Wasserqualität im Aridane-Tal

Allgemeine Themen rund um die Kanareninsel La Palma
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Theo aus Herne
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Theo aus Herne »

Tanausú hat geschrieben: Di 4. Mai 2021, 22:22 "Naja, es handelt sich um die Medienquellen "El Time" und "El Diario", die in ihren Artikeln die Hintergrundinformationen zu der neuen Gruppe nicht mitgeliefert haben. Nicht um eine direkte Stellungnahme der "Agua para La Palma".

Doch, lieber Theo. Und die ist oben auch wiedergegeben (Kommuniqué). Sie bietet aber, nach nun eingehender Betrachtung, wenig mehr als ne olle Kamelle. LaGraja hatte das ja auch gleich zielsicher erfasst... :grin:
Hallo Tanausú,
wahrscheinlich bin ich alter Mann mit Blindheit geschlagen.
Ich habe kein originales / direktes Kommuniqué von 'Agua para La Palma´ in den Beiträgen gesehen,
nur Zusammenfassungen aus 2ter Hand, den Medien.
Und ob die nun vollständig oder tendentiös sind, ist aus meiner Sicht sehr unsicher.
Aber vielen Dank für deine weitere Info über diese Gruppe.

Mir fiel übrigens jetzt auf, das der Senor Cabrera die Waserqualität nicht an der bemängelten Stätte,
sondern ganz woanders überprüfen lassen möchte. Eine scheinbar kleine Abweichung nur ;)

Vor fast einhundert Jahren, als Student bin ich in den Semesterferien in diversen Industriezweigen des Ruhrgebietes unterwegs gewesen. Man wollte Erfahrung sammeln und überall Einblick nehmen, jung und dynamisch :grin:
Ich war dort also in einem großen Konzern tätig und wurde durch die ganzen Werke und Abteilungen gereicht.
So kam ich eines Tages zu den Wassermüllern - welch romantischer Begriff.
In diesem Maschinenhaus mit riesigen Tanks, Pumpen und Chemikalien lernte ich, wie sauberes Wasser entsteht :o
Man nimmt die sehr giftige Brühe aus einem Herstellungsprozess, fällt mit Chemikalien Reststoffe aus, setzt Sauerstoff und weitere Chemikalien in diversen Stufen hinzu. Dann werden Proben von den unterschiedlichen Tanks genommen und mit der Zumischung, je nach Restverschmutzung, von sauberem Wasser im Verhältniss 1:30 bis 1:50 neue Mischungen erstellt.
Diese Mischung fiel, trotz Verschmutzung, unter die damals gültigen Grenzwerte und damit enthielt sie offiziell keinerlei Schadstoffe mehr.
Die Rotze wurde einfach gut verdünnt, die absolute Schadstoffmenge war gleich :mrgreen:

Nimmt man eine Wasserprobe jetzt nicht mehr bei der Stelle der Verunreinigung selbst wie benannt, sondern mischt viel Chlor hinzu im weiteren Leitungsverlauf, vermengt das Wassergemisch wiederrum mit viel Wasser aus anderen Quellen, lösen sich alle Verschmutzungen auf und der offizielle Wert an dem neuen Messpunkt könnte gleich Null sein :thumbup:
Rein hypothetisch natürlich.

Bei Lebensmitteln wie Trinkwasser, sollte man jeden Vorwurf genau klären.
Das darf nicht falsch sein, egal wo.
Mein ganz persönlicher Standpunkt.
VG Theo.
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Tanausú
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Tanausú »

Interessant die exemplarische Präsenz der Wasserverschwender vom Bananen- und Avokado-Anbau in der Gruppe.
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Theo aus Herne
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Theo aus Herne »

Die Landwirtschaft verbraucht viel Wasser auf LP.
Da kann keiner der Landwirte an den ebenfalls bemängelten, stark steigenden Wasserkosten Interesse haben.
Eine drohende Versalzung der Brunnen wird von der Gruppe ebenfalls bemängelt.
Macht Sinn, wenn die Landwirte ein Wort mitreden möchten im Rat.
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Tanausú »

