Hausbau auf LP wie teuer

[nils.k]

Da ist jetzt alles möglich. Durch die Vereinfachungen der Vorschriften für die Vulkanopfer und jede Menge neues Personal in den betroffenen Bauämtern könnte es schneller gehen, aber es kann auf genau das Gegenteil passieren, weil viele Unwägbarkeiten dazugekommen sind wie z.B. zukünftige Straßenführungen usw.

[LasNieves85]

Wir haben uns im letzten Jahr ein Stück Land in Puntagorda gesichert und wollen uns dort ein Häuschen bauen bzw teilweise bauen lassen.
Es soll ein typisch kanarisches Haus werden. 3 Schlafzimmer, 2 Bäder - ca. 100qm. Also schön gemütlich.
Wir haben uns jetzt Angebote von zwei Architekten geben lassen: eins lag bei 8.000€ und das andere bei 11.000€. Wir dachten schon 8.000€ wären viel... (klingt nach einem Preis für Ausländer). Hat jemand Erfahrung mit den Preisen? Kann jemand einen Architekten in Puntagorda/Umland empfehlen?
Dann kommt dazu noch der Aparejador (der liegt wohl bei uns zwischen 3.900€ und 4.500€).
Man muss im Vorfeld echt viele Ausgaben berücksichtigen, die man nicht auf dem Schirm hat...

Schlüsselfertige Häuser liegen wohl bei 1.200€/qm bis 1.500€/qm je nach Baufirma, Baumaterial und Dachform.

Bauanträge, zumindest in Puntagorda für Einfamilienhäuser, sollen sehr schnell erteilt werden. Der Architekt meinte, dass dauert momentan nur 2 - 3 Monate.

Also, wird sind mittendrin in der Planung und dankbar für alle Hinweise.


Saludos

[nils.k]

Bei der Hausgröße sind 11.000 € für den Architekten nicht zu viel. Sind die 11 T€ netto, kommen noch 7 % IGIC dazu.

Die Baugenehmigung kostet zusätzlich mindestens 2 T€.

Die technische Bauüberwachung, zu der Qualitätsprüfung der Bauteile (z.B. Betonproben), die Einhaltung der Bauvorschriften und die Bauabnahme zählt, kostet je nach Anzahl der Besuche des arquitecto técnico auf der Baustelle ab 2 T€.

Die Baudokumentation (notwendig für die Fertigmeldung des Baus beim Ayuntamiento und die Bewohnbarkeitsbescheinigung) kostet einen halben Tausender, zuzüglich der Endeinmessung des Gebäudes durch einen zugelassenen Vermesser (200-300 €).

Teuer ist die Registereintragung des neuen Hauses (je nach Baupreis ab 1 T€ für den Notar und ab 300 € für das Grundbuchamt, dazu kommen Steuern von mindestens 500 €).

Nicht vergessen sollte man auch den Baustromanschluss. Da ist man schnell bei 2 T€. Für die Herstellung des regulären Elektro-Hausanschlusses ist man nochmal mit mindestens 2 T€ dabei. Das kann man sich sparen, wenn man sich gleich mit Photovoltaik autark macht.

[elhierron]

kann die Angaben von Nils nur bestätigen, 10k€ für den Architekten ist voll im Rahmen

Strom / Wasser / Telefon können ins Geld gehen je nach Entfernung, wir hatten ca. 1000m private Wasserleitung bis zum Haus ......

je nach Gelände kann die Sickergrube auch ordentlich zu Buche schalgen ....

[LasNieves85]

Danke für eure Einschätzungen. Wir waren uns nicht sicher, ob das tatsächlich passt.
Irgendwo auf einer Immobilienseite hatten wir nämlich mal etwas von 5.000€ gelesen, aber das ist vielleicht länger her bzw wurden dort vielleicht nicht alle Arbeiten des Architekten angegeben.

Danke Nils, für deine vielen Infos. Da wird unser Vorab-zu-klären-Zettel immer länger und ausführlicher.

[LasManchas]

1.200€/qm bis 1.500€/m²
Ist das tatsächlich echt noch so billig?
Bei uns sind es ja mittlerweile 3000.-€/m².
Wobei sich das viele nicht mehr leisten können, bei den steigenden Zinsen...
Insofern wird es wohl auch mal wieder etwas billiger werden, Angebot und Nachfrage, das alte Spiel.

[Sportschütze (gelöschter User)]

Bei der Hausgröße sind 11.000 € für den Architekten nicht zu viel. Sind die 11 T€ netto, kommen noch 7 % IGIC dazu.

Die Baugenehmigung kostet zusätzlich mindestens 2 T€.

Die technische Bauüberwachung, zu der Qualitätsprüfung der Bauteile (z.B. Betonproben), die Einhaltung der Bauvorschriften und die Bauabnahme zählt, kostet je nach Anzahl der Besuche des arquitecto técnico auf der Baustelle ab 2 T€.

Die Baudokumentation (notwendig für die Fertigmeldung des Baus beim Ayuntamiento und die Bewohnbarkeitsbescheinigung) kostet einen halben Tausender, zuzüglich der Endeinmessung des Gebäudes durch einen zugelassenen Vermesser (200-300 €).

Teuer ist die Registereintragung des neuen Hauses (je nach Baupreis ab 1 T€ für den Notar und ab 300 € für das Grundbuchamt, dazu kommen Steuern von mindestens 500 €).

Nicht vergessen sollte man auch den Baustromanschluss. Da ist man schnell bei 2 T€. Für die Herstellung des regulären Elektro-Hausanschlusses ist man nochmal mit mindestens 2 T€ dabei. Das kann man sich sparen, wenn man sich gleich mit Photovoltaik autark macht.

Fehlt da nicht noch der Wasseranschluss ?

[Bruno]

von LasManchas » Di 22. Nov 2022, 15:15

1.200€/qm bis 1.500€/m²
Ist das tatsächlich echt noch so billig?
........

Es geht ungefähr aus.

Haben heuer im Frühjahr mit einer namhaften Architektin aus SC, im übrigen der Vorsitzenden der Architektenkammer (um keine Namen zu nennen) im Bezug auf unser Vorhaben gesprochen. Sie hat uns ebenfalls den Rahmen von 1.000 bis 1.500 EUR pro qm umbauter Fläche genannt. Allerdings mit dem Hinweis, daß man bei Innenausbau qualitativ nicht unbedingt das deutsche Niveau erwarten soll. Was uns aber gar nicht stören würde.

[LasManchas]

Könnte ich mir echt noch überlegen ne kleine 40, 50 qm Gästehütte aufs Grundstück zu stellen.
Reicht ja für 2 Zimmer => Wohnküche, Schlafzimmer, Bad.
Grundstück wäre eigentlich groß genug...
Hauptsache schöner Ausblick aufs Meer, Terrasse, Zugang zum Pool.

[Bruno]

von LasManchas » Di 22. Nov 2022, 21:19

Könnte ich mir echt noch überlegen ne kleine 40, 50 qm Gästehütte aufs Grundstück zu stellen.
Reicht ja für 2 Zimmer => Wohnküche, Schlafzimmer, Bad.
Grundstück wäre eigentlich groß genug...
Hauptsache schöner Ausblick aufs Meer, Terrasse, Zugang zum Pool.

Hättest du noch ne casa ruina irgendwo aufm Grund stehen, könnte man sie renovieren, wäre noch günstiger
und womöglich (weil Renovierung) genehmigungsfrei

[Constance]

Nicht vergessen: es müssen auch Geländebohrungen auf dem Grundstück gemacht werden, um die Bodenbeschaffenheit zu ermitteln, das hat bei uns auch über 1.000€ gekostet (die mussten einen vorhandenen Steinzaun abreißen, um mit den Maschinen ins Grundstück zu kommen).
Bei der Stromleitung muss man darauf achten, dass man den nächstmöglichen Anschlusspunkt bekommt. Das hört sich banal an, aber in nicht komplett erschlossenen Zonen versucht ENDESA auch mal, sich die Infrastruktur vom Kunden machen zu lassen, auch ohne Not.

[LasNieves85]

Hat jemand Erfahrungen mit dem Legen eines Stromanschlußes? Über- oder Unterirdisch? Kosten?

Unser Architekt hat mit einem "Strom-Menschen" zwei Varianten überlegt/besichtigt:
1. 90m unter der Straße verlegt zu dem Grundstück - vom Berg kommend. (Klingt nach enormen Kosten...)
2. Oder von unten-kommend über der Straße. Strommasten. Da müssten dann aber die Nachbarn zustimmen.

Dankeschön

[nils.k]

Die Verlegung von Stromleitungen bedarf der Genehmigung der Grundstückseigentümer. Zuständig für das Einholen ist der Netzbetreiber, als Auftraggeber für die neue Leitung hat man keinen Einfluss darauf. Gemeinden genehmigen im öffentlichen Raum üblicherweise nur oberirdische Leitungen, insbesondere dann, wenn es örtliche Straßen betrifft. Ausnahme sind die Ortskerne, in denen schon ein unterirdisches Leitungsnetz existiert.

Die Kosten für die gesamten Arbeiten trägt der Auftragnehmer, die verlegten Leitungen bis zum Hausanschluss gehören aber dem Netzbetreiber. Hinter dem Hausanschluss/Zählerkasten kann man dann selbst entscheiden, wie weiter verlegt wird.
---
Habt Ihr schon darüber nachgedacht, eine autarke PV-Anlage zu bauen? Bei so großen Entfernungen wird die nicht teurer als der Netzanschluss. Dann hat man auch kein Problem mehr mit den Kosten für potencia und luz.

[LasNieves85]

Wir haben auch schon über eine autarke PV Anlage nachgedacht. Aber ist das wirklich realistisch und umsetzbar? Was passiert im Notfall bzw wenn Teile ausgetauscht werden müssen? Sollte man dann ein Notstromaggregat in der "Garage" haben... Wir haben irgendwie "Respekt" vor dieser Alleinlösung, würden uns aber sehr freuen, wenn das möglich wäre.

Hat jemand von euch autarke Anlagen auf der Insel?

Viele Grüße aus der Eifel

[nils.k]

Meine Anlage läuft seit 2019 autark und ist noch nie ausgefallen. Ich habe aber immer noch die Möglichkeit, auf Netz umzuschalten. Mit meiner Erfahrung von heute würde ich darauf verzichten. Kostet mich etwa 6 €/Monat, wird aber praktisch nicht benötigt.

Selbst wenn die Anlage mal ausfällt, hat man ja immer noch ein paar Stunden Zeit, sie wieder zum Laufen zu bringen. Das bekommen die Installateure in den meisten Fällen hin.

[tns]

Was passiert im Notfall bzw wenn Teile ausgetauscht werden müssen? Sollte man dann ein Notstromaggregat in der "Garage" haben...

Naja das öffentliche Stromnetz auf La Palma ist auch nicht immer sooo stabil da musst du genauso mit Ausfällen rechnen. Aber ein Kühlschrank hält auch ne Weile kalt wenn man ihn zu lässt, Wassertank bisschen höher installiert und schon ist es kein so großes Problem mehr

[alpinecom]

Da ist jetzt alles möglich. Durch die Vereinfachungen der Vorschriften für die Vulkanopfer und jede Menge neues Personal in den betroffenen Bauämtern könnte es schneller gehen, aber es kann auf genau das Gegenteil passieren, weil viele Unwägbarkeiten dazugekommen sind wie z.B. zukünftige Straßenführungen usw.

Hallo zusammen
Ich möchte den Thread betreffend 'Baubewilligung' und der Dauer zu deren Erteilung nochmals aufnehmen. Hat jemand vielleicht Informationen dazu, wie lange das derzeit in etwa dauert (Gemeinde Tijarafe), wenn die Hauspläne zur Bebauung der Parzelle (uso turistico) vom Architekten fertig vorliegen. Allenfalls ist noch eine Umweltverträglichkeitsprüfung (Evaluación de impacto ambiental) notwendig...?
Besten Dank

[pinktuna]

Hallo,
das kann von Gemeinde zu Gemeinde unterscheidlich sein.
Bei mir hat es letztes Jahr ca. 6 Monate in Los Llanos bis zur Lizenz gedauert. Und das auch als Vulkanbetroffener.

Grüße!

[elhierron]

Wir haben auch mehr als 6 Monate gewartet … Los Llanos + vom Vulkan betroffen …

[alpinecom]

Besten Dank für die Rückmeldungen
Dass die Zeitspanne (bzw. das ganze Genehmigungsprozedere) für Vulkan Geschädigte wesentlich kürzer ist leuchtet vollkommen ein.
In unserem Fall (Projekt) trifft dies aber nicht zu. Es wäre schön, wenn jemand auch für den 'caso normal' einen entsprechenden zeitlichen Anhaltspunkt geben könnte...?
Muchos saludos nach La Palma