Der Teneguía wird 50

Allgemeine Themen rund um die Kanareninsel La Palma
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Tanausú
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Der Teneguía wird 50

Beitrag von Tanausú »

Der Vulkan Teneguía wird dieses Jahr ein halbes Jahrhundert alt

Eine der Haupttouristenattraktionen von La Palma, der Vulkan Teneguía, feiert in diesem Jahr ein halbes Jahrhundert seiner Existenz. Es ist also 50 Jahre her, dass dieser letzte Vulkanausbruch in Spanien an der Oberfläche aufgezeichnet wurde.

Seine Entstehung erfolgte 1971, und zwar begannen am 20. Oktober desselben Jahres Erdstöße, obwohl die Eruption erst am 26. Oktober um 16:25 Uhr aufgezeichnet wurde und bis zum 18. November andauerte. Seitdem ist er zu einem der meistbesuchten Naturschauplätze auf der Insel geworden.

Glücklicherweise forderte er keine Opfer und beeinträchtigte keine bewohnten Gebiete, obwohl er einige Ernten beschädigte und auch einen nahe gelegenen Strand zerstörte. Seitdem hat sich La Palma zu einer wichtigen Touristenattraktion für Geologie-Liebhaber entwickelt und wurde in den letzten 50 Jahren von vielen Touristen aus der ganzen Welt besucht (...)

https://www.thegoodtime.es/ocio-cultura ... encia.html
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Tanausú
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Re: Der Teneguía wird 50

Beitrag von Tanausú »

Hier noch ne schön fundierte Geologen-Seite zum Ausbruch:

:arrow: http://www.rainer-olzem.de/teneguia.html

Gab übrigens leider doch 2 Tote damals.
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LaGraja
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Re: Der Teneguía wird 50

Beitrag von LaGraja »

Die beiden Opfer haben in einer Senke, in der sich ein CO-(Kohlenmonoxid)see gebildet hatte, das Bewusstsein verloren und sind dann erstickt. Der Ausbruch des Teneguia war eine große Attraktion, viele Palmeros haben einen Ausflug incl. Picknickkörben auf die umliegenden Höhen gemacht und Vulkan geguckt. Der Ausbruch gilt auch als Beginn des Tourismus auf La Palma.

Übrigens ist sowohl der Vulkan als auch das von ihm geschaffene Neuland am Meer Privatbesitz.

https://www.la-palma24.info/47-jahre-vulkan-teneguia/

https://youtu.be/DodH-NdUNRo
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Mequedoencasa (gelöschter User weil inaktiv)

Re: Der Teneguía wird 50

Beitrag von Mequedoencasa (gelöschter User weil inaktiv) »

sabelotodo - modus an:

Das wird sicher CO2, also Kohlendioxid, gewesen sein und kein Kohlenmonoxid. CO2 wird auch jetzt dauernd von der Cumbre ausgegast, allerdings wird es noch viel mehr, wenn das Magma höher kommt.
Das Gas wird auch bei der Gärung in Bodegas produziert.
sabelotodo - modus aus.
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Re: Der Teneguía wird 50

Beitrag von LaGraja »

Eher sabenada-Modus. :lol:

CO ist im Gegensatz zu CO² nicht nur giftig, sondern auch noch schwerer als Luft. Das bedeutet, dass es in Senken und Mulden (oder in den Keller) fließt und die Menschen dort sanft umbringt. Wegen der Abwesenheit von Sauerstoff wird man, obwohl man weiter atmet, sofort bewusstlos und stirbt dann in wenigen Minuten. Deshalb sollte man auch nicht sofort nach einer Verpuffung in den Heizungskeller gehen, weil dort der Sensenmann wartet.
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Re: Der Teneguía wird 50

Beitrag von nils.k »

Leider nein. Kohlenmonoxid hat ungefähr die gleiche Dichte wie Luft, es vermischt sich auch gut mit dieser. Kohlendioxid sammelt sich dagegen in Senken, weil es erheblich schwerer ist als unsere Atemluft.
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Penelope
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Re: Der Teneguía wird 50

Beitrag von Penelope »

Dazu der Wikipedialosabe-Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%A4rgasunfall

