Vulkanausbruch in Neuseeland

Allgemeine Themen rund um die Kanareninsel La Palma
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NiederBayer
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Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von NiederBayer »

Ich frage mich, ob das eigentlich auch auf La Palma passieren könnte? So richtig aktive Vulkane gibt's ja wohl nicht, am Teneguia soll es aber noch verschiedene heiße Stellen geben. Der letzte Ausbruch war m.W. 1971, und heiße Stellen deuten zwar auf gewisse vulkanische Aktivität hin, aber das hat ja nichts mit der Gefahr eines Ausbruchs zu tun. Und die Ampel steht ja nach meiner Kenntnis meist auf grün, unterbrochen von kürzeren gelben Phasen.
Also keine Gefahr für Touris und Wanderer, oder? (Und für einheimische natürlich auch nicht) Ich hatte jedenfalls noch nie ein mulmiges Gefühl, wenn ich im Bereich Cumbre vieja oder Fuencaliente unterwegs war.
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Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von Kanaren-Fan »

Was für eine Ampel? Wo steht die?
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NiederBayer
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Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von NiederBayer »

Ha, höre ich da etwa leisen Spott raus über meine etwas kryptische Ausdrucksweise? ;)
Also ich meine natürlich keine echte semaforo, sondern das auf den Kanaren existierende Frühwarnsystem. Allzu viele Details kenne ich auch nicht, dafür gibt es hier im Forum sicher kompetentere User, aber vereinfacht gesagt handelt es sich um eine (staatliche?) Überwachung der seismischen und/oder vulkanischen Aktivitäten, die dann eben ihren Ausdruck in den Ampelfarben findet, die regelmäßig aktualisiert werden.
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Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von Kanaren-Fan »

NiederBayer hat geschrieben: Do 12. Dez 2019, 18:09 Ha, höre ich da etwa leisen Spott raus über meine etwas kryptische Ausdrucksweise? ;)
Also ich meine natürlich keine echte semaforo, ...
Hätte ja sein können und gibt es auch tatsächlich, sogar in Neuseeland am Vulkan Ruapehu. Da geht die Ampel auf rot, sobald der Kratersee mal wieder überläuft und der Lahar den Berg runterfliesst.
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Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von nils.k »

NiederBayer hat geschrieben: Do 12. Dez 2019, 18:09 Allzu viele Details kenne ich auch nicht, dafür gibt es hier im Forum sicher kompetentere User, aber vereinfacht gesagt handelt es sich um eine (staatliche?) Überwachung der seismischen und/oder vulkanischen Aktivitäten, die dann eben ihren Ausdruck in den Ampelfarben findet, die regelmäßig aktualisiert werden.
NiederBayer, die Überwachung gibt es natürlich. Hier http://www.ign.es/web/resources/sismolo ... /prox.html findest Du die Erdbebenüberwachung.
Außerdem schickt die Universität von Las Palmas regelmäßig Experten durch die Gemeinden, um aufzuklären. Hier in Garafía gab es beim letzten Mal 2 (ZWEI) Interessenten an den Vorträgen, und zwar meine Frau und mich. Wir saßen dann mit der Wissenschaftlerin allein im großen Saal und haben sie ausgefragt, alles auf Englisch. :grin:
Ergebnis: ja, anhand der seismischen Aktivität kann man vorhersagen, ob sich etwas tut. Nein, man kann bei den hiesigen Vulkanen nicht sagen, wann und wo es genau wieder losgehen wird. Aber La Palma ist vulkanologisch immer noch die aktivste Insel des Archipels. Bei uns im Norden passiert aber nichts mehr. :lol:
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Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von Kanaren-Fan »

nils.k hat geschrieben: Do 12. Dez 2019, 18:31Aber La Palma ist vulkanologisch immer noch die aktivste Insel des Archipels.
Ich meine mich auch zu erinnern, dass auch El Hierro etwas unruhig ist. Der Ort La Restinga musste sogar für ein paar Tage wegen des Ausbruch eines neu entstehenden Vulkan unter dem Meer vor der Küste für ein paar Tage in 2011 evakuiert werden.
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Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von LaGraja »

Der Unterschied zu den großen aktiven Vulkanen ist, dass die Kanaren nicht auf Rissen und Spalten bzw. auf den Rändern aufeinander prallender Erdplatten sitzen, sonder auf sogenannten "Hotspots", das sind dünne Stellen in der Erdkruste, durch die Magma nach oben leichter durchbrechen kann. Daher kommt es, dass z.B. auf La Palma die vulkanische Aktivität im Laufe der Jahrhunderttausende relativ von Norden nach Süden gewandert ist (wobei in Wahrheit die Platte, auf der wir sitzen, sich von Süd nach Nord bewegt) und inzwischen auf und um El Hierro angelangt ist.
Das heißt natürlich nicht, dass sich nicht einer unserer Vulkänchen nochmal rühren kann. Man müsste es angesichts des Effekts, den der Teneguia-Ausbruch 1971 auf den Tourismus gehabt hat, fast wünschen. 8-)
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Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von nils.k »

