht
( einmal die Woche eine Std. und stetiges Vokabellernen) habe ich immer noch die größten Probleme damit.
Ich kann mich kaum ausdrücken und verstehen tue ich so gar nicht. Lesen, wenn ich mir Zeit lasse und Wort
für Wort übersetzen kann, dann geht es (beschwerlich) aber eine Unterhalten : never.
Ich habe leider das große Problem, dass ich mir keine erlernten Vokabeln lange merken kann und vergesse
sie immer und immer wieder :oops: .

Sage schon immer : Brin mir Mathe oder Physik, da ist alles logisch erklärbar und somit "einfach", aber für mich
eine Sprache erlernen..... ui ui ui :shock: . Dennoch bleibe ich natürlich am Ball, was sein muss, muss sein .
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Re: La isla Bonita

Beitrag von Dalaimoc »

Leicht zu sagen und schwer zu erklären:

Da wo mein Herz zu Hause ist! :heartbeating:

Ich muss das für mich auch garnicht erklären können. Ich fühle mich auf La Palma einfach wohl und geniessen diesen Zustand. Sehr!
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Re: La isla Bonita

Beitrag von El Jardinero »

Sagen wir mal so, wenn der Flieger (in der Regel) die letzte Rechtskurve fliegt, und dann die Isla an den linken Fenstern vorbeigleitet, wenn der Flieger dann auf der Landebahn aufsetzt, dann, und zwar sofort.... ist alles gut! 8-)

Anders kann ich es nicht beschreiben.
Saludos desde el Sauerland
El Jardinero 8-)
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Husi
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Re: La isla Bonita

Beitrag von Husi »

Bei uns ist es auch die "Bunte Mischung"
und vor allem, das Friedliche und Unkomplizierte, so wie wir empfinden.
Und dies beginnt, für uns, nachdem wir "El Time" passiert haben und dann in unseren
geliebten ruhigeren, friedlichen Nordwesten fahren-freu :heartbeating:
Nach unzähligen Aufenthalten entdecken wir immer wieder Neues, es wird nicht langweilig.
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Re: La isla Bonita

Beitrag von nils.k »

Husi hat geschrieben: So 30. Jun 2019, 11:14 Bei uns ist es auch die "Bunte Mischung"
und vor allem, das Friedliche und Unkomplizierte, so wie wir empfinden.
Und dies beginnt, für uns, nachdem wir "El Time" passiert haben und dann in unseren
geliebten ruhigeren, friedlichen Nordwesten fahren-freu :heartbeating:
Nach unzähligen Aufenthalten entdecken wir immer wieder Neues, es wird nicht langweilig.
Dem kann ich nur zustimmen!! Bei uns beginnt das "zu Hause-Gefühl", wenn wir Puntagorda Richtung Norden verlassen haben.

Erst gestern wieder hatte ich ein tolles Erlebnis. Wir wollten zu einer Veranstaltung in Los Llanos. Die begann schon sehr früh, doch unser neuer Busfahrplan lässt es nicht zu, dass wir vor 12:30 Uhr in die Stadt kommen. Erst ab Puntagorda gibt es am Wochenende einigermaßen annehmbare Verbindungen. Wir sind dann einfach am frühen Morgen losgelaufen, es hätte ein dreistündiger Marsch an der Straße werden können. Doch wir sind in Garafía, dort passt man auf sich auf und hilft sich weiter. Wir waren noch nicht ganz aus Santo Domingo raus, da hielt auch schon jemand an, räumte das Chaos in seinem uralten Auto ein wenig zusammen, ließ uns einsteigen und nahm uns nach Puntagorda mit. Es war überhaupt das erste Auto, das um diese Zeit an uns vorbeigekommen ist!!

Es ist ein tolles Gefühl, vecino in Garafía zu sein! :thumbup:
La paz comienza con una sonrisa.
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schello
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Re: La isla Bonita

Beitrag von schello »

Sagen wir mal so, wenn der Flieger (in der Regel) die letzte Rechtskurve fliegt, und dann die Isla an den linken Fenstern vorbeigleitet, wenn der Flieger dann auf der Landebahn aufsetzt, dann, und zwar sofort.... ist alles gut! 8-)

Anders kann ich es nicht beschreiben.
Genau so geht es uns auch!
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Re: La isla Bonita

Beitrag von Palmaregi »

Da ist bei einigen ja viel :heartbeating: dabei , das freut mich und passt auch hierher - meine Meinung.