Wie ich weiter oben schon einmal schrieb und nun evidenter wird: ich denke das sind die beginnenden Verteilungskämpfe unterschiedlichster Interessengruppen. Und ganz offensichtlich geht es den einen hierbei nicht nur um die Wasserqualität... Eine nicht leicht überblickbare Gemengelage.
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von nils.k »

Theo aus Herne hat geschrieben: Mi 5. Mai 2021, 09:05 Diese Mischung fiel, trotz Verschmutzung, unter die damals gültigen Grenzwerte und damit enthielt sie offiziell keinerlei Schadstoffe mehr.
Theo, ein entscheidender Unterschied zwischen Deiner Jugend vor einhundert Jahren und heute ist, dass die Analyseverfahen so präzise geworden sind, dass selbst kleinste Verunreinigungen messbar geworden sind.

Das "what" hat sich dramatisch verbessert. Interessant ist das "so what" (um es mal mit Mai Thi auszudrücken), die Schlussfolgerung aus den Erkenntnissen also. Es wird immer Gruppen geben, die die Grenzwerte immer weiter nach unten drücken wollen, in einen Bereich, der vor Jahren eben noch NULL war. Dann muss im besten Fall die Gesellschaft entscheiden, was wir tolerieren wollen oder müssen.
La paz comienza con una sonrisa.
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Cortado »

Ooops, jetzt geht's aber fachlich völlig durcheinander:

Zur Behandlung / Aufbereitung des Trinkwassers: Theos Beispiel von "vor hunderten Jahren" ist völlig unpassend: Es bezieht sich offensichtlich auf a) Abwasser mit b) Schadstoffen. Abgesehen davon, dass das beschriebene Verdünnungs-"Verfahren" schon lange nicht mehr erlaubt ist, geht es hier in der Diskussion jedoch um a) Trinkwasser mit b) Bakterien. Die werden in diesem Fall mit Chlor abgetötet; eine Verdünnung unter irgendwelche Grenzwerte gibt es da überhaupt nicht.
Mir fiel übrigens jetzt auf, das der Senor Cabrera die Waserqualität nicht an der bemängelten Stätte,
sondern ganz woanders überprüfen lassen möchte. Eine scheinbar kleine Abweichung nur ...
Diese "scheinbar kleine Abweichung" ist nicht nur völlig korrekt, sondern sogar entscheidend (immer unter der Voraussetzung, dass die Angaben im El Time-Artikel nicht missverständlich verkürzt sind): Die Wasserversorgung ist für die Qualität des Wassers verantwortlich, das sie den Kunden NACH der Wasseraufbereitung zur Verfügung stellt. Die genannte Gruppe zweifelt diese Qualität an.
Der Verein "Agua para La Palma" stellt die Qualität des Túnel de Trasvase für den menschlichen Verzehr in Frage
Der entscheidende Punkt ist aber: Das Wasser aus dem Tunnel ist überhaupt nicht für den menschlichen Verzehr gedacht. Es ist vielmehr der Zulauf ZUR Wasseraufbereitung, also das Rohmaterial, aus dem durch entsprechende Behandlungen erst Trinkwasser gemacht wird. Hier noch mal das entsprechende Zitat aus El Time:
Es ist notwendig, sich daran zu erinnern, dass das Wasser, das seit vielen Jahren aus diesem Tunnel geliefert wird, später in den kommunalen Lagerstätten behandelt wird, ... wo auch andere Analysen vor der Weitergabe desselben an die Wohnhäuser durchgeführt werden. In diesen Analysen gibt es nichts über das Vorhandensein der Bakterien.
(BTW: Der Artikel enthält übrigens sehr wohl das originale Kommuniqué von 'Agua para La Palma´)

