Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Allgemeine Themen rund um die Kanareninsel La Palma
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LasManchas
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Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von LasManchas »

Moin zusammen,

hab mal eine Frage, hab das durch googeln nicht richtig rausgefunden bzw. unterschiedliche Sachen gelesen.
Wie ist denn das mit der Abgeltungssteuer auf Aktiengewinne in Spanien bzw. auf den Kanaren, in D sinds ja 25% plus Soli.
Hab alles mögliche gelesen zwischen 15 und mehr als 25%, auch gestaffelt etc.
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.
Bin am überlegen eine Zeit lang komplett auf die Insel zu gehen, als Autonomo und von dort zu arbeiten, zumindest etwas :lol:
Dann bestünde die Möglichkeit ggfs. den Aktienbestand zu realisieren, wenn tatsächlich ein größerer Unterschied in der Abgeltungssteuer herrschte.
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NicoFaber
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Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von NicoFaber »

Die eigentliche Frage kann ich nicht beantworten, aber wie willst du das Depot "unbemerkt" zu einer spanischen Bank transferieren? Ob da nicht beim Export direkt die Steuern auf den (unrealisierten) Kursgewinn einbehalten werden? Die spanische Bank nimmt ja nicht am deutschen Taxbox-Verfahren teil.
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LasManchas
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Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von LasManchas »

Du musst dein Depot nicht transferieren. Bei den meisten Banken kannst du das Depot als Steuerausländer weiter führen, wenn du das Depot schon vorher hast. Und führen dann KEINE Abgeltungssteuer ab.
Nur eröffnen geht nicht mehr. Und du musst sie natürlich informieren wo du dann wohnst.
Ich würde ja auch meine Steuern bezahlen, wenn sie in Spanien fällig werden, klar. Nur eben wenn ich ein paar Prozent sparen könnte, wäre das schon happig. Und würde dann dort realisieren wo es besser für mich wäre.
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Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von LaGraja »

"Und würde dann dort realisieren wo es besser für mich wäre."

Leider hast du da keine Wahlmöglichkeit. Ab einem Aufenthalt von 183 Tagen hast Du Dein gesamtes Welteinkommen incl. Rente, Immobilien- und Aktiengewinne hier im Land zu versteuern. Es ist also völlig Banane, wo dein Depot sich befindet. Gehe davon aus, dass die europäischen Finanzbehörden sich in Echtzeit im Verdachtsfall gegenseitig informieren. Das geht Ruckzuck. :gruebel:
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Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von LasManchas »

Da hast du mich falsch verstanden, ich plane ja ggfs. eine Zeit lang nach la Palma zu ziehen, über die 183 Tage hinaus.
Und dann wäre es im Vorfeld gut zu wissen wie es steuertechn. aussieht, ob ich noch hier in D realisieren muß oder ob es besser wäre in E zu realisieren, im darauffolgenden Steuerjahr. Das ist der Punkt.
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Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von LaGraja »

Ich habe Dich schon richtig verstanden. Noch mal: Für das Kalenderjahr, in dem Du erstmals mehr als die magischen 183 Tage hier ansässig bist, musst Du im Folgejahr hier eine Einkommensteuererklärung (Modelo 100) abgeben, und Aktien- bzw. Fondsgewinne gehören da rein, egal wo sie weltweit erzielt wurden. Es gibt keine Wahlmöglichkeit. Das gilt unabhängig von deinem Aufenthaltsstatus. Auch als Nicht-Resident bzw. Illegaler wirst du nach 183 Tagen nachweislichem Aufenthalt steuerpflichtig. Die Beweislast wird umgekehrt, d.h. im Zweifelsfall musst Du einen kürzeren Aufenthalt beweisen. Näheres sagt Dir das Deutsch- Spanische Doppelbesteuerungsabkommen*). Die Tage müssen übrigens nicht "am Stück" abgerissen werden, sondern sie werden am Jahresende addiert.

Und aufpassen: wenn Du als ausländischer Resident in Spanien steuerlich ansässig wirst, muss Du zusätzlich im Folgejahr bis zum 31. März das Modelo 720, also eine Deklaration deines ausländischen Vermögens -Bank, Immobilien, Lebensversicherungen und Wertpapiere- abgeben. Die Strafen bei Nicht- oder fehlerhafter Abgabe sind drakonisch! :o

*) https://datenbank.nwb.de/Dokument/Anzeigen/95081/
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Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von nils.k »

Der bürokratische Aufwand einer solchen Aktion ist nicht zu unterschätzen. Zur hiesigen Anmeldung als autónomo kommt die Pflichtmitgliedschaft in der seguridad social und die steuerliche Anmeldung. Spätestens bei der Rückabwicklung des "Daueraufenthaltes" werden die Steuerbehörden auf beiden Seiten hellhörig und prüfen den Vorgang genau. Würde mich schwer wundern, wenn die dabei nicht ihre ganz eigene Rechtsauffassung hätten...
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Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von LasManchas »