Ja, genau! Diese Erdbeben durch das Grummeln in der Magmakammer sind üblicherweise viel weniger stark als die Plattentektonik zum Beispiel am pazifischen Feuerring. Deshalb war ja auch die Aufregung am 26. September so groß, als IGN ein Erdbeben der Stärke 5,7 gemessen haben wollte. Eigentlich sollten es nicht mehr als 4,5 sein. Kurze Zeit später wurde das Beben vor El Hierro dann auf 4,4 heruntergestuft.
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Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von Birigoyo »

Hier mal ein Link welcher recht kompakte Informationen zum Thema gibt .
Man beachte auch die Unterlinks für die einzelnen Inseln auf der rechten Seite .

http://www.vulkane.net/vulkane/kanaren/kanaren.html
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Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von El Jardinero »

Habe da mal einen Film drüber gesehen.
Wenn ich mich recht entsinne, ist es so, das über diesem Hotspot jetzt eben La Palma dran war und es driftet. irgendwann, allerdings in weiter zeitlicher Entfernung, wird westlich von La Palma dann eine neue Insel entstehen.
Saludos desde el Sauerland
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Lee
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Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von Lee »

Wir haben letztes Jahr erstmals ein wenig die Auswirkungen von einem aktiven Vulkan zu spüren bekommen und es war so ganz anders als wir uns das vorgestellt haben. Wir waren im Mai 2018 auf Big Island (der Hauptinsel des Hawaii Archipels) während der dortigen vulkanischen Krise. Und obwohl wir gar keine fließende Lava zu Gesicht bekommen haben da während unseres Aufenthaltes das Ausbruchsgebiet zur Sperrzone, dass nur noch von den Anwohnern betreten werden durfte, erklärt worden war, hat man den Ausbruch in weiten Teilen dieser sehr großen Insel noch zu spüren bekommen.
Peterlasbou (selbst gelöschter User)

Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von Peterlasbou (selbst gelöschter User) »

Wer noch nicht dort war dem kann ich das Besucherzentrum beim Vulkan San Antonio an der Südspitze wärmstens empfehlen. Hochinterssante Informationen mit tollen Bildern und Videos. Und im kleinen Kino wird auch ein kurzer Film in verschiedenen Sprachen vorgeführt. Und ein Erdbeben kann man erleben.

Erdbeben ereignen sich tagtäglich. Allerdings so schwach dass sie nur von den sensiblen Messgeräten erfasst werden können. Außerdem spuckt die Insel täglich mehrere Tonnen Gase in die Atmosphäre. Habe mal was von 800 to gelesen (kann mich da aber irren).

Diesen Umweltfrevel könnten die Extrem-Hard Core-Umweltaktivisten auch mal anprangern und auf Verbot selbigen bestehen. Oder zumindest mal Greta zur Kenntnis bringen. Die könnte dann medienwirksam mit dem Paddelboot auf die Insel kommen. Würde jede Menge Publicity und Geld einbringen.

p.s.: der letzte Absatz ist natürlich satirisch gemeint. Aber wie in jeder Satire steckt auch hier ein bischen Wahrheit drin, nämlich das Verlangen nach und die Aussicht auf Umsatz, Einkommen und Gewinn für die Insel.
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Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von Anke »

Dass sich unter Wasser auch einiges tut, "durfte" ich 2012 oder 2013 erleben. (führe kein Tagebuch ;) )
Ich sass vor meinem Laptop und plötzlich fingen meine Beine an zu zittern. Im Regal klirrten die Gläser und Flaschen!!!!
Ich war total perplex . Baustellen oder ähnliches gab es in der Umgebung nicht.
Am nächsten Tag -durch Presse und TV- dann die Auflösung:

nordwestlich vor El Hierro gab es weit draussen einen Unterwasservulkanausbruch!
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Lee
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Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von Lee »

Es dreht sich zwar nicht um den Vulkanismus auf den Kanaren, aber ich versuche hier mal zu schildern, wie wir die Spalteneruptionen auf Big Island wahrgenommen haben.

Für Mai 2018 hatten wir einen Hawaii Urlaub gebucht und wollten auch erstmals die Hauptinsel (Big Island) besuchen. Monate vorher gab es noch in einer unbesiedelten Region einen ständigen Lavafluss der ins Meer mündete und per pedes oder auf einer Bootsfahrt relativ (auch hier gab es aber ein paar Unfälle) ungefährlich hätte besucht werden können. Man hätte ganz nah rangekonnt, da es sehr zähflüssige Lava war. Solch direktes Erleben von aktivem Vulkanismus hätte uns natürlich auch gereizt, aber es sollte anders kommen...