Also: Im Trinkwasser wurden niemals irgendwelche Coli-Bakterien gefunden, die ominöse Probe von 2016 wurde vielmehr am Zulauf ZUR Wasseraufbereitung entnommen. Dass dort Coli-Bakterien gefunden wurden, ist - in Bezug auf den menschlichen Verzehr - völlig irrelevant, egal, uninteressant ...
Wie bei meinem Weintrauben-Beispiel: Wenn mir ein Lieferant regelmäßig Obst liefert, in dem ein gewisser Teil faul ist, sollte ich mit ihm reden oder mich nach einem anderen Lieferanten umsehen. Das hat aber nichts mit einer gesundheitlichen Gefährdung der Hotelgäste zu tun - die gibt's erst, wenn das schimmelige Obst auch im Obstsalat auf dem Frühstücksbuffet landet.

Die Coli-Bakterien sind wohl ein Hinweis auf Verschmutzungen, und das würde natürlich zum schlechten Zustand der Leitungssysteme passen, die die Gruppe geändert sehen möchte. Es ist aber wirklich wichtig, hier zwischen dem Rohwasser VOR der Aufbereitung und dem abgegebenen Wasser NACH der Aufbereitung zu unterscheiden. Der Verein schmeißt diese beiden Dinge allerdings durcheinander (deshalb meine Einstufung als "Beweis für ihre völlige Inkompetenz"); die Aussage von Señor Cabrera ist dagegen sachlich völlig in Ordnung.

Mein Eindruck: Durch die inkompetente Darstellung wird das Thema, das die Gruppe eigentlich ansprechen will (Zustand des Leitungsnetzes), überhaupt nicht diskutiert, stattdessen redet man jetzt über ihre dummen Falschaussagen.

¡Hasta luego!
Wolfgang

(der sich im Thema ganz gut auskennt, denn er hat mal Siedlungswasserwirtschaft studiert, also Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung)
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Penelope
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Penelope »

nils.k hat geschrieben: Mi 5. Mai 2021, 08:54 offene Behälter verschließen
Wäre auch eine sinnvolle Maßnahme gegen die klimawandel-bedingte Zunahme der Tigermücken, die Zika– , Dengue-, und West Nil Fieber verbreiten können. Ich denke mir beim Vorbeigehen an diesen riesigen estanques mit zweifelhafter Brühe oft, was für ideale Brutstätten für Mücken das sind.
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Penelope »

Die Gruppe steht offenbar in engem Zusammenhang mit dem "Tunél de Trasvase"-Projekt von Carlos Soler. Es gibt eine Website mit ausführlichen Informationen:
https://sites.google.com/view/tunel-de- ... ter%C3%A9s

und eine Facebook-Seite der Gruppe:
https://www.facebook.com/aguaparalapalma/
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Theo aus Herne
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Theo aus Herne »

nils.k hat geschrieben: Mi 5. Mai 2021, 09:54 Theo, ein entscheidender Unterschied zwischen Deiner Jugend vor einhundert Jahren und heute ist, dass die Analyseverfahen so präzise geworden sind, dass selbst kleinste Verunreinigungen messbar geworden sind.
:confusion-waiting: Jaja, wie die Zeit vergeht :(
Aber mal Scherz beiseite, es geht nicht um die Meßverfahren, sondern um den Umgang mit dem Rohstoff Wasser.

