Damit das Thema nicht in den aktuellen Nachrichten zum derzeitigen Ausbruch untergeht, mache ich für die vulkanologische Entstehungsgeschichte der Insel ein neues Thema auf.
La Palma begann vor 2 - 4 Millionen Jahren als unterirdischer Vulkan. Das weiss man, weil man in der Caldera de Taburiente und im Barranco de las Angustias Kissenlava gefunden hat, deren Form nur unter Wasser entstanden sein kann.
Darüber entstand vor 1,2 - 1,7 Mio Jahren der erste oberirdische Vulkan, der Garafía-Vulkan, der später wieder zusammengebrochen ist. An gleicher Stelle erhob sich zunächst ein älterer Taburiente-Vulkan und vor 400.000 bis 780.000 Jahren der neue Taburiente-Vulkan. Als dieser kollabierte, entstand die riesige Caldera und auch das Aridane-Tal.
Der Hotspot des Vulkans zog weiter südwärts und erschuf vor rund 500.000 Jahren den Bejenado. Damit war die Entstehung des nördlichen Teils der Insel abgeschlossen.
Die Vulkankette Cumbre Vieja entstand erst viel später, der Anfang dafür fand vor rund 120 - 150 Tausend Jahren statt und ist bis heute nicht abgeschlossen. Der Vulkanismus im nördlichen Bereich ist mit der Verlagerung nach Südwesten erloschen. Der erste dokumentierte Ausbruch der Neuzeit war zwischen 1470 und 1492 (das genaue Datum ist unbekannt, weil er kurz vor der Eroberung der Insel durch Alonso Fernández de Lugo stattfand) . Er erschuf den Montaña Quemada.
Alle darauffolgenden Eruptionen sind gut dokumentiert, sogar mit Datum:
19.05.-10.08.1585 (83Tage) Tayuja
30.09.-21.12.1646 (83 Tage) Tigalate (San Martin)
17.11.1677-21.1.1678 (66 Tage) San Antonio
09.10.-03.12.1712 (55 Tage) El Charco
Es folgte eine fast 237 Jahre andauernde Phase ohne weitere Ausbrüche, bis zum
24.06.-04.08.1949 (42 Tage) San Juan
21.10.-18.11.1971 (30 Tage) Teneguía
Welche Gebiete von der Lava der Ausbrüche betroffen waren, kann man gut auf dieser Karte erkennen:
