Ich habe es ausprobiert, es funktioniert.
Verunsichert durch die Germania-Pleite wollte ich meinen diesjährigen Urlaub als Pauschalreise buchen, um im Fall einer weiteren Insolvenz abgesichert zu sein. Ein zusätzlicher, für mich sehr angenehmer Nebeneffekt ist, daß der Transfer vom Flughafen zum Feriendomizil und zurück im Pauschalpreis enthalten ist. Gar nicht einfach unter all den schnieken Sterne-Hotels die angeboten werden das für mich Passende zu finden. Nämlich eine Ferienwohnung mit Selbstversorgung ohne Schnickschnack und Animation am Pool ....
Bei einem Reiseveranstalter mit dem Smiley im Logo wurde ich schliesslich fündig und buchte. Parallel dazu hatte ich bereits Kontakt zu einem Autovermieter aufgenommen. Aber als ich die Planung sämtlicher Wanderungen abgeschlossen hatte entdeckte ich, daß alle Touren auch mit dem Guagua machbar sind. Also nahm ich keinen Mietwagen.
Wenn ich meine Erfahrungen zum Bussystem auf La Palma mit einem Satz beschreiben sollte:
„Pünktlich, zuverlässig, spottbillig“. Von Puntagorda nach Barlovento rumpelt der Bus fast zwei Stunden durch die Landschaft und es kostet gerade mal 2,6 Euronen. Da bin ich aus D-Land andere Preise gewohnt.
Es war aber nicht der monetäre Aspekt um den es ging, sondern um ein Mehr an Lebensqualität während meines Urlaubs. Bei den Stichstrassen von der LP1 zu den Bergdörfern runter, oder bei Ortsdurchfahrten durch Franceses oder Gallegos war ich gottfroh nicht am Steuer zu sitzen, sondern das dem Busfahrer überlassen zu dürfen, der es nachweislich besser kann als ich
. Der Standort Puntagorda erwies sich als ideal. Sowohl nach Süden, Richtung LL fährt stündlich ein Bus, als auch im Zweistundenrhythmus nach Santo Domingo, bzw. Barlovento.
Nur der tägliche Einkauf war eine sportliche Herausforderung, weil alle Lebensmittel 80 Höhenmeter hinauf gebuckelt werden mussten. Vom Mercadillo aus waren es sogar 120 Höhenmeter. Aber man glaubt kaum wie lecker eine Inselbanane schmeckt die im Rucksack heimgetragen wurde
Schade, daß der Bus so selten genutzt wird. Oft war ich der einzige Fahrgast. Mehr als fünf Passagiere habe ich nie gezählt. Das ist bestimmt nicht kostendeckend, bei diesen Fahrpreisen.