@Cortado
Natürlich ist mir der Unterschied zwischen Abwasser und Trinkwasser schon bewußt :roll:
Das Abwasser wurde in einen Fluß geleitet und ein paar Kilometer weiter hat man das Trinkwasser für hunderttausende Menschen daraus gewonnen.
Und mit dem Verdünnungsverfahren bist du nicht ganz auf dem Laufenden.
Das wird heute weiter angewandt und in ähnlicher Form durchgeführt.
Man gibt den Kindern ja gerne neue Namen :mrgreen: (Adolf war ja plötzlich auch quasi verboten...)
Kann man unter den Schlagworten Bergbau, Ruhrgebiet, Wasserförderung und Verunreinigung, Kontermination finden.
Bakterien. Die werden in diesem Fall mit Chlor abgetötet; eine Verdünnung unter irgendwelche Grenzwerte gibt es da überhaupt nicht.
Die Wasserversorgung ist für die Qualität des Wassers verantwortlich, das sie den Kunden NACH der Wasseraufbereitung zur Verfügung stellt. Die genannte Gruppe zweifelt diese Qualität an.
Da bin ich froh das von einem Fachmann, der das mal studiert hat, nahegebracht zu bekommen :huhu: .
Also e Coli-Bakterien egal im Rohwasser, Hauptsache nachher genügend Clor drauf und schon hast du eine Top Wasserqualität :thumbsup:
Ist dir aufgefallen, wie hier im Forum schon öfter berichtet worden ist, das dieses Top Trinkwasser nicht mehr verzehrt werden kann ?
Man holt das Wasser lieber aus einigen guten Brunnen oder bereitet das Top Trinkwasser durch weitere vorgeschaltete Filter auf. Oder holt sich Plastikflaschen mit Importwasser.
Die Wasserversorgung ist für die Qualität des Wassers verantwortlich, das sie den Kunden NACH der Wasseraufbereitung zur Verfügung stellt. Die genannte Gruppe zweifelt diese Qualität an.
Da scheinen einige Foristen der gleichen Meinung zu sein ;)

Übrigens nach kurzer Recherche im Netz, mit Bakterien dauerhafte konterminierte Rohwasserbrunnen in Deutschland nicht zur weiteren Trinwassernutzung herangezogen.
Sie müssen vollständig desinfiziert werden oder sie werden abgeklemmt.
Das ist dir sicher bekannt, da du die Materie studiert hattest.
Durch die inkompetente Darstellung wird das Thema, das die Gruppe eigentlich ansprechen will (Zustand des Leitungsnetzes), überhaupt nicht diskutiert, stattdessen redet man jetzt über ihre dummen Falschaussagen.
So wird man immer wieder gerne von Profis sachlich neutral behandelt, wenn man mit einem lästigen Problem vorspricht :mrgreen:
Das angesprochene Problem lag so wie ich es verstanden habe im Einzugsgebiet des Rohwassers.
Durch fehlende Kanalisation dringen die Fäkalien langsam durch das Gestein in das dortige Grundwasser vor und werden durch das Galeriewasser in die Trinkwasseraufbereitung transportiert.
Großzügig aufbereitet durch Chlor wird das ganze im Endeffekt nicht viel appetitlicher.
Irgendwie nachvollziehbar :?
So habe ich zumindest den Teil des Kommuniqués verstanden.

VG Theo.
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von LaGraja »

....und jetzt holen wir alle mal tiiieeef Luft und konzentrieren uns auf das Wesentliche: :oops: :

Die besagte Gruppe bzw. Plattform vertritt nach ihrer Zusammensetzung offensichtlich und primär die Interessen von Bananen- und Avocadobauern, die auf preiswertes Gießwasser in großer Menge angewiesen sind. Diesem Ziel soll der túnel de trasvase dienen, der Wasser aus dem Osten, wo mehr davon zur Verfügung steht, in den trockeneren Westen transportiert, deshalb die Forderung nach dessen Ausbau. Um auf sich aufmerksam zu machen, nutzt die Gruppe eine Analyse aus dem Jahr 2016, in der an einem Tag am Auslauf dieses Tunnels eine (hohe? geringe?) Belastung mit Kolibakterien nachgewiesen wurde. Wohlgemerkt: nicht im Trink-, sondern im Brauchwasser! Ob dieses Wasser außer zum Wässern der Monokulturen überhaupt zum humanen Verbrauch dient und in welchem Maße, ist mir nicht bekannt. Bekannt ist vielmehr, dass das, was in El Paso, Los Llanos und Tazacorte plus Umgebung über Leitungen als "Stadtwasser" in die Häuser geliefert wird, nicht aus Los Sauces stammt, sondern aus Galerien der Caldera. Dieses Wasser wird ständig kontrolliert, manchmal deutlich gechlort, je nach Tagesform, und in offenbar einwandfreiem Zustand an die Verbraucher geliefert. Mir sind jedenfalls in den letzten Jahren keine Klagen oder Infektionen bekannt geworden. Noch etwas: das hiesige Wasser mit dem in Deutschland zu vergleichen, verbietet sich schon aufgrund der irrsinnigen Nitratbelastung dort und des völligen Fehlens*) hier. In manchen Gegenden Deutschlands hilft nicht einmal das ständige Mischen hoch kontaminierten Grundwassers mit weniger belasteter Plörre, um unter die eh schon viel zu hohen Grenzwerte zu kommen. Es gibt unter den Gebieten mit Massentierhaltung und Gülleverklappung schlicht nur noch Dreck.

*)Nitrat im Grundwasser gibt es imho nur unter den Bananenplantagen von Tazacorte, aber dort wird kein Trinkwasser gewonnen.
Old, in the way, and here to stay. :thumbup:
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Cortado »

@Theo,
Bitte aus meinen Äußerungen einfach nur das lesen, was auch drin steht! Was Du da schreibst, ist doch schon hart an der Grenze zwischen Dummheit und Unverschämtheit:

Ich habe mich ausschließlich darauf bezogen, dass die "Agua para La Palma" aufgrund einer einzigen, 5 Jahre alten Analyse behauptet, die Wasserqualität aus dem Tunnel sei für den menschlichen Verzehr nicht geeignet. Diese Aussage ist und bleibt falsch / inkompetent.

Steht hier irgendwo, dass der Tunnel "dauerhaft kontaminiert" ist?
Habe ich irgendwo behauptet, dass man durch Chlorung eine "Top Wasserqualität" bekommt?
Habe ich gesagt, dass die grundsätzlichen Forderungen dieser Gruppe (zum maroden Leitungsnetz etc.) unsinnig sind?

Bitte etwas differenzieren und nicht alles, was jemals zu diesem Thema irgendwo erwähnt wurde, in einen Topf schmeißen und dann losmotzen. Oder vielleicht als Einstieg: Erst mal genau lesen, was geschrieben steht, bevor ein Kommentar rausgehauen wird.

¡Hasta luego!
Wolfgang
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Theo aus Herne »

LaGraja hat geschrieben: Mi 5. Mai 2021, 17:57 ....und jetzt holen wir alle mal tiiieeef Luft und konzentrieren uns auf das Wesentliche: :oops: :
Danke für diese Anregung La Graja :thumbup:
Stil und Form der Diskussion scheinen jetzt doch etwas verloren zu gehen.
Außerdem redet man anscheinend aneinander vorbei, ob bewußt oder nicht, und das muß ja nicht sein.
Das langweilt nachher Dritte und das möchte ich vermeiden.
VG Theo.
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Lee »

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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Tanausú »

Wunderbar pointiert, Lee. :grin:

Und von diesen hydrologischen Finessen mal wieder zurück zu den dubiosen Motiven der Gruppe. Ganz offensichtlich verfolgt die Aktion also auch politische Ziele, auf jeden Fall will man dem Wasser-Jefe ordentlich ans Bein pinkeln.
Tanausú hat geschrieben: Mi 5. Mai 2021, 07:57 Sie warnen, dass das Consejo Insular de Aguas nicht über qualifiziertes Personal verfügt
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von LasManchas »

Lee hat geschrieben: Mi 5. Mai 2021, 20:21 Water of Love.....

