Ich vergleiche den anscheinend immanenten Forscherdrang des Menschen mit dem Besteigen von Bergen. Eigentlich gibt es da oben nix zu holen, es wartet kein Goldschatz und auch keine 77 Jungfrauen. Trotzdem setzen (manche) Menschen immer wieder ihr Leben und das von anderen aufs Spiel, um irgendwelche Gipfel, möglichst zuerst oder zumindest auf einer neuen, bisher unmöglichen Route zu besteigen. Eigentlich Unsinn, oder, Reinhold?
Das Universum und die Natur haben die Menschen schon immer fasziniert. Vieles konnten sich die frühen Menschen nicht erklären, da kamen dann die Religionen ins Spiel. Wer deren transzendenten Schwurbel glaubte und sich den Welterklärern im Priestergewand unterwarf, natürlich nicht ohne dafür zu bezahlen, konnte es sich in deren Systemen bequem einrichten. Aber die Nicht- oder Ungäubigen wollten und wollen sich nicht damit zufrieden geben. Deswegen wird immer geforscht werden.
Wer aber jetzt glaubt, dass man die Armut und den Hunger auf der Welt besser bekämpfen könnte, wenn man die Mittel der Weltraumforschung einsparen würde, ist auf dem Holzweg. Die ungerechte Verteilung von Ressourcen und von deren Erträgen kann nicht mit Geld bekämpft werden. Außerdem: Hunger ist kein Problem der Erzeugung von Nahrungsmitteln, sondern der Logistik und des mangelnden Zugangs. Allein in Europa werden jedes Jahr 90 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, von der Vernichtung von Teilen der Ernte (z.B. Bananen...) zum Zwecke der Preisregulierung ganz abgesehen. Mit der gegenwärtigen weltweiten Nahrungsmittelproduktion könnte man theoretisch bis zu 13 Milliarden Menschen ernähren...
Man muss sich klar machen, dass ohne den Einfluss des Militärisch-Industriellen Komplexes und die von diesem eingesetzten meist staatlichen Mittel, also Geld der Steuerzahler, höchstens ein paar Silvesterraketen aufsteigen würden. Für uns bleibt höchstens ein Kollateralnutzen, z.B. bessere Navigation, Kommunikation und Wettervorhersagen. Und die Teflonpfanne? Wurde bereits 1938 erfunden