Tja, die Nachbarn, da kann ich mich auch drüber auslassen...
Was ich allein in dieser Saison von meinen Vecinos an frischem Gemüse bekommen habe, ein Traum!
Auch immer wieder praktische Hilfe mit Werkzeug usw. :grouphug:

Und wage es bloss nicht, auf der Terasse mal laut zu husten: 5 Minuten später steht die Vecina (75 Jahre alt!) mit selbstgemachter "Medicina" vorm Tor und flösst sie dir höchstselbst auch noch ein. Unfassbares Teufelszeug aus Kräutern mit undefinierbarem Alkohol. Das Zeug haut dich um, positiv... :crazy:
Die Natur stellt keine Fragen und beantwortet auch keine. Sie hat längst ihren Entschluss gefasst.
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Re: La isla Bonita

Beitrag von Lee »

Als ich 2003 das erste mal La Palma besuchte, habe ich mich sofort in die Insel verguckt und kann jetzt nach vielen weiteren Besuchen, aber auch dem entdecken von einigen anderen wunderschönen Trauminseln immer mehr sagen warum La Palma meine absolute Lieblingsinsel ist. Natürlich ist auch auf La Palma nicht alles Gold was glänzt, aber in vielen Bereichen die mir wichtig sind liegt die Insel im Vergleich zu anderen Lieblingszielen von mir im Vorderfeld oder gar an der Spitze.

Bei meinem ersten Besuch der Insel wurde mir schnell klar, dass ich schwer auf vulkanische Hochseeinseln stehe - viel mehr als z.B. auf die von mir vorher oft besuchte Mittelmeerregion. Toll finde ich auch das ausgeprägte Inselgefühl das La Palma vermittelt, ich mag es wenn man von fast jedem Punkt auf der Insel das Meer sieht und die Wege nicht allzu weit sind. Andere wirklich schöne, viel größere Inseln, wie Teneriffa, La Réunion, Korsika, Maui, Big Island (Hawaii) die wir nach unserem ersten La Palma Besuch für uns entdeckt haben, gefielen mir zwar auch sehr gut, empfand ich aber schon ein wenig zu groß um als Lieblingsinseln in Frage zu kommen. Weitere absolute Pluspunkte La Palmas sind für mich die größtenteils moderate bis sehr dünne Besiedelung der Insel (Aridanetal und die Santa Cruz Region mal ausgenommen) und der bisher überschaubare, zumeist Individualtourismus.

Toll finde ich auch die Mischung von recht lebendigen (zumindest wenn man nicht während der Siesta da ist) Kleinstädten wie Los Llanos und Santa Cruz und den großen ursprünglichen, sehr dünn besiedelten Gebieten im Norden der Insel. Als sehr angenehm empfinde ich auch den Verkehr: Keine Autobahnen, keine Staus, kein Stress, wie z.B. auf Teneriffa.

Das Autofahren bringt mir überhaupt sehr viel Spaß auf La Palma. Ich liebe es aussichtsreiche, nicht breit ausgebaute Panoramastraßen mit wenig Verkehr zu fahren, und in der Beziehung wird man als passionierter Autowanderer gerade in der Nordhälfte der Insel wirklich verwöhnt. Solch Fülle an Traumstrecken auf so engem Raum habe ich bisher noch auf keiner Insel vorgefunden.

Kulturell reizt mich an der Insel unter anderem, dass man finde ich spürt, dass sie schon ein Stück des Weges in Richtung Cuba und Venezuela liegt. Die Kanaren kommen mir immer ein wenig wie eine Melange aus Spanien und Lateinamerika vor. Und die Mentalität der Palmeros habe ich bisher größtenteils als sehr angenehm empfunden, aber das ging mir auf La Gomera und El Hierro nicht anders.

Was mich auch immer wieder fasziniert sind die verschiedenen Mikroklimata der Insel und der Zug Passatwolkenbänke. Die Wolkenwetterküche mit ihren oft fast mystischen Stimmungen (z.B. den Wolkenfällen) ist, finde ich ganz großes Kino und hat mich eindeutig zu einem Passatinseln-Fan gemacht.

Der Vegetationsmix der Kanaren ist zumindest im Frühling der bunteste und reizvollste den ich bisher auf Inseln angetroffen habe. Ich war auch schon zur gleichen Jahreszeit auf Hawaii, was von der Vegetation her wirklich als das oft zitierte üppige, tropische Inselparadies daherkommt und unglaublich grün ist.....aber auf La Palma gibt es dafür viel mehr Wildblumen und es blüht im April und Mai auch viel bunter und in allen Farben. Besonders reizvoll finde ich auch die vielfältige Trockenvegetation der tiefer gelegenen, trockeneren Regionen der Insel die im Frühjahr auch schöne Farbtupfer setzt. Und keine mir bekannte Insel riecht für mich so gut wie La Palma im Mai....diese Mixtur aus Kiefern, Kanarenbeifuß und Zistrosengeruch...betörend!