Die Scheibe war mein Geburtstagsgeschenk Anfang '79.
Nur mal so um bissle Druck vom Kessel zu nehmen :lol:
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Penelope »

Tanausú hat geschrieben: Mi 5. Mai 2021, 20:35 ...mal wieder zurück zu den dubiosen Motiven der Gruppe. Ganz offensichtlich verfolgt die Aktion also auch politische Ziele, auf jeden Fall will man dem Wasser-Jefe ordentlich ans Bein pinkeln.
Ich würde ohne weitere Informationen die Motive der Gruppe nicht so schnell als "dubios" abqualifizieren. Dass sie auch politische Ziele verfolgen, ist offensichtlich, aber genügt das schon, "dubios" genannt zu werden? :lol:
Immerhin ist Carlos Soler ein Fachmann. Umgekehrt könnte man auch sagen, dass sich ohne politische Änderungen das Wassersystem auf der Insel niemals ändern wird.

Ich weiß aus sehr berufenem Munde, dass die Wasserbarone Gegner des Tunel-Projektes sind, wohl aus gutem Grund.
Wer sich für die laufende Diskussion interessiert und Spanisch versteht, kann sich dieses Video von TV La Palma (Vortrag Solers über den Tunel, die Begehung im letzten Sommer und anschließende Diskussion) ansehen.
https://www.youtube.com/watch?v=6zShycdrBPU

Interessant: die Bemerkungen über die Chance, das Monopol der Wasserbarone zu brechen ("romper el mercado del agua").
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Tanausú »

dubios = fragwürdig

Wer - ganz offenbar absichtlich - entscheidende Informationen vorenthält, um einen uralten Sachverhalt irreführend zu verwenden, dessen Motive nenne ich fragwürdig. :)
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Theo aus Herne »

"Agua para la Palma"
Diese ehemalige Interessengemeinschaft hat sich in einen öffentlich / rechtlichen Verein konstituiert,
um bessere Rechtsmittel einlegen zu können.
Das klingt eigentlich nicht sehr dubios, sondern ziemlich ernsthaft.
Dazu macht es für mich als Außenstehenden Sinn, nachdem ich ihre unten aufgeführte Absichtserklärung gelesen habe.
Es handelt sich natürlich um Lokalpolitik, und die findet immer zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen statt.
Übrigens, es gab nicht nur den einen Test, sondern noch einen zweiten von 2016, den Herr Cabrera beifügt, aber den Test von 2019 erwähnt. Kann man an den Auftragsnummern und am Datum unterscheiden.
Die Details habe ich nicht auseinander klamüsern können.
Auf jeden Fall wird auch auf kleine You Tube Reportagen verwiesen,
z.B. https://www.youtube.com/watch?v=rrwL2hk9IrM
Ich habe eine Schwäche für Bürger, die vernünftige Forderungen stellen und sie notfalls öffentlich vertreten.

Hier die Absichtserklärung, natürlich etwas verzerrt durch deepl (Entschuldigung).
Quelle ist El Time vom 9. Februar 2021

Die Plattform "Agua para la Palma" hat sich als Verein konstituiert. Diese Entscheidung, die aus rechtlichen und operativen Gründen getroffen wurde, bedeutet keine Änderung der Ziele, für die sie geschaffen wurde, "eine gerechtere, nachhaltige, billige und beste Qualität der Wasserversorgung zu erhalten, sowohl für die Landwirtschaft als auch für die städtische Nutzung".

Der Verein will "das Recht wahrnehmen, zu einem besseren Wassermanagement auf der Insel beizutragen. Aktive Teilnahme an allen Foren, runden Tischen, Organisationen und Initiativen, um sicherzustellen, dass alle Möglichkeiten der Wassergewinnung einbezogen werden und dass diese lebenswichtige Ressource für jeden erreichbar ist, um den Fortschritt derer zu unterstützen, die hier leben".

Sie sind der Meinung, dass "der Zugang zu Wasser erleichtert werden sollte, der Hauptwirtschaftsmotor der Insel ist die Landwirtschaft und die kann nicht den Wechselfällen des Wetters ausgesetzt werden, es gibt Lösungen, einige von ihnen von Ingenieuren von bewährtem internationalem Niveau gebilligt, die das Problem der Wasserknappheit minimieren können. Wir schlagen sie seit mehr als einem Jahr mit dem Entwurf des "Umfassenden Wasserwirtschaftsplans" vor, der sowohl an öffentliche als auch an private Institutionen geliefert wird".