Es ist CO2, das tödliche Seen bildet.
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Mequedoencasa (gelöschter User weil inaktiv)

Re: Der Teneguía wird 50

Beitrag von Mequedoencasa (gelöschter User weil inaktiv) »

Kohlenmonoxid ist eigentlich noch fieser als Kohlendioxid, weil es beim unvollständigen Verbrennungsvorgängen entsteht und bereits in sehr geringen Konzentrationen die Sauerstoffübertragung des Hämoglobins lahm legt. Man erstick quasi von innen heraus.
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LaGraja
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Re: Der Teneguía wird 50

Beitrag von LaGraja »

Ich bin zerknirscht. Mein Kaminkehrer in D hatte mich immer vor CO im Keller gewarnt. :oops:
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Re: Der Teneguía wird 50

Beitrag von nils.k »

Das hat er auch ganz richtig gemacht. Schlecht gewartete Heizungsanlagen, Gasthermen in Küchen und sogar im Raum glimmende Kohlegrills haben schon viele Leute getötet. Kohlenmonoxid führt sehr viel schneller zum Tod als Kohlendioxid! Die Vergiftungen passieren bei verstopften Schornsteinen in schlecht gelüfteten Räumen, wenn sich das Gas in der gesamten Raumluft anreichert.

Die Kohlendioxidvergiftungen treten bei sehr großen Gasmengen auf, neben Vulkanen auch über Sümpfen oder sogar über ganzen Seen, wo sich das Gas sammeln kann. Dabei können Hunderte Menschen und Tiere umkommen. Bekanntestes Beispiel ist die Katastrophe vom Nyos-See in Kamerun 1986 mit 1.700 Todesopfern.

By the way, der Suizid über Autoabgase funktioniert auch über das Kohlenmonoxid. Der Tod tritt sehr sicher und schmerzlos ein.
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Tanausú
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Re: Der Teneguía wird 50

Beitrag von Tanausú »

Hehe, vom Teneguia-Ausbruch zum Auspuffschlauch-Suizid - ein wahrhaft wikipedischer Ride... :lol:
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Re: Der Teneguía wird 50

Beitrag von Cortado »

Suizid über Autoabgase funktioniert auch über das Kohlenmonoxid
Das ist nicht mehr ganz aktuell: Abgaskatalysatoren fischen den größten Teil des Kohlenmonoxids raus, so dass die kritische Grenze kaum noch erreicht wird.

Und E-Fahrzeuge haben angeblich gar keinen Adapter mehr, um die Abagse ins Fahrzeuginnere zu leiten ... :grin:

¡Hasta luego!
Wolfgang
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Re: Der Teneguía wird 50

Beitrag von Cortado »

Heute ist dann das offizielle Teneguía-Jubiläum. Wäre doch mal ein netter Anlass für den aktuellen Kotzbrocken, endlich seine Schnauze zu halten ...

¡Hasta luego!
Wolfgang
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nils.k
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Re: Der Teneguía wird 50

Beitrag von nils.k »

In wenigen Tagen jährt sich der Todestag von Juan Nicomedes Acosta zum 50. Mal. Er ist das einzige offiziell geführte Opfer des Teneguía-Ausbruchs von 1971.

Juan war Einwohner von Triana, verheiratet mit Adela Méndez Perez und Vater von fünf Kindern, die zum Zeitpunkt seines Todes zwischen neun Monate und 11 Jahre alt waren.

Das Schicksal wollte es, dass er am 24. November 1971 (andere Quellen nennen den 25. November) an seinem 37. Geburtstag an einer Kohlendioxidvergiftung gestorben ist. Das Gas der Teneguía-Eruption hatte sich in einer Senke gesammelt. Juan kam sechs oder sieben Tage nach dem Ende der Eruption am 18.11.1971 ums Leben.
Juan.jpg
Ein Interview mit seiner Tochter Mercy kann man hier hören:
https://www.antena3.com/noticias/socied ... f77c4.html

Das zweite Opfer des Ausbruchs, Francisco José Felipe, starb vier Tage nach dem Fotografieren des Teneguía an einer Schwefeldioxidvergiftung. Er wurde jedoch nie offiziell als Vulkanopfer anerkannt.
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