Dann kam dieser Lavafluss recht plötzlich zum Erliegen...und kurz vor unserem Urlaub traten dann aber plötzlich Schwarmbeben auf und im Osten der Insel ereigneten sich mehrere Spalteneruptionen....da wurden wir natürlich sofort hellhörig.....gut die Spalteneruptionen (weniger Lava....aber Vulkanische Gase als Hauptgefahr) waren noch gut 10 Kilometer von unserer zweiten Unterkunft auf der Insel entfernt, aber die Nachrichten hat man von da an natürlich täglich gecheckt.

Am Abend vor der Abreise habe ich dann noch einmal kurz vorm Einschlafen die News gecheckt und da kam gerade die Nachricht von einem Beben Stärke 6 rein....da wird einem schon komisch und man denkt....da soll ich jetzt hin. :?

Aber stornieren konnten wir eh nicht mehr, und da die Insel ja viel, viel größer als La Palma (etwa 15x) ist, und unser erstes Basislager zudem auf der dem Vulkanausbruch abgewandten Seite war, haben wir uns etwas beruhigt und gesagt, wird schon.

Die Anreise hatte dann wirklich etwas unwirkliches, man wußte überhaupt nicht, was einen erwartet und noch passieren wird.

Vor Ort haben wir dann erst einmal zu unser Erleichterung festgestellt, dass das Beben keine nennenswerten Zerstörungen hinterlassen hatte. An der Westküste war die "einzige" spürbare Auswirkung vom Vulkanausbruch dann das an manchen Tagen je nach Windrichtung mehr oder weniger viel VOG (vulkanischer Nebel) die Sicht trübte, optisch einem starken Calima nicht unähnlich. An manchen Tagen schien die Sonne von einem wolkenlosen Himmel und trotzdem war kaum himmelsblau auszumachen. Zudem hatte man öfter das Gefühl, dass man direkt neben einem großen Stau und in dichtem Smog wandern würde....echt unangenehm! Nur im Norden der Insel hat man gar nichts davon mitbekommen und konnte ohne Beeinträchtigungen urlauben. Für die Bewohner der Westküste, die den VOG zwar kennen, da er hier leider in den letzten Jahren öfter, aber in eher abgemilderter Form immer mal wieder auftritt wenn der Vulkan ausgast, muß das ganze aber eine sehr belastende Situation gewesen sein....Leben inmitten einer vulkanischen Emissionswolke!

In der zweiten Hälfte des Inselbesuchs stand dann unser Wechsel auf die Ostseite an wo unsere Unterkunft genau am Rand des Puna Districts, etwa 10 Kilometer entfernt von den Spalteneruptionen, gelegen war. Wir hatten ein mulmiges Gefühl, aber die Infos die wir eingeholt hatten, besagten dass es dort sicher sei. Im Puna District selbst war die Lage allerdings kritisch, dort wurden so einige Häuser von der Lava verschluckt und die giftigen Dämpfe waren eine ständige Gefahr für die Bevölkerung. Zudem taten sich ohne Vorwarnung immer mehr Spalten auf aus denen Lava floss.

Ein, zwei Tage nachdem wir in unserer traumhaften, fast direkt am Meer gelegenen Unterkunft angekommen waren, wurde dann nur ein paar Hundert Meter entfernt von uns eine neue Straßensperre errichtet....jetzt begann die Sperrzone schon in unserer Straße.....ein echt mulmiges Gefühl! Glücklicherweise wohnten wir aber in dieser Inselecke im direkten Einflussbereich des Nordostpassats, der auch zumeist blies. In Momenten der Windstille begann man sich zwar Unwohl zu fühlen, aber laut Webseite des Katastrophenschutzes galt dieser Standort als sicher.

Da viele der reizvollsten Ecken der Insel, wie der benachbarte Puna District und auch der Volcanoes National Park (das Hauptwandergebiet) gesperrt waren, blieben uns nur Ausflüge in das Vulkangebiet zwischen den beiden Schildvulkangiganten (beides 4000er) Mauna Loa und Mauna Kea und in den von tropischer Vegetation überzogenen Nordosten der Insel. Hier trafen wir auch auf "Flüchtlinge" aus dem Puna District, die mit dem Auto hierhin gefahren waren um einfach mal wieder frei durchatmen zu können. Sie berichteten von sehr schlechten Luftwerten und einer teils durch die vulkanischen Dämpfe sterbenden Vegetation im Puna District.

Es hatte fast etwas unwirkliches diese Augenzeugenberichte von Betroffenen zu hören nachdem man gerade eine Kurzwanderung durch eine Schlucht zu einem schönem Strand und zurück gemacht hatte und dabei überhaupt nichts von dem Drama was sich etwa 50 Kiometer entfernt anspielte, bemerkt zu haben.