Sie verstehen, dass "diese Lösungen eine bessere Nutzung der Ressourcen beinhalten, die derzeit aufgrund des schlechten Zustands der Infrastrukturen und der Verwaltung des Consejo Insular de Aguas, der zum Cabildo gehört, verloren gehen".

"Agua para la Palma" unterstützt weiterhin den Eingriff in den Wassertransfer-Tunnel. Sie verstehen, dass "muss handeln, um seinen aktuellen Zustand der Vernachlässigung umzukehren, gewährleisten die Arbeit für die Sicherheit der Menschen, die dort arbeiten und die Arbeit selbst, sollte auf die Verlagerung der Schleusen gehen, um ihre Verluste zu verhindern, machen die Aufteilung der Installation, um die Extraktion zu verbessern und bewegen Sie sich auf den nächsten Damm, um Wasser von höchster Qualität zu erhalten.

"Aus der Schließung der Mündung von Hermosilla geht hervor, dass es eine Anreicherung gibt und keinen begrenzten Grundwasserleiter, wie uns in der Konferenz im Februar 2020 im Archäologischen Museum von Benahorita von den Technikern des CIALP gesagt wurde, wobei in den letzten Tagen auch gezeigt wurde, dass es möglich ist, Los Llanos, Tazacorte und El Paso von der Anhöhe von Aduares aus zu versorgen. Aus diesem Grund wäre es unverantwortlich, die Wartungs- und Verbesserungsarbeiten nicht zu diesem Zeitpunkt durchzuführen. Im letzten Sommer wurden wir Zeuge der Schwere einer anhaltenden Dürre, ohne dass eine Lösung für das Gebiet des Tals gefunden wurde. Das Wasser für den menschlichen Verzehr, das derzeit über die Mündung der Hermosilla gewonnen wird, kann durch Abwasserinfiltrationen ernsthaft gefährdet sein, die aufgrund des fehlenden Abwassernetzes im oberen Teil des Paso auftreten, einem Gebiet, das an Bevölkerung zunimmt. Das Vorrücken zum nächsten Deich ist also keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit", erklären sie.
Notwendigkeit" stellen sie fest.

Sie setzen auch auf das Anbringen von "Schlössern" in den Galerien, das sollte gesetzlich vorgeschrieben sein, das ist eine Sparmaßnahme. Der beste Weg, Wasser zu sparen, ist, es im Grundwasserleiter zu halten, und diese Tatsache hat sich in den letzten Regentagen gezeigt. In allen Galerien, die diese Arbeiten ermöglichen, sollten hydraulische Verschlüsse angebracht werden. Das CIALP sollte Regelungen zum Schutz der Grundwasserleiter durch die Installation dieser hydraulischen Verschlüsse fördern.

Sie bitten darum, "alle öffentlichen Kanäle der Insel zu reparieren, besonders den LP1, dass er in seiner Gesamtheit repariert wird, indem man seinen Weg verrohrt. Diese wichtige Infrastruktur sollte zum allgemeinen Interesse und zur Priorität erklärt werden.

