Erst Schwimmen dann Fliegen

Allgemeine Themen rund um die Kanareninsel La Palma
Benutzeravatar
Bruno
Benahoarita
Benahoarita
Beiträge: 167
Registriert: So 17. Jan 2021, 09:21
La Palma Status: Teilzeit-Resident

Re: Erst Schwimmen dann Fliegen

Beitrag von Bruno »

Ich schließe aus dem Gesagten, dass ich dann ja keine Sorge mehr haben muss, dass spanisch resident lebende Rentner sich dann über kackende Hunde in deutschen Großstädten aufregen werden.
:sekt:

.
abuelo de sus nietos
Annette (gelöschter User weil inaktiv)

Re: Erst Schwimmen dann Fliegen

Beitrag von Annette (gelöschter User weil inaktiv) »

El Jardinero hat geschrieben: So 25. Jul 2021, 10:41
Ich sag es nochmal anders:
Ich schließe aus dem Gesagten, dass ich dann ja keine Sorge mehr haben muss, dass spanisch resident lebende Rentner sich dann über kackende Hunde in deutschen Großstädten aufregen werden.
Falsch geraten. Ich, zum Beispiel, hab kein Problem, mich über kackende Hunde in der ANTARKTIS aufzuregen. Oder umfallende Reissäcke in China.

Ich darf das. Jeder andere auch. Aber wenn jemand sich zur Selbst*zensur verpflichtet fühlt, hab ich damit auch kein Problem.

*ich führe mal genauer aus: das ist nicht die, wo man entscheidet, welche Rechte ANDERE Leute haben, sich zu äussern, sondern die, wo man entscheidet, ob man SELBER was schreibt, und in welcher Form man das tut. Ersteres finde ich doof, letzteres finde ich ok.
Benutzeravatar
LaGraja
Atogmatoma
Atogmatoma
Beiträge: 1335
Registriert: Fr 28. Jun 2019, 00:13
Wohnort: Schleswig
La Palma Status: Teilzeit-Resident

Re: Erst Schwimmen dann Fliegen

Beitrag von LaGraja »

El Jardinero hat geschrieben: So 25. Jul 2021, 10:41 Ich sag es nochmal anders:
Ich schließe aus dem Gesagten, dass ich dann ja keine Sorge mehr haben muss, dass spanisch resident lebende Rentner sich dann über kackende Hunde in deutschen Großstädten aufregen werden.
Da hast du jetzt aber einen großen Bogen geschlagen von einem Kackhaufen in einer deutschen Großstadt zu Infrastrukturmaßnahmen auf La Palma wie einem 400m langen künstlichen Strand plus Küstenschutzverbauung, den das Cabildo, das Gobierno und letztendlich die Zentralregierung als Hauptgeldgeber für notwendig, ein deutscher Tourist aber möglicherweise für unnötig hält.

Aber hey, Ironie statt Polemik- warum nicht! Ich bin dabei! :thumbsup:
Old, in the way, and here to stay. :thumbup:
Benutzeravatar
Kurt
Mencey
Mencey
Beiträge: 870
Registriert: Mi 21. Okt 2020, 17:54
La Palma Status: Resident

Re: Erst Schwimmen dann Fliegen

Beitrag von Kurt »