Das Bild von der oft hervorgehobenen landschaftlichen Vielfalt (Hochgebirge, weite Vulkanlandschaften, tiefe Schluchten, Hochebenen, spektakuläre Steilküsten, einer der größten Erosionskrater der Welt usw....) auf kleinstem Raum kann ich nur bestätigen, ich habe in der Beziehung noch keine vergleichbare Insel gesehen. Kauai z.B. ist eine wunderschöne Insel und schon doppelt so groß wie La Palma, kann aber trotz einer enormen Landschaftsfülle nicht in Puncto Vielfalt mithalten.

La Palma ist unter den Kleinen Inseln der Welt die ich kenne für mich die beste Wanderinsel. Durch die außerordentlich große Vielfalt an Landschafts und Vegetationszonen auf engstem Raum bietet La Palma ein unglaubliche Vielfalt an vom Charakter her sehr unterschiedlichen Touren. La Gomeras Wegenetz ist durch die Dichte an gewaltigen Barrancos noch engmaschiger, und lässt dadurch noch mehr Kombinationsmöglichkeiten der Touren zu - ist aber längst nicht so abwechslungsreich wie La Palmas Wanderwegenetz, dazu fehlen das Hochgebirge und die Vulkanlandschaften.

Wir waren jetzt schon zehnmal auf La Palma, haben aber längst noch nicht jede reizvolle Bucht erkundet, noch längst nicht alle der Toptouren erwandert. Es gibt immer noch viel zu entdecken. Und La Palma zu besuchen, fühlt sich für mich jedes mal ein Stück wie nach Nachhausekommen an.

Ich bin aber auch ein großer Fan von La Gomera, was ich als meine zweitliebste Insel bezeichnen würde. Und El Hierro, Flores (Azoren) und Kauai folgen nur knapp dahinter...
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Pierre
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Re: La isla Bonita

Beitrag von Pierre »

...Ich kann mich den Ausführungen in den bisherigen Beiträgen nur anschließen. Seit 1986 besuche in regelmäßig, oft mehrmals die Insel und entdecke dennoch immer wieder neue reizvolle Landschaften und Wandermöglichkeiten. Ich liebe es, Freienhäuschen direkt am Meer zu mieten und so das Geld -wie auch für den Mietwagen- auf der Insel zu lassen und nicht irgendwelchen internationalen Konzernen zu geben. Ich mag die Gelassenheit und die Freundlichkeit der Einwohner, das meist günstige Essen ohne Nepp, die bescheidenen Nebenkosten für Getränke. Wo bekomme ich sonst den Queso ahumado, den tollen barraquito ..... letzteres sicher Nebensächlichkeiten, gehören aber für mich zum Gesamteindruck. Sicher spielt auch mit zunehmendem Alter eine Rolle, dass man sich sofort wieder in jeder Beziehung auskennt und heimisch fühlt, aber das ist nicht das Wesentliche. Wesentlich ist das "Gesamtkunstwerk La Palma ".
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Re: La isla Bonita

Beitrag von NiederBayer »

So, jetzt finde ich auch mal wieder Zeit, meinen Senf dazu zu geben.
Was macht für mich die Faszination La Palma aus?
Vorweggeschickt sei, dass meine Frau und ich seit längere Zeit unsere Urlaubsreisen hauptsächlich in die Winterzeit (November bis März) legen, um dem tristen deutschen Winter mit Schnee, Eis, glatten Straßen, Kälte, Dunkelheit, trockener Heizungsluft.... zu entfliehen. Dabei sind wir neben 2 Türkei-Aufenthalten recht schnell auf die Kanaren als Winterflucht-Ziel gekommen, da diese relativ nah liegen (4 bis 5 Stunden Flugzeit), dort angenehmes Wetter herrscht (nicht zu heiß, nicht zu kalt) und die Reise generell recht bequem ist (EU, keine Devisen, keine Impfungen usw.)
Nach einigen Aufenthalten auf Gran Canaria haben wir auf den Rat meiner Schwester hin („Ihr wandert doch so gern und liebt die Natur, da wird es euch auf La Palma bestimmt gefallen!“) vor einigen Jahren mal La Palma besucht und und sofort in die Insel verliebt, seitdem kommen wir jedes Jahr für 2 Wochen wieder, und zwar jedes Mal in das gleiche wunderschöne Quartier im Bereich Los Llanos/El Paso, das offen gestanden mit ein Grund ist, warum es uns hier so gefällt.
Was die Insel betrifft, so steht natürlich an erster Stelle die fantastische und teilweise wirklich überwältigende Natur und ihre Vielfältigkeit.
Die Kiefernwälder im Westen haben für mich ein mediterranes Flair, die Regenwälder im Osten beeindrucken mich immer wieder, ich fühle mich jedes mal wie im Märchenwald, ein beinahe mystisches Erlebnis. Und dabei muss ich nicht hoch in den Nordosten fahren, es genügt schon, von Westen über den Kamm der Cumbre Nueva zu wandern, schon taucht man ein in die Nebelwälder. Die Routa de los volcanes halte ich – obwohl ich eigentlich keinen Vergleich ziehen kann – für eine der landschaftlich eindrucksvollsten Wanderungen der Welt. Ich bin sie zwar noch nie komplett gegangen, aber die Abschnitte bis etwa zum Nambroque sind für sich schon überwältigend vom Eindruck der Landschaft her (ich weiß nicht, wie ich es besser in Worte fassen soll), und fast immer hat man das Meer im Blick, meist sogar auf zwei Seiten.
Nicht zu vergessen natürlich der Norden, diese einerseits karge, windgepeitschte, andererseits grüne und üppige Landschaft, und unten immer das tiefblaue Meer, und keine Menschenseele weit und breit. Das Blütenmeer der Mandelblüte in Januar habe ich leider erst einmal erleben dürfen.
Was natürlich ebenfalls viel zum Reiz der Insel beiträgt, ist, dass sie von den Auswüchsen des Massentourismus noch weitgehend verschont geblieben ist. Es gibt zwar genügend touristische Infrastruktur und man kommt auch ohne großartige Spanisch-Kenntnisse überall gut durch (Einkaufen, Essen gehen), aber nirgendwo hat man das Gefühl, auf einer touristisch überlaufenen Insel zu sein. Und das vorhandene Publikum (also die Touris meine ich) würde ich jetzt einfach mal als „Qualitätstouristen“ bezeichnen: Menschen, die wie wir Ruhe und Erholung und Naturerlebnis suchen, keine Krakeeler und Partypeople.
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Re: La isla Bonita