In den nächsten Tagen erlebten wir dann zwei kleinere Beben, die wir spürten. Einmal wackelte die Erde einen kurzen Moment als wir den botanischen Garten besuchten. Das nächste mal war schon etwas stärker. Mitten auf gerader Strecke und guter Fahrbahn fing unser Wagen plötzlich an zu schlingern und ich mußte ordentlich gegenlenken um ihn wieder in die Spur zu bekommen.

In unserem wunderschönen Feriendomizil gingen wir vermehrt mit einem mulmigen Gefühl schlafen, da wir jedes mal bei Windstille einen hintergründigen, leicht schwefeligen, unnormalen Geruch zu vernehmen glaubten.....ob das Einbildung oder Realität war, vermochten wir nicht zu unterscheiden. Als uns dann am vorletzten Tag unseres Big Island Aufenthaltes, als wir gerade von einem Ausflug aus dem Norden zurückkamen, eine Schlange von Autos zu realtiv später Stunde entgegenkam, die sich entgegen der normalen Pendlerströme bewegte, beschlich uns ein komisches Gefühl.....an der Abzweigung von der Landstraße zu unserem Basislagerort roch es dann echt unangenehm. In unserer Unterkunft checkten wir dann sofort die neuesten Meldungen des Katastrophenschutzes....die Schwefelgaskonzentrationen hatten sich in einigen Bereichen des Puna Districts noch einmal erhöht und die Bewohner einiger Siedlungen waren zum Verlassen des Gebietes aufgefordert worden.....daher die Autokarawane.

Der Bereich in den wir wohnten, wurde zwar nach wie vor nicht zur Evakuierung aufgefordert, aber an Schlaf wäre nicht zu denken gewesen, deshalb buchten wir sofort ein Hotel in Hilo, dem in sicherer Entfernung gelegenen Hauptortes der Ostküste, und packten unsere Sachen.

Als wir dann Big Island am übernächsten Tag mit dem Flugzeug verließen, schaute ich kurz nach dem Start über den Gang des Flugzeugs hinaus durch die gegenüberliegende Fensterseite und meinte eine gewaltige, beeindruckende Wolke über der Insel aufsteigen zu sehen....kurz darauf las ich dann, das es eine Eruption im Kilauea Krater gegeben habe....zum Glück aber nicht die befürchtete, wirklich verheerende Lava/Gas/Wasser-Explosion, die die Vulkanologen zuvor als wost case szenario bezeichnet hatten.

Die Spalteneruptionen gingen intensiviert leider noch eine ganze Weile weiter und verschlungen noch einige Häuser, Felder, Plantagen, und einige der traumhaftesten Buchten und Schnorchelplätze des Archipels. Die Luftqualität wurde währenddessen in immer weiteren Teilen der Ostküste immer bedenklicher und ich weiß von Leuten die deshalb dauerhaft die Insel verlassen haben. Und auch die Touristenzahlen gingen spürbar zurück.

Mittlerweile sind die Ausbrüche schon lange zum Erliegen gekommen.

Wir waren einfach nur froh, die Insel in Richtung Kauai verlassen zu haben; und traurig, dass wir viele der Orte, die wir besuchen wollten gar nicht hatten sehen können,.....und dass es so manchen nicht einmal mehr gibt!

Seit diesen Tagen auf Big Island bin ich deutlich skeptischer was das gewünschte Erleben eines Vulkanausbruchs auf La Palma betrifft. Der Teneguia Ausbruch, der durch seine Intensität und geografische Lage ein recht lokal begrenztes Ereignis gewesen sein muß, mag ein positives Beispiel sein, was selbst den Tourismus positiv beeinflusste.....aber geht man nur ein paar Jahrzehnte zurück zur San Juan Eruption.....da dürfte der Spaß Faktor schon deutlich niedriger ausgefallen sein um es vorsichtig auszudrücken.

Und wenn man beim Aufstieg zum Bejenado über den riesigen Lavastrom, der sich von der Cumbre Vieja in Richtung El Paso zieht, blickt, und sich verdeutlicht, was solch Ausbruch im dicht besiedelten Aridanetal heutzutage bedeuten würde.....
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Re: Vulkanausbruch in Neuseeland

Beitrag von El Jardinero »

Schöner Bericht von Lee, ich habe den Eindruck, bei uns vor dem Haus riecht es ein wenig nach Schwefel. ;)

Hier noch ein :text-link: auf eine Seite, die die Hotspot Theorie der Entstehung der Kanaren sehr schön darstellt. „Demnächst“ also, wenn La Palma weiter nach Osten gedriftet ist, eine neue Insel weiter westlich von hier 8-)

http://www.rainer-olzem.de/hotspot.html
Saludos desde el Sauerland
El Jardinero 8-)
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