Man darf sich über alles aufregen und man darf auch zu allem seine Meinung haben. Sich über übertriebene Bauvorhaben zu beschweren ist auch ok. Allerdings findet so etwas an allen Ecken und Enden statt. Auch in Deutschland wird fast überall mal eine neue Gemeindehalle gebaut, oder in größeren Städten eine Messe, eine Elbphilharmonie, ein unterirdischher Bahnhof, ein neuer Regionalflughafen oder sonst was, die Liste ist lang.
So kann man zu einem Schwimmbad in El Paso geteilter Meinung sein. Das wird finanziell sicherlich nicht rentabel und ich, als jemand der in El Paso wohnt, weiss um die Profilierungssucht unseres Sergios und seiner CC. Auf der anderen Seite beschweren sich aber teilweise die Leute, dass für den Unterhalt Ihres Freibades in Deutschland kein Geld mehr da ist, wo doch für jeden anderen Scheiss investiert wird.
Ich, mit meiner alemanischen Nationalität, muss aber Graja bei einer Sache total recht geben. Wir haben tatsächlich die Bezeichnung als Quadradschädel nicht umsonst. Man darf da ruhig auch hier im Forum etwas selbstkritsch sein, ob man, wenn es um ein neues Projekt auf La Palma geht, nicht direkt mit Vorurteilen reagiert. Also nach dem Motto: Die haben hier soviele Ruinen von so vielen Projekten rumstehen, dann wird die Sache doch schon wieder schief gehen. Das mag in ganz vielen Dingen auch so sein, aber letztlich ist das eben auch nur Besserwisserei, und da sind wir deutschen extrem gut drin.
Die Mentalität hier ist einfach eine andere. Manchmal sorgt das dafür, dass vieles schief geht, manchmal klappen Sachen aber auch, weil man einfach macht und die Haltung hat, dass es schon gut gehen wird.
Mir geht es so, dass ich mich mittlerweile eher als teil der hießigen Gesellschaft fühle. 80% meiner sozialen Kontakte sind palmerisch. Ich fühle mich auch nicht als Gast, sondern als jemand, der sich über alles aufregen darf, was in seinem Dorf oder seiner Insel passiert. Schließlich ist das mein zuhause. Viele Dinge, die mich stören, kann ich auch mit meiner deutschen Sozialisation begründen, und dann hilft es mir etwas runter zu kommen. Ich habe aber auch das Recht, mich massiv über meine germanischen Landsleute aufzuregen. Und es gibt hier sehr viele, die teilweise schon 30 Jahre hier leben, aber so dermaßen deutsch sind und auf die Palmeros herunterschauen, dass man kotzen könnte. Das sind dann aber auch die, die deutschen La Palma-Freunden gerne als die großen Inselchecker gegenübertreten und Vorträge über die dummen Palmeros halten, die so viel Gift spritzen, zu doof sind Häußer zu bauen, oder großkotzige Reden zu halten wie man das eine oder andere hier regeln sollte, ohne sich die Mühe zu geben, die Sache aus der Sicht der Palmeros zu sehen. Für mich ist immer das Erkennungsding, ob da mit dem Wort "wir" kritisiert wird, oder ob von "denen" geredet wird.
Wer "wir" sagt, der meint sich selber und darf alles, aber wirklich alles bemeckern. Das ist dann auch nicht Quadratkopfgehabe. Ich als deutscher Palmero habe den Vorteil, dass ich die Deutschen und die Palmeros kritisieren darf und will. Maulen und Meckern ist nämlich prima (da bin ich deutsch). In beiden Fällen beziehe ich mich aber immer mit ein.
Benutzeravatar
Kurt
Mencey
Mencey
Beiträge: 870
Registriert: Mi 21. Okt 2020, 17:54
La Palma Status: Resident

Re: Erst Schwimmen dann Fliegen

Beitrag von Kurt »

Auf dem Foto kann man übrigens auch gut sehen, dass da ja bereits ein Becken ist. Wer mal vor dem Flughafen rumgelungert hat, der hat vielleicht auch schon bemerkt, dass das Becken auch genutzt wird. Allerdings ist das Ding schon etwas schäbig. Da jetzt ein Naturschwimmbecken draus zu machen, ist dann vielleicht eine gute Idee. Es kann ja auch für die Einheimischen mal etwas "hübsch" gemacht werden. Das deutsche Touristen sich an dem Fluglärm stören würden, trifft sicherlich zu. Die dürfen dann eine andere ruhige Badebucht ansteuern. Deswegen passt die überschrift des Themas nicht ganz. Die Palmeros gehen danach nämlich einfach nach hause und steigen gar nicht in den Flieger.
Benutzeravatar
El Jardinero
Atogmatoma
Atogmatoma
Beiträge: 3322
Registriert: So 16. Sep 2018, 21:24
Wohnort: Sauerland
La Palma Status: regelmäßiger Urlauber

Re: Erst Schwimmen dann Fliegen

Beitrag von El Jardinero »

LaGraja hat geschrieben: So 25. Jul 2021, 12:20 Da hast du jetzt aber einen großen Bogen geschlagen von einem Kackhaufen in einer deutschen Großstadt zu Infrastrukturmaßnahmen auf La Palma wie einem 400m langen künstlichen Strand plus Küstenschutzverbauung, den das Cabildo, das Gobierno und letztendlich die Zentralregierung als Hauptgeldgeber für notwendig, ein deutscher Tourist aber möglicherweise für unnötig hält.
1A politische Antwort. 2 Sachen vergleichen. Die eine kurz erwähnen, die andere nochmal ausgiebig erläutern.
Kenn ich von Lanz.
Saludos desde el Sauerland
El Jardinero 8-)
*** Star Wars is SciFi, Star Trek is Future. ***
Benutzeravatar
LaGraja
Atogmatoma
Atogmatoma
Beiträge: 1335
Registriert: Fr 28. Jun 2019, 00:13
Wohnort: Schleswig
La Palma Status: Teilzeit-Resident

Re: Erst Schwimmen dann Fliegen

Beitrag von LaGraja »

"Kenn ich von Lanz."

Zu viel der Ehre. 8-)

Das von dir beklagte Ungleichgewicht in meinem Vergleich rührt halt von der Relevanz eines Kackhäufchens im Vergleich zu...........her. Statt eines Haufens könnte man auch ein Tütchen Reis, das ganz langsam irgendwo in China umfällt, einsetzen.