Beitrag von Siltho »

Am Anfang war La Palma für uns ein "Urlaubsort" wie andere auch. Wir hatten dort zwar einen wunderschönen Urlaub, aber den hätten wir vermutlich auch auf einem Campingplatz am Ruhrschnellweg gehabt, denn unser erster Urlaub auf La Palma war auch unser erster gemeinsamer Urlaub....

Erst einige Jahre später kam uns die Idee, noch einmal Urlaub auf La Palma zu machen. Wie es die Situation so wollte, musste ich (Thorsten) vorfliegen, weil Silke beruflich bedingt kurzfristig den Flug ein paar Tage verschieben musste.

Da ich in der Heimat kein Auto fahre, war ich am Anfang der Fahrt zur Urlaubsunterkunft mehr mit dem Wagen als mit der Umgebung beschäftigt, aber als ich aus dem Tunnel auf der Westseite ankam und mich nach dem Nieselregen auf der Ostseite gleißender Sonnenschein empfing mit dem bekannten grandiosen Blick hat mich das so überwältigt, dass ich erst einmal rechts 'ranfahren musste, um ein paar Mal kräftig durchzuatmen.

Die weitere Fahrt bis zum Treffpunkt mit der Vermieterin war dann wie unter Drogen. Ich hatte einen Kloß im Hals und mir liefen mitunter die Tränen über die Wangen. Auf den letzten Kilometern musste ich mich wahrlich zusammenreißen, um der Vermieterin nicht völlig verheult gegenübertreten zu müssen....

Ich weiß bis heute nicht genau, wie es zu diesen Gefühlsregungen bei mir kam. Wahrscheinlich war es ein Mischung aus der Schönheit La Palmas und des Glückes, das ich aufgrund der Überwindung einer ziemlich langen Krankheitsgeschichte empfand.....

Na ja, in jedem Falle hatte ich an diesem Tage meinen persönlichen Glücksort gefunden....

Als ich dann ein paar Tage später Silke vom Flughafen abholte, war mir aber doch ein bisschen bang ums Herz: Würde Silke ähnlich empfinden oder würde ihr die Insel sehr weit weniger zusagen, ihr vielleicht sogar gar nicht gefallen?

Allen nicht vorhandenen Göttern dieser Welt sei Dank war dem aber nicht so und wir hatten spätestens am Ende des Urlaubes beide unseren Glücksort gefunden....

Seit dem sind wir in jedem Jahr mindestens einmal auf der Insel, oftmals sogar zweimal. Insgesamt fliegen wir dann im August zum sechzehnten Male auf die isla bonita.

Natürlich urlauben wir auch an anderen Orten - zuletzt in Punta de Mujeres auf Lanzarote.

Aber es gibt zwei gewaltige Unterschiede zu den Urlauben auf La Palma. Einerseits ist die Vorfreude auf La Palma immer viel viel größer als auf andere Destinationen und andererseits machen wir an anderen Orten ein paar Wochen Urlaub, auf La Palma aber leben wir ein paar Wochen...
Liebe Grüße aus Düsseldorf,

Silke und Thorsten
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