Darüber hinaus schlagen sie vor, dass "alle Bewässerungsgemeinschaften aufgerüstet werden sollten, um Wasser zu optimieren und zu sparen; einen Plan zur Verbesserung und Wiederherstellung öffentlicher und privater Reservoirs sowie einen Plan zur Instandhaltung und Verbesserung öffentlicher und privater Brunnen zu implementieren, um deren Nutzung im Bedarfsfall zu ermöglichen; Verbesserung der Kommunikationskanäle, Veröffentlichung der Wasserpreise, der gewonnenen Wassermengen, des Drucks, der Investitionen, der Projekte aller Infrastrukturen, die vom CIALP abhängen, auf der Website des Inselwasserrats; und Reform der derzeitigen Leitungsgremien im Inselwasserrat, um das Allgemeinwohl zu gewährleisten, da es sich um eine Einrichtung handelt, die mit unseren Steuern bezahlt wird. "Agua para la Palma" bittet darum, diesem Rat anzugehören, indem es einen der derzeit freien Sitze in der Gruppe G einnimmt, die Verbraucherverbände umfasst. Wir sind auch der Meinung, dass ASEPALMA, ein Verband, der alle Bananenexporteure und -kooperativen auf der Insel La Palma umfasst, eine Vertretung im Inselwasserrat in der Gruppe F, der der landwirtschaftlichen Verbände, erhalten sollte".
Schließlich bitten sie alle produktiven Sektoren der Insel und politischen Gruppen aller Vorzeichen, "die Interessenkonflikte beiseite zu legen, die um dieses Thema von großer Bedeutung entstehen, und ihre Kräfte zu bündeln, um das allgemeine Interesse zu verfolgen, das sie wirklich verteidigen und suchen sollten".
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von Cortado »

Roger Frey hat in seinem "IDAFE"-Blog folgendes hierzu geschrieben:
Die Debatte um den Tunnel "Trasvase" und das Trinkwasser geht weiter. Zur Erinnerung: Trasvase ist ein Tunnel, der ursprünglich von Ost nach West geplant war. Die eine Öffnung ist in Breña, die andere in La Hermosilla in Los Llanos. Nach Wassereinbrüchen wurde der Tunnel nicht fertiggestellt. Der mit dem Bau beauftragte Geologe (Soler) ist pensioniert, weibelt aber immer noch für den weiteren Bau am Tunnel. Es würde Wasser im Überfluss auf uns warten, verspricht er. Nun hat ein Verein für Sauberes Trinkwasser vermeldet, dass im Wasser auf der Westseite des Tunnels, welches auch für Los Llanos verwendet wird, Fäkalbakterien gefunden wurden. Diese würden von den vielen Posso Negro in Las Rosas, El Paso ins Wasser gebracht. Der Inselrat für Wasser hat dies nun dementiert und eine Untersuchung aus 2019 vorgelegt welche dem Wasser Reinheit und Trinkwasserqualität beschert. Der Verein würde sich absichtlich auf alte Daten berufen obschon sie im Besitz der neuen Daten seien. Nun, welche politische Absicht in diesem Spiel steckt, verschliesst sich mir. Eigentlich habe ich auch keine Lust das genau zu wissen.
http://www.idafe.com/German/51blog_de.html

¡Hasta luego!
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Re: Wasserqualität im Aridane-Tal

Beitrag von LaGraja »

@Theo
Danke für die Übersetzung der Erklärung des Vereins.

Es fällt immer wieder auf, dass die Kritik an der Qualität des Trinkwassers vermischt wird mit den quantitativen Bedürfnissen der Landwirtschaft. Diese haben aber nichts miteinander zu tun. Den Plataneros ist es wurscht, ob in ihrem Gießwasser ein paar Kolibakterien schwimmen. Weiterhin fällt auf, dass Wasser aus einem Tunnel, der im oberen Teil von El Paso in eine Leitung mündet, durch Fäkalien aus den Pozos negros von Häusern unterhalb der Tunnelmündung verunreinigt werden soll. Mir erscheint das physikalisch unmöglich. Drittens stammt das "Galerie"wasser bei uns (Tajuya) nach übereinstimmender Auskunft unserer Nachbarn tatsächlich aus Galerien der Caldera und nicht aus dem Túnel. Für das Gemeindewasser von Los Llanos weiß das keiner, aber das wird ja ordentlich gechlort und dürfte keine gefährlichen Keime mehr enthalten. Das Chlor-"Aroma" bekommt man übrigens mit einem normalen "Brita"-Filter oder durch 10-minütiges Warten vor dem Verzehr gut weg, und das Wasser schmeckt danach hervorragend, jedenfalls besser als aus Plastikflaschen. :thumbup:
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