Heute, am Tag der Fiesta de San Juan, gab es vor 72 Jahren den ersten großen Vulkanausbruch des zwanzigsten Jahrhunderts auf La Palma. Er hat die Palmeros aufgerüttelt und daran erinnert, dass sie in einer aktiven Vulkanlandschaft leben. Seit dem letzten Ausbruch im Jahre 1712 waren immerhin schon 237 Jahre vergangen.
Kleinere Erdbeben häuften sich vor dem Ausbruch, ab Februar 1949 bebte die Erde fast täglich.
Der Ausbruch ab dem 24.06.1949 dauerte 47 Tage bis zum 30.07.1949. Zu Beginn entstand der Krater Duraznero in etwa 1800 m Höhe mit einem pyroklastischen Strom, gefolgt von einem Lavastrom, der am Fuß des Kraters einen Lavasee bildete. Ein Teil des Lavastroms floss ostwärts die Cumbre Vieja hinab bis nach Villa de Mazo.
Am 8. Juli öffnete sich 3 km nördlich davon auf ca. 1300 m bei Llano del Banco eine Erdspalte, aus der sehr viel Lava austrat, die mit bis zu 30 km/h Fließgeschwindigkeit über den steilen Westhang der Cumbre Vieja hinabfloss und große Gesteinsbrocken mitriss. Oberhalb von Puerto Naos war der Strom 1,5 km breit und 7-8 Meter hoch. Am 10. Juli erreichte er das Meer und schuf ein 6 km x 3,5 km großes Lavaplateau. Dort befinden sich heute der Faro de Las Hoyas und der Ort La Bombilla.
Am 12. Juli brach zwischen den Eruptionsstellen Duraznero und Llano del Banco der Krater Hoyo Negro im alten Vulkankegel auf 1871 m Höhe aus. Dort schossen Asche und heiße Gase bis in 3 km Höhe hinauf, jedoch floss keine Lava. Die Asche ging in großen Mengen auf El Paso und die umliegenden Berge nieder.
Am 30. Juli trat erneut Lava aus dem Krater Duraznero aus, die schnell nach Osten strömte. Sie floss über die Straßen zum Süden der Insel und kam erst kurz vor der Küste zum Stehen. Fuencaliente war dadurch mehrere Tagen von der Außenwelt abgeschnitten.
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