Für das Kompliment einer "1A politischen Antwort" bedanke ich mich. :gracias:

Ich bin jetzt mal weg (aus diesem Thread). :huhu:
Old, in the way, and here to stay. :thumbup:
Benutzeravatar
NiederBayer
Atogmatoma
Atogmatoma
Beiträge: 1941
Registriert: Do 20. Sep 2018, 17:25
Wohnort: Bosque Bavaro
La Palma Status: regelmäßiger Urlauber

Re: Erst Schwimmen dann Fliegen

Beitrag von NiederBayer »

Kurt hat geschrieben: So 25. Jul 2021, 12:51 Man darf sich über alles aufregen und man darf auch zu allem seine Meinung haben. Sich über übertriebene Bauvorhaben zu beschweren ist auch ok. Allerdings findet so etwas an allen Ecken und Enden statt. Auch in Deutschland wird fast überall mal eine neue Gemeindehalle gebaut, oder in größeren Städten eine Messe, eine Elbphilharmonie, ein unterirdischher Bahnhof, ein neuer Regionalflughafen oder sonst was, die Liste ist lang.
So kann man zu einem Schwimmbad in El Paso geteilter Meinung sein. Das wird finanziell sicherlich nicht rentabel und ich, als jemand der in El Paso wohnt, weiss um die Profilierungssucht unseres Sergios und seiner CC. Auf der anderen Seite beschweren sich aber teilweise die Leute, dass für den Unterhalt Ihres Freibades in Deutschland kein Geld mehr da ist, wo doch für jeden anderen Scheiss investiert wird.
Ich, mit meiner alemanischen Nationalität, muss aber Graja bei einer Sache total recht geben. Wir haben tatsächlich die Bezeichnung als Quadradschädel nicht umsonst. Man darf da ruhig auch hier im Forum etwas selbstkritsch sein, ob man, wenn es um ein neues Projekt auf La Palma geht, nicht direkt mit Vorurteilen reagiert. Also nach dem Motto: Die haben hier soviele Ruinen von so vielen Projekten rumstehen, dann wird die Sache doch schon wieder schief gehen. Das mag in ganz vielen Dingen auch so sein, aber letztlich ist das eben auch nur Besserwisserei, und da sind wir deutschen extrem gut drin.
Die Mentalität hier ist einfach eine andere. Manchmal sorgt das dafür, dass vieles schief geht, manchmal klappen Sachen aber auch, weil man einfach macht und die Haltung hat, dass es schon gut gehen wird.
Mir geht es so, dass ich mich mittlerweile eher als teil der hießigen Gesellschaft fühle. 80% meiner sozialen Kontakte sind palmerisch. Ich fühle mich auch nicht als Gast, sondern als jemand, der sich über alles aufregen darf, was in seinem Dorf oder seiner Insel passiert. Schließlich ist das mein zuhause. Viele Dinge, die mich stören, kann ich auch mit meiner deutschen Sozialisation begründen, und dann hilft es mir etwas runter zu kommen. Ich habe aber auch das Recht, mich massiv über meine germanischen Landsleute aufzuregen. Und es gibt hier sehr viele, die teilweise schon 30 Jahre hier leben, aber so dermaßen deutsch sind und auf die Palmeros herunterschauen, dass man kotzen könnte. Das sind dann aber auch die, die deutschen La Palma-Freunden gerne als die großen Inselchecker gegenübertreten und Vorträge über die dummen Palmeros halten, die so viel Gift spritzen, zu doof sind Häußer zu bauen, oder großkotzige Reden zu halten wie man das eine oder andere hier regeln sollte, ohne sich die Mühe zu geben, die Sache aus der Sicht der Palmeros zu sehen. Für mich ist immer das Erkennungsding, ob da mit dem Wort "wir" kritisiert wird, oder ob von "denen" geredet wird.
Wer "wir" sagt, der meint sich selber und darf alles, aber wirklich alles bemeckern. Das ist dann auch nicht Quadratkopfgehabe. Ich als deutscher Palmero habe den Vorteil, dass ich die Deutschen und die Palmeros kritisieren darf und will. Maulen und Meckern ist nämlich prima (da bin ich deutsch). In beiden Fällen beziehe ich mich aber immer mit ein.
Klasse Beitrag, Kurt! Dafür ein dreifaches Daumen-hoch :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Ergänzen möchte ich noch, dass es die von dir erwähnten arroganten Großkotze deutscher Nationalität wohl überall gibt, wo sich eine gewisse Anzahl deutscher Auswanderer niedergelassen hat, also nicht nur auf La Palma. Über solche Typen könnte ich mich auch tierisch aufregen (tue es aber nicht, weil es nix bringt, ich denke mir dann halt im stillen meinen Teil).
Antworten