La Palma Forum

Vorweg: die Kriminalitätsrate auf der Insel ist geradezu paradiesisch, verglichen mit den meisten besiedelten Orten auf der Welt. Dennoch - und zum Glück nur sehr vereinzelt - es gibt sie natürlich auch: palmerische Kriminalität in ihrer tristen Banalität.

Und ich finde den Duktus solcher Guardia Civil-Meldungen im El Time irgendwie auch speziell:

„Agenten der Guardia Civil aus Santa Cruz und El Paso haben einen 35-jährigen Mann mit Wohnsitz in der Gemeinde Breña Baja und mit ähnlichem Vorstrafenregister als mutmaßlichen Täter eines schweren Körperverletzungs- und Diebstahldeliktes verhaftet.

Gegen 21.00 Uhr am 1. Oktober ging eine Mitteilung ein, in der es hieß, dass ein Mann gerade von einem anderen Mann während eines ernsten Kampfes zwischen den beiden in der Stadt San Pedro de Breña Alta mit einem Messer angegriffen worden war. Die Beamten der Guardia Civil begaben sich sofort an den Tatort, ebenso wie ein Krankenwagen, um dem Opfer zu helfen, das schließlich in das Allgemeine Krankenhaus von La Palma gebracht wurde, wo es zwar noch im Krankenhaus liegt, aber außer Lebensgefahr ist.

Seitens der zu den genannten Einheiten gehörenden Beamten der Guardia Civil wurde eine Untersuchung eingeleitet, um den mutmaßlichen Urheber der Straftat ausfindig zu machen. Dank dieser Untersuchung und nach Durchführung verschiedener Ermittlungsverfahren gelang es ihnen in den frühen Morgenstunden des vergangenen 2. Oktober, den mutmaßlichen Urheber des Körperverletzungsdeliktes ausfindig zu machen und festzunehmen, als er sich in der Gemeinde El Paso aufhielt.

Während der Untersuchung fanden die Beamten auch heraus, dass der Angeklagte an der Begehung eines Diebstahldeliktes beteiligt war, das einige Tage zuvor in einem Elektronikgeschäft in der Gemeinde Los Llanos de Aridane begangen worden war, aus dem fünf Laptops im Wert von 8.879 Euro gestohlen worden waren.

Der Häftling wurde zusammen mit dem Verfahren dem Weisungsgericht der Wache von Los Llanos de Aridane zugeführt“

https://eltime.es/la-calle/144-sucesos/ ... -alta.html

Dass es hier nur eine geringe, wenn auch zunehmende Kriminalität gibt, bedeutet ja nicht, dass es keine spektakulären Kriminalfälle gäbe. Da wird schon mal die Ex-Freundin mitten in Santa Cruz aus dem Laden gezerrt, mit Benzin übergossen und vor zahlreichen Zeugen angezündet. Oder, wie in Fuencaliente geschehen, ein in seinem Garten schlafender Mann von Nachbarn mit der Machete.... letal zugerichtet, weil er eine ausgeliehene Kettensäge nicht zurückgegeben hatte. Jedes Mal, wenn ich, wie heute, vom Barranco de las Angustias zum Time hochfahre, schaue ich nach oben zu dem großen, weißen "Mordhaus", in dem vor Jahren ein deutsch-ungarischer Augenarzt von einem Deutschen und einem Serben aus Habgier umgebracht wurde.

Aber auch im ursprünglichen Paradies gab es True Crime. Wenn ich da an Kain und Abel denke......

“Letal zugerichtet“ - nett ausgedrückt...

Da meine Frau diesbezüglich recht, ich sag mal morbide veranlagt ist, würde mich (bzw. sie) die Anzahl der Morde pro Jahr interessieren, gibt's dazu eine Statistik?

NiederBayer hat geschrieben: ↑Sa 24. Okt 2020, 19:06Da meine Frau diesbezüglich recht, ich sag mal morbide veranlagt ist, würde mich (bzw. sie) die Anzahl der Morde pro Jahr interessieren, gibt's dazu eine Statistik?

Es sind 0,7 Tötungsdelikte pro 100.000 Einwohner. Damit liegt Spanien so ziemlich gleichauf mit Deutschland.

Na, auf der Insel sinds hoffentlich deutlich weniger, rein gefühlt jetzt

Tanausú hat geschrieben: ↑So 22. Nov 2020, 22:18 Na, auf der Insel sinds hoffentlich deutlich weniger, rein gefühlt jetzt

Naja...
In der deutschsprachigen Fuerteventura-Zeitung waren in diesem Jahr häufiger von spektakulären Straftaten zu lesen. Könnte wohl mit der zunehmenden Armut durch Corona zusammenhängen.
Fast schon südamerikanische Verhältnisse.
Auf den anderen Inseln auch nicht anders.
Der zu Arrecife/Lanzarote gehörende Stadtteil La Rapadura war ja schon immer eine gefährliche Gegend. Aber jetzt hat dort das Hauen und Stechen erst richtig angefangen.
Auch die vom Aussichtspunkt an der Ermita de las Nieves heruntergestoßenen Autos dürften jetzt noch mehr werden. Jetzt allerdings mitsamt der Besitzer, nachdem diese vorher ausgeraubt wurden (von der Playa Famara aus nahe der Bungalows kann man oben am Hang unterhalb des Aussichtspunkt mit dem Fernglas jetzt schon mindestens zehn Wracks erkennen).
Wie gesagt, südamerikanische Verhältnisse.....

Kanaren-Fan hat geschrieben: ↑So 22. Nov 2020, 22:34 Wie gesagt, südamerikanische Verhältnisse.....

und... was Du anführst, bezieht sich aber auf die anderen Inseln...

Die Fünfte Strafkammer des Provinzgerichts von Teneriffa kommt für einen Prozess nach La Palma.

Angeklagt sind eine Frau und zwei Männer, die als Bande Ende 2020 mehrere Raubüberfälle auf ältere Menschen in deren Wohnungen verübt haben sollen. In Mazo klingelten die Männer an der Tür eines 81-Jährigen. Sie drangen in das Haus ein, schlugen und fesselten den Mann und seine Tochter und raubten Geld und Wertgegenstände im Wert von insgesamt etwa 15.000 €. Die Frau stand während des zweistündigen Überfalls vor dem Haus Schmiere.

Einen Monat später überfielen sie eine 89-Jährige in ihrem Haus in San Andrés y Sauces. Sie klingelten unter dem Vorwand, eine Wasserprobe nehmen zu wollen, schlugen und fesselten die Frau, bedrohten sie mit einer Schusswaffe und drohten damit, ihren Neffen zu erschießen, wenn sie ihre Wertsachen nicht herausgäbe. In diesem Fall bestand die Beute aus 500 €, 20 Losen der Weihnachtslotterie (Gewinn 120 €), Schmuck und einem Mobiltelefon. Den Schmuck verkaufte das Trio einen Monat später in einem Schmuckgeschäft in Los Llanos. Von dort konnte es der Besitzerin später zurückgegeben werden.

Die Staatsanwaltschaft sieht es als erwiesen an, dass die Frau Kopf der Bande war und die Männer die Taten ausführten. Einer der Beschuldigten war schon wegen Einbruchdiebstahls zu dreieinhalb Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. Insgesamt fordert die Staatsanwaltschaft jetzt Haftstrafen von 43 Jahren.

https://eltime.es/la-calle/144-sucesos/ ... palma.html