>> Pflichtmitgliedschaft in der seguridad social
Weiß ich. Auch das ist nicht von Nachteil.
Warum sollten die Steuerbehörden hellhörig werden, wenn ich ein, zwei Jahre oder mehr komplett im Ausland wohne, von dort arbeite und irgendwann mal wieder zurück ziehe. Ob überhaupt würde sich zeigen.
Jetzt muss ich erst mal zu Hause alles regeln, dann vielleicht im nächsten Jahr das angehen.
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Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von LaGraja »

@nils.k

Die "Hellhörigkeit" der Finanzbehörden auf beiden Seiten kann ich aus eigener und fremder Erfahrung bestätigen.

@LasManchas

Wer nicht hören will..... ;)

Mehr sog´ i ned. ¡Hasta algún día! :huhu:
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Sportschütze (gelöschter User)

Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von Sportschütze (gelöschter User) »

Wer hier nicht berufstätig ist ( egal ob als Angestellter oder als Selbständiger )
der muss auch sich hier nicht Krankenversichern.

Die Behörden verlangen jedoch einen Nachweis deiner aktuellen Krankenversicherung
und das diese eben hier die eventuell anfallenden Kosten, wie Arzt (Centro de Salut )
und eventuelle Krankenhausaufenthalte übernehmen.

Und als Rentner kannst du dich innerhalb der Europäischen Union, in Sache Krankenversicherung,
eh niederlassen wo immer du möchtest und bleibst in deiner aktuellen Versicherung.
Dafür gibt es das Sozialversicherungsabkommen der Europäischen Union.
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nils.k
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Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von nils.k »

@Sportschütze: Thema klar verfehlt.
LasManchas hat geschrieben: Do 17. Jun 2021, 09:18 Bin am überlegen eine Zeit lang komplett auf die Insel zu gehen, als Autonomo und von dort zu arbeiten, zumindest etwas :lol:
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Sportschütze (gelöschter User)

Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von Sportschütze (gelöschter User) »

Bzgl. der ursprünglichen Frage hast du recht.

Aber die wurde bisher von keinem der sich hier meldete beantwortet.

Man hat auf 183 Tage Frist usw. hingewiesen, aber das Problem war ein Anderes.

Wg. der Krankenversicherung habe ich nur was dazu geschrieben, weil zuvor auf
die "Pflicht" hingewiesen wurde sich hier versichern zu müssen.....
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nils.k
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Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von nils.k »

Genau, als autónomo hat man die Pflicht, sich in der seguridad social anzumelden. Mehr muss dazu auch gar nicht gesagt werden.
La paz comienza con una sonrisa.
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LasManchas
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Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von LasManchas »

Autonomo und Sozialversicherung:
Erstmal isses billiger als alleine schon die KV in D.
Zweitens bestünde die Möglichkeit bei einer Rückkehr nach D in die gesetzliche KV zu kommen, als freiwillig Versicherter
Was aktuell nicht geht. Ob es tatsächlich günstiger ist weiß ich nicht.
Egal.
Das nur nebenbei.
Ja, die eigentliche Frage ist noch offen.
Macht kein Resident in Aktien? Kann ich kaum glauben...
Annette (gelöschter User weil inaktiv)

Re: Finanzen, Abgeltungssteuer etc

Beitrag von Annette (gelöschter User weil inaktiv) »

Depots habe ich nur in D. Als dort beschränkt steuerpflichtig werden in D keine Kapitalerträge abgezogen. Diese werden in Spanien in der IRPF angegeben und die Einnahmen (Zinsen, Dividenden, Erlöse) zum Einkommensteuersatz, der sich aus der Höhe der Einnahmen errechnet, versteuert. Habe den Eindruck, dass keine Verlustverrechnung stattfindet. Oder der Steuerberater wusste nicht, wo das eingegeben wird. Da es nicht viel ausmachte (Verlust von 150€ auf ein fälliges Zertifikat), und es unterm Strich keine relevante Steuerersparnis gegeben hätte, habe ich nicht weitergeforscht. Im Vergleich zu dem apokalyptischen Aufwand, den man mit VV hat, scheint mir Kapitalvermögen relativ harmlos in der steuerlichen Behandlung. Würde mich trotzdem von Exoten trennen, etwas aufräumen, Einnahmen verschlanken (nicht je100€ aus 10 Papieren sondern 1000€ aus einem), Depots aus Nicht-EU auflösen und Aktien von vor 2009 in D verkaufen.
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